Kapitel 13.

605 18 10
                                    

Bei mir im vertrauten Heim angekommen, lasse ich mich verzweifelt und überfordert auf meine Couch im Wohnzimmer fallen. Es fühlt sich an, als sei ich im falschen Film gelandet. Es fühlt sich an, als würde jeden Moment eine versteckte Kamera aus der Ecke herausschauen und jemand würde mir zurufen, dass das alles hier grade nur ein schlechter Scherz war.

Grübelnd vergrabe ich meine beiden Hände in meinen Haaren, die noch vom Training ganz verschwitzt und nass waren. Jede einzelne Haarsträhne steht kreuz und quer. Ich lasse meinen Kopf belastet in den Nacken fallen und seufzte laut. "Fuck, was mache ich hier nur?" murmele ich mir selbst zu. Ich kann nicht tun, was er von mir verlangt. Olivia bedeutet mir so verdammt viel. Sie hat einen Platz in meinem Herzen, der niemand anderes je besetzen kann. Klar meinte mein Trainer, dass ich nur den Kontakt zu ihr meiden soll, bis der Vertrag unterzeichnet ist, aber das kann nicht, oder? Livi würde es allerdings nie akzeptieren. Wenn es eins gibt was sie hasst ist es, wenn man anderen vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen haben. Und genau das liebe ich an ihr!

Ich denke über andere Möglichkeiten nach, doch keine scheint mir auf den ersten Blick plausibel.
Als ich dann unter die Dusche steige, denke ich erneut nochmal über alles nach.Um ehrlich zu sein kann ich mir vorstellen, dass dieser Blog meiner Karriere wohl immer im Weg stehen wird, solange sie über mich und sie schreibt. Ich muss mich wohl entscheiden: Karriere oder das für mich schönste Mädchen der Welt...Ich werde sie wohl auf Distanz halten müssen, wenn es mit Chelsea etwas werden soll. Ja, es steht fest. Ich werde einfach.. Arghhh nein, das ist scheiße. Das will ich doch gar nicht!

Ich lasse nun das warme Wasser über meinen Kopf laufen, während ich nachdenklich die einzelnen Tropfen beobachte, die über meinen nassen Körper fließen. Ich versuche mich irgendwie zu entspannen, um einen klaren Gedanken zu fassen, doch das ist nicht so einfach, wie ich dachte. Die Überforderung und Verzweiflung stehen mir ins Gesicht geschrieben. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass ich so eine Entscheidung treffen muss. Als ich nach wenigen Augenblicke aus der Dusche steige, sehe ich schon eine Nachricht auf meinem Handy erscheinen, welches auf dem Waschbecken liegt. Ich nehme mein Handy in meine noch feuchten Hände und wie der Zufall es will, ist sie von Livi. Sie schreibt, dass sie sich freut gleich mit mir etwas zu unternehmen und ich mich doch bitte beeilen soll. Dazu schickt sie ein Foto von sich, wo sie mit Absicht böse schaut. Sofort muss ich lachen, obwohl ich mich in dieser verzwickten Lage befinde.

Doch dann merke ich, wie ich nicht mehr aufhören kann dieses Foto anzusehen. Ich beiße mir leicht auf meine Unterlippe und starre fast schon auf den kleinen Bildschirm auf meinem Handy. Ich sehe ihre funkelnden Augen, in denen ich mich jeden Moment verlieren kann. Ich schaue auf ihre Lippen, die ich am liebsten berühren würde. Als ich die Tastensperre wieder anschalte, um mich vernünftig anzuziehen, wird mir eins klar: Ich kann es nicht. Egal wie sehr ich es versuchen würde, ich könnte sie nie mehr von mir wegstoßen. In meinem Kopf, spielt sich ungewollt ein Film ab. Meine Gedanken fühlen sich plötzlich so real an...

"Wie konntest du nur?" rief sie, als sie einen Schritt nach hinten geht. Ihr Mund war leicht geöffnet vor Schock und sie hält sich die Hand vor ihren Mund. "Du sagst doch selbst, dass wir zwei total unterschiedlich sind Livi !Es tut mir leid, okay? Aber ich kann nicht mehr mit dir befreundet sein. Karriere geht nunmal vor..." murmele ich leise und starre sie an. Ihre Augen suchen verzweifelt irgendeinen Scherz in meinen Augen, doch ich bleibe stark. Innerlich bin ich total aufgewühlt und es fühlt sich an, als würde ich das falsche tun. Es fühlt sich alles andere als richtig an. Ich habe mit ihr an meiner Seite bzw. mit diesem Blog einfach keine Chance meinen Traum zu leben und bei FC Chelsea zu spielen.. Ich habe keine Wahl. Ich habe allerdings mit kochender Wut gerechnet, aber sie zeigt nichts dergleichen.

"Ich.. ich.. Scheiße, ich habe dir vertraut!! Schon wieder. Und du? Du machst das gleiche schon wieder...Du lässt mich fallen." atmet sie angestrengt aus. Als sie diese Worte aussprach, konnte ich förmlich sehen, dass etwas grade in ihr zerbrach. Fuck, was habe ich getan?!

Take this Heart                                                   |Kai Havertz|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt