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Am nächsten Morgen ging ich hinunter. Auf dem Tisch in der Mitte des Essbereiches standen ein Obstteller, Brot und Pfannkuchen. Ein Traumfrühstück. Aber wo war Mason und wo waren meine Eltern? Ich öffnete die gläserne Schiebetür die auf die Veranda des Gartens führte und lukte nach rechts und links in den Garten. Niemand da. Nur eine frischer Wind stieg meine Beine hinauf bis zum Anfang meiner kurzen Hose. Mama? Papa? Mason?" rief ich ins Innere des Hauses und schloss die Türe wieder. Hier oben." hallte Masons Stimme von oben. Wenig später erschien er mit ebenfalls einer kurzen Hose und einem weißen Shirt im Raum. Hast du Mama und Papa gesehen?" fragte ich ihn und deutete auf den gedeckten Tisch. Nein, heute noch nicht. Aber wenn sie den Tisch gedeckt haben, müssen sie ja irgendwo sein. Hast du schon im Gästezimmer geguckt?" fragte Mason und pflückte sich eine Traube aus dem Obststeller. Die Tür stand offen, drin war niemand." ich ging auf die andere Seite des Tisches, wo ich einen Zettel entdeckte. Ich nahm ihn in die Hand und faltete ihn auseinander. Beim Lesen der einzelnen Zeilen stiegen mit Tränen in die Augen:

Liebe Elena, lieber Mason,
Wir mussten leider doch früher los, als geplant war. Wir wollten euch nicht wecken weshalb wir euch als Abschiedsgeschenk ein Frühstück vorbereitet haben.
In Liebe Mama und Papa

Wie konnten sie nur einfach so wieder abhauen? Ohne ein Wort! Bis zu unserem nächsten Wiedersehen wird es noch einige Wochen dauern. Ich meine Weihnachten ist erst in fünf Monaten.

Elena? Was ist los?" fragte Mason während ich mir den offensichtlichen Abschiedsbrief ein weiteres Mal durchlas. Danach drückte ich ihn Mason in die Hand und tupfte mir die über die Wangen laufenden Tränen mit einem Taschentuch weg. Auch Masons Miene veränderte sich in Sekundenschnelle. Er zog mich in seine Arme. Es tut mir so leid Elena. Aber mach dir nichts draus. Sie mussten leider wieder arbeiten gehen." stammelte Mason gedrückt hervor. Ich löste mich aus seinen Armen und ging wortlos zurück in mein Zimmer. Denn der Appetit ist mir soeben vergangen. Mason folgte mir und versuchte mich auf dem Weg die Treppen hoch aufzuheitern, doch ich knallte ihm nur die Tür vor der Nase zu. Ich schloss sie vorsichtshalber ab und legte mich dann in meine Kissen und ließ den Tränen freien Lauf. Ich verstand es einfach nicht. Als würde es meine Eltern gar nicht stören, gehen sie einfach so. Als wären Mason und ich ihnen egal. Wieso müssen sie verflucht nochmal so weit weg wohnen? Elena! Lass uns etwas raus gehen und irgendwas unternehmen. Dann können wir auf andere Gedanken kommen." hörte ich Mason vor meinem Zimmer sagen. So wie unsere Eltern die mal kurz auf andere Gedanken ausschließlich  der Kinder kommen wollen??" - „Elli, mach bitte die Tür auf." - „Nein. Lass mich einfach allein!" Fauchte ich. Wenig später entfernten sich die Schritte meines Bruders wieder.

~~~

Als ich zwanzig Minuten später hörte dass Mase sein Zimmer verlässt und wenig später die Haustür knallte ging ich hinunter. Durch das Fenster im Wohnzimmer sah ich dass er mit seinem Auto aus der Einfahrt bog. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen. Ich hätte für ihn da sein müssen. Ich meine hier geht es doch nicht immer nur um mich. Für ihn ist es auch nicht immer leicht, er muss für seine kleine Schwester sorgen, muss Geld verdienen und nebenbei versucht er sich selbst nicht zu vergessen. Und was ist mein verdammter Dank dafür? Ihn anschnauzen und zum Gehen bewegen. Scheiße was habe ich nur gemacht? Erschöpft sank ich aufs Sofa und seufzte.

Ich dachte nach. Macht das alles überhaupt noch Sinn? Mit unseren Eltern? Mit meinem Verhalten gegenüber meinem Bruder? Mit Kai? Ach ja, da ist noch Kai. Wie es mit uns weiter gehen soll, weiß ich nicht zu 100%, aber das kümmert mich jetzt nicht. Es gibt jetzt wichtigeres als eine Beziehung oder Ähnliches.

~~~

Abends fand ich mich mit Mason neben mir auf der Couch wieder. Er war vorhin nach zwei Stunden wieder gekommen und hat mich um Verzeihung für seine Abwesenheit gebeten. Wir hatten uns sofort ausgesprochen und verzeihen uns gegenseitig.

Am folgenden Morgen musste ich früh aufstehen da ich in die Klinik zu meinem Praktikum musste. Auf dem Weg dahin schweifte ich zurück zu den Gedanken die ich gestern Abend im Bett hatte. Wär es wirklich gut wenn ich zu meinen Eltern ziehe und dieses Leben in London hinter mir lasse? Ich meine ich glaube nicht dass ich ohne Mason leben kann, aber ich kann ihn ja besuchen. Mir ist gestern bewusst geworden, dass mir meine Eltern extrem fehlen. Die drei Male wo ich sie im Jahr sehe, reichen einfach nicht aus.

Hey, ich wollte mich einfach kurz für den Support auf dieser Geschichte bedanken. Mir bedeutet das alles so viel. Wirklich herzlichen Dank 🤍

Every Queen needs a King Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt