Kapitel 2

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Mein Wecker klingelte und hohlte mich aus meiner Traumwelt. Es war Donnerstag morgen und ich hatte beschlossen den heutigen Tag zu hassen. Allein schon wegen der Tatsache, dass ich nich weiter schlafen durfte, brachte mich auf 180.

Während ich mit Mira zur Schule radelte, laberte sie wieder über Kotz und Würg.
"Ach die Beiden sind so süüüüüüüüß! Ach herje, Moni, was sollen wir nur anziehen, wenn wir auf das Konzert von Marcus und Martinus gehen? Warte ich hab ne Idee, wir gehen heute nach der Schule einfach noch gemeinsam shoppen!", verkündete sie mir nun.
"Auf keinen Fall gehe ich extra für Kotz und Würg einkaufen! Was denkst du eigentlich mit wem du hier redest! Ach und du weißt genau, dass ich einkaufen hasse!", fuhr ich sie an.
"Ach komm schon tu's für mich! Dann kaufst du eben nichts, aber du musst wenigstens mitkommen, biiiiiiiiiiiiitte!", bettelte sie mich an.
"NEIN, nichts und niemand bringt mich dazu, etwas für Kotz und Würg einzukaufen!", entgegnete ich ihr. Daraufhin setzte Mira ein grinsen auf.
"Ach ja? Nicht einmal Eiscreme? Ach biiiiiitte wir gehen nur kurz einkaufen und danach holen wir uns ein Eis. Ich bezahle auch! Biiiiiiiitte!", sie sah mich jetzt mit ihrem Welpenblick an und machte die größten Kulleraugen die ich je gesehen hatte.
"Na gut, aber wehe ich bekomme weniger als 3 Kugeln Eiscreme, dann bist du fällig!", sagte ich ernst.

Als wir endlich in der Schule angekommen waren, verstauten wir schnell unsere Sachen im Spint und gingen in den Englischunterricht. Wir hatten zwei Stunden. Eigentlich mochte ich Englisch und ich konnte es auch gut, doch heute war ich zu sehr abgelenk. Normalerweise störte es mich nicht, wenn Mira neben mir auf ihrem Stuhl hin und her rutschte, aber heute nervte es mich besonders. Ich konnte mich einfach nicht auf unseren Lehrer Herrn Florand konzentrieren.

Endlich hatte ich die 2 Stunden überstanden. Jetzt hatten wir Physik, da unser Lehrer Herrn Freitag aber nicht da war, hatten wir eine Freistunde. Ich versuchte mich auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren, doch das Geschwafel von Mira war einfach nicht auszuhalten.
"Oh ich freue mich schon soooo sehr auf Sonntag! Heute mittag gehen Moni und ich noch zum Einkaufen, damit wir auch für Marcus und Martinus perfekt aussehen! Möchtest du vielleicht mitkommen? Das wird bestimmt total lustig. Ach ja, hab ich schon gesagt wie sehr ich mich schon auf das Konzert freue?", erzählte sie gerade Lara, einer Klassenkameradin.
"Ja, du hast es uns schon tausend mal gesagt und jetzt hör bitte auf über Kotz und Würg zu reden!", schimpfte ich genervt.
"Ach da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden, außerdem spreche ich doch gar nicht über Marcus und Martinus! Ich spreche ja nur über das Konzert der Beiden.", meinte sie verschmitzt.
"Also wo war ich? Ach ja möchtest du heute mittag zum Einkaufen mitkommen?", fragte sie nun an Lara gewandt.
"Oh tut mir leid, heute hab ich leider keine Zeit, meine Großeltern kommen heute zu Besuch, aber vielleicht nächstes Mal.", antwortete sie. Na toll, dann war ich wohl die einzige, die den Quatsch von Kotz und Würg ertragen musste.

In der 4. Stunde hatten wir Geographie und weil der Tag schon schlecht begonnen hatte entschloss sich das Universum noch einen drauf zusetzen, denn Frau Mitte trug einen Haufen Trennwände und einen Stapel Kurztests bei sich. Natürlich war der Test nicht angesagt worden. Also mussten wir wohl oder übel den Stoff der letzten Stunde aus unserem Hirn herauspopeln und den Inhalt auf die Blätter übertragen.

Nachdem ich diese Stunde auch überstanden hatte kam das Schlimmste. Wenn ihr euch jetzt fragt ob es etwas noch schlimmeres gibt als ein Kurztest in Geographie, dann passt jetzt auf. Wir hatten Musik und weil Mira ihre Note verbessern wollte, hielt sie in dieser Stunde ein Referat. Das Thema durfte sie frei wählen, aber es musste um einen Band gehen. Wenn ihr jetzt denkt Kotz und Würg sind doch gar keine Band dann habt ihr falsch gedacht, denn unsere Lehrerin hat gemeint zu einer Band gehören einfach nur mehrere Musiker. Ja genau Sänger sind auch Musiker. Und deshalb musste ich mir jetzt 25 Minuten eine Präsentation über Kotz und Würg anhören und auch noch aufpassen, denn wir schrieben dann einen Kurztest über diese Band.

Als das lang ersehnte Läuten zum Schluss der Stunde erklang packte ich meine Sachen und stürmte an die frische Luft. Die warme Mittagssonne schien mir ins Gesicht und ich war froh, endlich WOCHENENDE!

Mira kam auf mich zugerannt und beschwerte sich bei mir weil ich nicht auf sie gewartet habe. Ich ignorierte sie einfach, immerhin musste ich mich 25 Minuten am Stück intensiv mit Kotz und Würg beschäftigen!

Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte,  stiegen wir auf unsere Räder und fuhren nach Hause. Während der Fahrt redete Mira natürlich wieder die ganze Zeit.

Zuhause angekommen, trennten sich unsere Wege wieder, ich ging nach oben in meine Wohnug und sie ging zu ihrer Haustüre. Als ich eintrat, kam mir der Geruch von Pizza entgegen. Meine Mutter war Meisterin im Kochen und ihre Pizzas waren einfach genial! Ich rannte in die Küche und atmete einmal genüsslich ein. Als meine Mutter mich so sah musste sie lachen.
"Na Schätzchen, wie wars in der Schule?", fragte sie mich dann.
"Naja, wir haben in Geographie einen Kurztest geschrieben", antwortete ich schlecht gelaunt.
"Oje, jetzt gibt es aber erstmal Essen.", mit diesen Worten zog sie ihre Ofenhandschuhe an und nahm die Pizza aus dem Ofen. Nachdem wir sie gemeinsam geschnitten hatten setzten wir uns an den Tisch und verspeisten jeden Krümel.

Nachdem wir das Geschirr abgeräumt hatten, ging ich zu den Häschen. Ich nahm zuerst Hoppel auf den Arm, dann trug ich Schlappöhrchen nach draußen und zuletzt setzte ich Springer ins Gras. Ich sah den Drei noch ein bisschen beim Erkunden zu, bis ich von Mira gestört wurde.
"So, können wir los? Wenn wir uns beeilen sind wir in 20 Minuten da.", meinte sie. Ach ja, Mira wollte ja noch einkaufen gehen, das hatte ich ja schon vergessen. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn sie es auch wieder vergessen hätte! Aber nein, wenn es um Kotz und Würg ging, vergaß sie nie etwas. Wir gingen also zum Auto und meine Mutter fuhr uns in die Stadt.

Marcus und Martinus FF - Das schlimmste Treffen meines Lebens Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt