33. Kapitel

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     Nachdem Dardan und ich das alles fertig gemacht hatten, liefen wir nach oben zum Bungalow. Leicht zitternd hatte ich das Handtuch um meinen Körper geschlungen, da es im Schatten doch sehr kühl war und die Sonne im Schatten nicht die gleiche Kraft hatte. Sein besorgter Blick lag auf mir, doch das ignorierte ich. Oft hatte ich schon schlimmeres erlebt und das mir jetzt so kalt war konnte nur bedeuteten, dass ich... dass ich in ein paar Tagen meine Periode begrüßen durfte.
     Zeit wurde es, doch das wollte ich nicht. Ich hasste es sie im Urlaub zu bekommen, da ich kein Fan von Obs war und auch nie welche tragen würde. Die Pille nahm ich ebenfalls nicht, weil diese zu viele Nebenwirkungen hatte und Frauen sogar bei der Wahl ihres Mannes beeinflussen konnte, was wissenschaftlich erwiesen war... die erste Pille, die ich genommen hatte, hatte mich mental so down gemacht und durch sie hatte ich fast 10 Kilo zugenommen. Der Frauenarzt verschrieb mir eine zweite, bei der es auch zu viele Nebenwirkungen gab.
     Danach entschied ich mich für die Spirale. Leider bedeutete das, dass ich während meiner Periode nicht ins Wasser gehen würde. Zwar gab es Mädchen, die das taten, doch ich würde es nicht tun. Schon den ganzen Tag über hatte ich diese Veränderung in mir gespürt. Erst kalt, dann warm, dann wieder kalt. Ein Zeichen dafür, dass meine Periode schon auf der Türschwelle stand. Sie musste nur noch eintreten.

     Im Bungalow räumten Dardan und ich erst alles auf. Gerade als ich in mein Zimmer wollte, hielt er mich auf. Fragend sah ich ihn an. »Du hast deine Geschenke noch nicht«, hauchte er. Verwundert blinzelte ich. Ach ja... das hatten wir wohl vergessen. Sanft zog Dardan mich zum Sofa. Die Art, wie Dardan mich berührte...
     Am liebsten hätte ich ihn hier und jetzt auf mich gezogen und ihn geküsst, bis er nicht mehr atmen konnte. Bis wir beide nicht mehr wussten, wo oben und wo unten war. »Du weißt, dass du mir nicht mehr so viel schenken sollst, nicht wahr?«, fragte ich und sah ihn an. Ein Augenrollen war meine Antwort. »Es ist nicht viel. Vertrau mir.« Er holte etwas hinter seinem Rücken hervor.

     Am Anfang erkannte ich nicht, was es war. Es war ein Schlüsselanhänger in Form eines Ankers. »Da du kein Schmuckfan bist dachte ich, dass ich dir einen Schlüsselanhänger in Form eines Ankers kaufe«, meinte er und kratzte sich am Nacken. Lächelnd sah ich ihn an. Dann holte er noch etwas hervor und ich erstarrte.
     »Ich habe in deiner Tasche gesehen, dass du einen Zettel hattest, auf dem stand, welche Bücher du lesen möchtest, nachdem du Caraval gelesen hast, sie aber noch nicht hast. Also dachte ich, dass einfach mal ein paar bestelle. Natürlich die englische Version. Ich weiß, dass Amazon nicht der beste Weg ist Sachen zu bestellen, deswegen habe ich bei Ebay bestellt und dir zwei Bücher gekauft.«
     Ich starrte ihn an. Er hatte mir Bücher gekauft. Für ihn mochten es vielleicht nur Bücher sein, aber für mich... wenn mir jemand ein Buch kaufte, dann konnte ich nicht anders als die Person in mein Herz zu schließen. Besonders, da er das mit so viel Bedacht gemacht hatte. Er hatte diese Liste gesehen und hatte mir eine Freude machen wollen.

     In diesem Moment konnte ich es nicht mehr zurückhalten. »Du bist... ich will dich nicht mehr gehen lassen«, krächzte ich. Als dieses Geständnis über meine Lippen kam, veränderte sich etwas in seinem Blick. Seine Lippen formten meinen Namen, doch es kam kein Laut über seine Lippen.
     Stattdessen zog ich ihn einfach hoch und küsste ihn. In dem Kuss steckte all das, was wir beide nicht sagen konnten oder nicht in Worte fassen konnten. Im Raum wurde es zunehmend heißer, doch das war mir egal. Je länger er mich küsste, desto schwacher schienen meine Beine zu werden. Ich war froh, dass ich auf dem Sofa saß, während er über mir stand, die Hände rechts und links neben meinem Kopf abgestützt. Je länger er mich küsste, desto mehr brannten sich Worte auf meiner Zunge fest.
     Ich musste sie einfach los werden. »Ich schenke dir auch etwas«, hauchte ich. Dardan löste sich einen Moment von mir und sah mich an. »Was denn?«, wisperte er an meinen Lippen. Das Herz schlug mir bis zum Hals. »Mein Herz.« Ein Keuchen kam über seine Lippen, dann setzte er sich auf das Sofa, zog mich auf seinen Schoß und küsste mich als wäre er am Verhungern. Die Art, wie seine Lippen meine in Ansprung nahmen, machte mich sprachlos.

Das Rätsel der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt