Mason
„Okay Jungs kommt mal kurz her." rief ich Kepa, Reece, Timo, Ben und Kai zu mir. Sie kamen zum Glück schnell und so erklärte ich ihnen meinen Plan nochmal um sicher zu gehen dass nichts schief geht. „Also ich fahre Nachhause, ihr seid mit drin im Auto. Bis auf Ben und Kepa, ihr fahrt extra weil sonst nicht genug Platz im Auto ist. Und dann parkt ihr neben meinem Auto. Ich schließ dann das Haus auf, ihr versteckt euch, hinter der Hausecke. Dann rufe ich sie runter und wenn sie da ist sage ich unser vereinbartes Zeichen und dann kommt ihr raus. Und dann gehen wir alle zusammen mit ihr auf das Konzert ihrer Lieblingsbands was sie sich so gewünscht hat. Alles verstanden?" meine Freunde nickten alle. „Ähm hallo?? Habt ihr heute auch noch vor mit zu trainieren?" fragte uns Tuchel lauthals quer über den ganzen Platz. Wir drehten uns schlagartig um, wie kleine Kindergartenkinder die gerade einen Plan für die Verfolgung bei Räuber und Schandarm geschmiedet haben und nun von den Räubern dabei ertappt wurden. Mittlerweile hatten sich die Blicke der gesamten Mannschaft auf uns gerichtet und unser Coach schaute uns abwartend an. Ohne was zu sagen joggten wir zurück auf den Rasen.~~
Nach unserem Training machten wir uns zu 7 auf den Weg zu den Autos. Auf die Rückbank meines Mercedes SUVs quetschten sich Timo und Kai und vorne saß Reece neben mir auf dem Beifahrersitz. Kepa und Ben fuhren wie ausgemacht extra in Kepas Auto. Nach zehn Minuten Autofahrt parkten wir die Wagen in der Auffahrt zu meinem Haus. Die Jungs schlichen hinter die Hausecke während ich bereits die Haustür aufschloss. „ELENA?" rief ich in das Innere des Hauses hinein. „Ja?" ertönte es von oben. „Komm mal bitte kurz!" wenig später hörte ich Rumpeln und wie sie die Treppenstufen hinunter kam.
Elena
Gerade war ich dabei gescheite Sommerklamotten in meinem Kleiderschrank zu suchen als Masons Stimme von unten meine Aufmerksamkeit auf dich zog. Ich ging also hinunter in meinem Bikini. Er stand an der Tür nach draußen und wartete auf mich. Ich ging zu ihm und begrüßte ihn mit einem Lächeln. „Was ist los?" fragte ich. Plötzlich pfiff er mit seinen Fingern und da hörte ich herbeieilende Schritte. Ich wagte einen Blick um die Ecke der Türe, da erblickte ich Kai, Timo, Kepa, Ben und Reece die hier her rannten. „Alles Gute zum Geburtstag!" wünschte mir Mason und zog mich in seine Arme. Mein Lachen konnte gar nicht mehr von meinen Lippen verschwinden. Ich bemerkte währenddessen die vereinzelten Blicke der Jungs, logisch, ich war ja nur in Bikini. Als meine Freunde dann bei mir ankamen stiegen sie in die Umarmung mit ein und gratulierten mir herzlich zum Geburtstag. „Wie kamt ihr zum Teufel auf so eine Idee? Ich dachte du hättest den Geburtstag vergessen." ich schaute Mason fragend an. Der grinste. „Dann ist alles nach Plan verlaufen. Und die Antwort auf deine Frage ist, das Konzert deiner Lieblingsband." erklärte Mason, das irritierte mich allerdings wiederum. „Was hat das Konzert mit meinem Geburtstag zutun?" fragte ich und schaute ihn schief an. „Da gehen wir jetzt hin." antwortete Kepa für Mason. Mir entglitt jeder Gesichtszug. Ich ließ meinen Blick geschockt durch die Runde gleiten, bis er schließlich wieder bei Mason landete. „Das ist nicht dein Ernst oder?" fragte ich lieber nochmal nach. „Doch mein Voller. Zieh dir was an und dann gehen wir los." das ließ ich mir nicht zweimal sagen und rannte in mein Zimmer. Zehn Minuten später stand ich in einem bunten Sommerkleid was mir gerade so bis zu den Knien reichte wieder vor den Jungs. Ich stieg mit Kai und Timo auf die Rückbank von Masons Auto, vorne saß Ben und in Kepas Auto fuhren dieser und Reece.Die Fahrt zu dem großen Konzertgelände dauerte etwa anderthalb Stunden. Auf der Fahrt hielt ich meine Hand aus dem Fenster und ließ den Wind durch meine Finger wehen. Die Stimmung zwischen mir und dem Profifußballern war fantastisch weshalb ich nur noch größere Vorfreude auf den Abend hatte. Zurecht. Bereits als wir endlich angekommen sind und aus dem Auto ausgestiegen sind, hörte man die Fans die schon da waren, verschiedene Sachen rufen. Kepa erschien neben meiner Rechten und Kai an meiner Linken. Neben Kai standen weiterführend Ben und Timo und neben Kepa führten Reece und Mason die Reihe fort. Alle schaute ich einmal an bis jeder mir zugenickt hatte. Dann liefen wir los. Wir drängelten uns ganz nach vorne, ein Glück hatten meine Begleiter alle samt ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen sodass wir wenig erkannt wurden. Wenn sie es dann doch mal wurden hielt ich mich im Hintergrund während sie versuchten die Fans von sich abzuschütteln. Am Ende schafften wir es uns in die erste Reihe zu drängeln und warteten dort die restlichen zwanzig Minuten bis zum Beginn der Show ab. Und endlich... kam die Band auf die Bühne und die Stimmung der Fans schien zu eskalieren. Auch ich schrie freudig auf. Es ist zwar nicht das erste mal dass ich auf einem Konzert bin, aber es ist das erste Mal dass ich meine Lieblingsband auf einem Konzert sehe. Umso schöner war dieses Erlebnis. Und dann wurden endlich die ersten Songs gespielt. Die Atmosphäre war atemberaubend.
Um 18:30 parkten wir wieder vor Masons und meinem Haus und stiegen aus. Ich ging schonmal an die Türe und öffnete diese. Ich drehte mich nochmal um und lächelte meinen wundervollen Freunden in die Augen. Ich konnte nicht anders als nochmal zu jedem einzelnen zurück zu gehen und ihn zu umarmen. „Danke Leute, dieser Tag war wunderschön." - „Vielleicht ist dieser wunderschöne Tag ja noch nicht vorbei." meinte Mason plötzlich und deutete mit einer Kopfbewegung hinter mich. Was meinte er denn jetzt damit? Ich drehte mich langsam um und dann verstand ich was er meinte. Ich rannte los und kam vor der Haustürschwelle zum stehen und fiel erst meiner Mutter und danach meinem Vater in die Arme. „Mama Papa, was macht ihr denn hier???" fragte ich den Tränen nahe da ich sie mittlerweile 7 Monate nicht gesehen hatte. Zuletzt waren sie an Masons Geburtstag da. „Alles Gute mein Schatz." war das einzige was meine Eltern heraus brachten da sie beide ebenso glücklich wie ich waren. Also wendete ich mich wieder an Mase. „Du wusstest dass sie kommen?" - „Ja, ich habe sie bereits gestern Abend gesehen und ihnen den heutigen Tag etwas erklärt." - „Aha." , ich drehte mich wieder zu meinen Eltern, „Ich bin so froh dass ihr hier seid. Ich habe euch so vermisst." - „Wir euch auch." -
„Also Familie Mount, ich denke wir lassen euch jetzt alleine. War ein toller Tag. Tschau tschau." warf Timo ein. Wenig später waren alle verschwunden und nur mein Bruder und meine Eltern blieben zurück. Gemeinsam setzten wir uns in den Garten den meine Eltern wohl während meiner Abwesenheit geschmückt haben müssen, denn bunte Lampen hingen an Schnüren über uns und Girlanden und andere Dekorationen zierten Fassade und Büsche. Wir unterhielten uns über die Sachen die die letzten Monate passiert sind. Unter anderem dass ich mein Abi erfolgreich abgeschlossen hatte und dass Mason die Championsleague gewonnen hat. Nach einer Weile gingen Mase und ich hinauf in die obere Etage und holten ein paar Brettspiele. Unter anderem spielten wir Schach in zweier Teams und Monopoly. Bei Schach gewannen Mason und ich und Monopoly entschied meine Mutter für sich.Unsere Eltern schliefen in einem unserer Gästezimmer. Schon komisch wenn man bedenkt dass die eigenen Eltern in einem Gastzimmer ihrer Tochter und ihres Sohnes schlafen müssen. Aber so ist eben unser Leben.
Als Mason und ich vor einer Weile umgezogen sind haben wir mit unseren Eltern besprochen dass die Sachen die sie noch in unserem alten Zuhause hatten verkauft werden uns das Zimmer aufgelöst wird. Also haben sie jetzt nur noch ein Gastzimmer was auch logisch ist wenn man bedenkt dass sie höchstens 3 Mal im Jahr kommen. Nämlich zu unseren Geburtstagen und zu Weihnachten.
Als meine Eltern vor 6 Jahren ausgezogen sind, war diese folgende Zeit verdammt hart. Nicht nur für mich, sondern auch für Mason. Wir haben beide darunter gelitten. Zu der Zeit war ich erst 13 und Mason 15. Damals kümmerte sich noch unsere Tante um uns, was aber nicht die Frustration löste, die in uns herrschte. Und weil sowohl ich als auch Mason in der Pubertät waren kriegten wir uns ständig in die Haare, die Wut, der Schmerz und die Verzweiflung ließen diese Momente öfter vorkommen als vor dem Verlassen unserer Eltern. Als Mase dann 16 wurde stieg er bei Chelsea höher auf. Die Folge war, dass er noch seltener bei mir war und somit Abstand zwischen uns geschaffen wurde. Den brauchten wir beide. Er schloss mit 17 dann die Highschool ab und widmete sich voll und ganz dem Fußballspielen. Ich hingegen hing noch immer in der Schule und ging lediglich in einen Tanzverein den ich jedoch regelmäßig schwänzte da ich einfach keine Lust auf gar nichts mehr hatte. Aber ich muss schon sagen, dass ich sehr viel Talent fürs Tanzen hatte. Auf Auftritten war ich immer die Beste. Trophäen von Battles oder Shows waren Alltag. Bis zu dem Zeitpunkt als meine beste Freundin aus dem Verein plötzlich bei einem Autounfall verstarb. Ich stieg noch in der selben Woche aus dem Club aus, weil ich nirgends mehr ruhig sein konnte, wo mich jeder Zentimeter des Raumes an sie erinnerte. Die Zeit war scheiße, kurz gesagt. Danach hatte ich nie wieder getanzt. Als Mason dann 18 wurde kam er in die Chelsea Liga, die er jetzt auch spielt. Ich machte zu der Zeit meinen Realschulabschluss. Aber die Bindung von mir und meinem Bruder wurde besser nachdem unsere Tante ausgezogen ist und wir nur noch zu zweit waren. Wir mussten für einander sorgen, das machte uns zu dem was wir heute sind.
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Every Queen needs a King
Hayran KurguElena, eine 18 jährige junge Frau, lebt mit ihrem Bruder Mason Mount inmitten der britischen Hauptstadt London. Ihr Bruder ein Profifußballer und sie Abiturientin. Lange Zeit hat sich Elena nicht für den Beruf ihres Bruders interessiert, doch nun...