Kapitel 9

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Joe by MusicalGirl200

Niara war noch mit Ariana bei ihrer Verabredung mit Sienna, also kümmerte ich mich schon mal um das Abendessen. Doch dabei war ich nicht so wirklich mit meinen Gedanken dabei und die Lasagne verbrannte mir im Ofen. „Mist", fluchte ich und raufte mir meine Haare.

Schließlich wandte ich einen kleinen Zauber an, dass die Lasagne dadurch trotzdem essbar war. Am liebsten würde ich mich jetzt gehen lassen und wegen des Schmerzes eine Flasche Bourbon leeren. Aber ich war Vater und bald Ehemann. Ich durfte mich nicht so gehen lassen und musste stark sein.

Also ließ ich den Gedanken gleich wieder fallen und machte mir lieber noch einen Tee zur Beruhigung. Dann ließ ich mich auf einen Küchenstuhl fallen und starrte etwas in meinem Tee. Ich fühlte mich elend, einerseits weil ich Akira das Leben so schwer machte und weil ich noch Gefühle für sie hatte und Niara damit weh tat. Wie konnte mir Niara das nicht übel nehmen?

Dann hörte ich wie die Tür aufgesperrt wurde und hob meinen Kopf. Als Niaras und Arianas Aura näher kamen, zwang ich mich zu einem Lächeln. „Na? Wie war es mit meiner Schwester? Es ist schön, dass ihr so gute Freundinnen geworden seid", sagte ich zu meiner Verlobten und hoffte sie sah mir nicht wieder an, wie schlecht es mir ging.

Niara lächelte mir zu und gab mir zur Begrüßung einen kurzen Kuss, ehe sie begann Ariana ihre Jacke auszuziehen. Irgendetwas lag ihr dabei auf dem Herzen.

"Es war schön, aber als ich im Café ankam, saß Akira auch dort an einem Tisch", begann mir meine Verlobte zu erzählen und meine Augen wurden groß.

"Ich habe mich zu ihr gesetzt und wir haben uns etwas unterhalten. Naja und dann... habe ich sie zum Abendessen eingeladen. Ich weiß aber nicht ob sie auch wirklich kommt, sie war unsicher", erzählte sie mir und nun war ich wirklich mehr als geschockt darüber.

Niara hob unsere Tochter wieder auf ihren Arm und sah mich dann entschuldigend an.
"Tut mir leid, wenn du das nicht wolltest, aber ich finde wir sollten versuchen alle miteinander zurecht zu kommen. Außerdem würde ich die Frau, die dir neben mir ebenfalls die Welt bedeutet, gerne besser kennen lernen", gestand sie mir nun und war verunsichert, weil ich so still war.

Ich musste erstmal überlegen, was ich dazu sagen sollte. Wieso hatte Niara das getan? Akira hatte deutlich gesagt, dass sie Abstand zu mir wollte und das wollte ich respektieren. Das sie kommen sollte, war eine schreckliche Idee. Wieso hatte sie mich nicht zuerst gefragt.

Ich raufte mir meine Haare. „Das war keine gute Idee. Akira wollte Abstand von mir, weil es zu schwer für sie ist und das habe ich respektiert. Du hättest mich erst fragen müssen", sagte ich zu ihr ruhig, aber ich fand es trotzdem nicht gut, dass sie das einfach alleine entschieden hatte.

Niara senkte traurig ihren Kopf. Ich wusste, dass sie es nicht böse gemeint hatte. Aber so etwas Wichtiges hätten wir zusammen klären müssen.

"Es tut mir leid, es war ganz spontan gewesen und ich hatte keine Zeit dich zu fragen. Aber vielleicht kommt sie ja gar nicht. Sie meinte nur, sie würde darüber nachdenken. Bitte sei mir nicht böse, Joe", versuchte sie mir zu erklären.

Ich seufzte etwas. „Ich bin dir nicht böse Niara. Aber ich denke Akira hat recht. Abstand zu halten ist die beste Lösung", entgegnete ich ihr ehrlich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Akira und ich es jemals schaffen würden Freunde zu sein. Dafür stand zu viel zwischen uns.

„Bitte sprich das beim nächsten mal mit mir ab, ok?", bat ich meine Verlobte und sah sie dabei flehend an. Am besten wäre es, wenn Akira nicht kommen würde. Sonst taten wir uns nur alle weh. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein harmonisches Essen funktionieren würde, dafür erinnerte ich mich noch allzu lebhaft an mein Zusammentreffen mit Akira und ihre Reaktion gegenüber mir. Niara nickte und versprach mir, dass sie sowas in Zukunft nicht mehr allein entschied.

"Ich gehe Ariana mal schnell baden. Danach können wir ja essen", erklärte sie und ich nickte. „DaDa!", entkam es plötzlich unserer Tochter und streckte ihre Arme nach mir aus. Das war unglaublich. Hatte sie versucht Papa zu sagen?

Ich lächelte Ariana an und nahm sie in meine Arme. Sie versuchte wirklich zu sprechen. Damit zauberte sie mir auch in den schlimmsten Stunden ein Lächeln übers Gesicht unser süßes kleines Mäuschen.

„Na? Versucht da jemand Papa zu sagen? Komm sag mal Mama", sagte ich sanft zu unserem Mädchen und küsste liebevoll ihre Stirn. Dann schien sie zu überlegen. „Komm, sag mal Mama", flüsterte ich ihr nochmal sanft zu und zeige auf Niara.

Ich wusste, dass Niara es immer richtig süß fand mich mit unserer Tochter zu beobachten. Mir ging es andersrum nicht anders. Unsere Tochter vereinte Niara und mich auf eine magische Weise und machte unsere Liebe einfach komplett. Sie war wahrlich ein Geschenk und ich liebte sie über alles.

"MaDA", versuchte Ariana zu plaudern und es war einfach niedlich ihr dabei zuzusehen und sie brachte mich dabei zum Strahlen. Das konnte nur meine Tochter schaffen. Ich schmunzelte über meine Tochter leicht. „Fast, aber das wird noch mein Mäuschen", ermutigte ich unser Mädchen.

Doch als es plötzlich an der Tür klingelte, erstarb mein Lächeln und ich konnte die Aura eines Wertiers spüren. Deshalb sah ich Niara mit großen Augen. Akira. Sie war wirklich gekommen. Das hätte ich nicht gedacht und ich hielt das für keine gute Idee. Aber da mussten wir jetzt alle durch. Hoffentlich machte das alles nicht noch schlimmer und schmerzhafter für uns alle.

„Mach ruhig schon mal auf und ich bade Ariana schnell", bat ich Niara und sie nickte. Ich brauchte jetzt einfach einen Moment mit unserer Tochter. Dieser Abend würde für mich nicht einfach werden und Ariana war mein süßer, strahlender Ruhepol.

Niara, Joe & Akira - United Love (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt