Offene Karten

78 7 45
                                    

Emilie hatte ihren Sohn hoch hinauf auf die Spitze des Eifelturms gebracht und drehte sich nun begeistert in Kreis. "Wie schön, ich habe es geschafft, niemand kann mich aufhalten" jubelt sie und blieb stehen. "Sie... Nathalie ist tot...?" flüsterte Hawk Moth leise und fast schon ängstlich. "SHH, sie war unwichtig, nur eines dieser kleinen Zahnräder im großen Ganzen. Du musst nicht mehr an sie denken!" versuchte die Frau ihn zu beruhigen und legte ihm ihren Finger auf dem Mund. Adrien hatte das Gefühl das sein Vater traurig wirkte, jedoch sein bestes tat, dies nicht zu zeigen. "Was möchtest du eigentlich mit dem Wunsch machen?" fragte der Junge. Wieso fragte er das? Eigentlich konnte es ihm das doch egal sein. "Ich habe gehofft das du fragst" antwortete die Blonde und stieß ein Lachen aus wobei ihre giftgrünen Augen teuflisch aufblitzen. "Die Weltherrschaft! Das will doch schließlich jeder" Die Frau zog denn Schmuck an und streifte ihren Ehering ab. "Oh Gabriel.." grinste sie vergnügt "Du hast mir echt Spaß bereitet." euphorisch klatschte die Frau in die Hände und lächelte "Plagg, Tikki vereint euch!" befahl sie und eine große Welle von Licht und Energie ging von ihr aus. Geblendet hielt der Junge sich die Augen zu. Es dauerte einige Zeit bis das Licht etwas nachließ und seine Mutter vor ihm stand. Ruhig. Erst nach einigen Sekunden sprach sie, ihre Stimme klang fremd und seltsam. "Unbeschreiblich ist diese Macht" sie zeigte auf die Stadt "Ich kann alles machen!" Sprach sie und mit dem Klang ihrer Stimme, färbte sich der Himmel blutrot und tränkte die Stadt in ein loderndes Inferno aus Feuer. Rauch stieg in denn Himmel und der Mond verschwand. Die Lichter der Stadt verblassten. Adrien spürte Ruhe, er konnte es sich nicht erklären warum er so ruhig war und keine Angst hatte, ein Blick zu seinem Vater neben ihm zeigte das dieser sehr wohl besorgt war. "Niemand auf dieser Welt hat die Macht mich nun noch aufzuhalten" grinste die Frau. "Ich freue mich das wir endlich unsere Ziele erreicht haben" lächelt Hawk Moth nun mit mehr Selbstsicherheit. "Wir?" fragte seine Ehefrau aber verwirrt "Ach so ja, natürlich hast du mich gerettet und mir geholfen die Miraculouse zu erlangen. Dafür sollst du belohnt werden, aber geliebter Mann" ein niederträchtiges Lächeln erschien auf ihren Gesicht was selbst Adrien nun doch Gänsehaut bereitete. Hatte Nathalie recht? War seine Mutter nicht die die sie vorgab zu sein? Emilie blickte zu ihm und alle seine Zweifel verschwanden auf einen Schlag. "Gabriel wusstest du das Amelie unfruchtbar ist?" fragte die Frau nun wieder an ihren Mann gewandt. "Unfruchtbar? Unmöglich... sie hat Felix und..." "Erinnerst du dich an das Pfau Miraculous?" Erschreckt wich der Designer einen Schritt zurück "Du hast es benutz um deiner Schwester einen Sohn zu schenken? Felix ist ein Sentimonster?" hauchte dieser Fassungslos, es wahr mehr eine Feststellung als eine Frage. "Oh Gabriel hast du dich nie gewundert warum Adrien alles tat was ich sagte und nie was schlechtes macht? Unsere Beziehung war damals schrecklich, du hattest Zweifel, du dachtest ich bin nicht die Richtige. Dabei warst du doch mein Spielzeug!" Der Erwachsene wich vor lauter Furcht vor ihr zurück, stolperte über seine eigenen Beine und landete auf dem Boden. Von oben herab blickte die Frau nun auf ihn herunter. "Ich habe nicht nur meiner Schwester ein Kind geschenkt, ich habe dabei gleich das selbe gemacht damit du bei mir bleibst! Adrien ist auch ein Sentimonster, genauso wie sein Cousin. Ich bin begeistert, dass du wirklich 13 weitere Jahre lang nach meiner Nase getanzt hast. Wie eine Marionette. Selbst Nathalie hat sich mir nicht in dem Weg gestellt, alle hatten Angst vor mir. Es hat mir wirklich Spaß gemacht. Aber nun mein geliebter Mann, hast du deinen Dienst erfüllt. Lebe wohl oder sowas in der Art" die Frau drehte sich auf dem Absatz um und an der stellte wo Gabriel gerade eben noch gesessen hatte, war nur noch Staub der nun von dem Wind hin fortgeweht wurde. Sein Vater wurde ganz einfach durch ihre Macht aus der Existenz gelöscht. Ohne das die Frau nur einen Finger rühren musste "Hier" rief seine Mutter und warf den Ring. Der Blonde fing in auf. Während der ganzen Zeit hatten sich die Gefühle in dem Inneren des Jungens gestümmelt. Schreiend hielt er sich denn Kopf, als der kleine Gegenstand als diesen freien Lauf lässt. Reue. Scham. Angst. Trauer. "Ich habe was ich will, du bist frei. Der Ring ist dein Amok, tue damit was du willst" "DU HAST NATHALIE GETÖTET" schreit er wütend und Tränen liefen über seine Wangen. "DU HAST MEINE NATHALIE UMGEBRACHT!" "Nein, Adrien. Du hast sie umgebracht. Ich habe dir nur denn Antrieb gegeben" Der Jugendliche hielt sich die Hand vor dem Mund, um nicht weiter laut zu schreien. Er hatte sie umgebracht. Sie hätte sich ohne Probleme sich wehren können, aber sie hatte es nicht, weil sie ihm liebte und nun hatte Emilie die Macht. Die Macht die Welt zu zerstören. Sie hatte von Anfang an in seinen Gedanken gefuscht und er war nicht stark genug gewesen dagegen anzukämpfen. Sie sagte das sie eine gute Mutter war, aber es war gelogen. Die Erwachsene hatte ihn von Anfang an Manipuliert und um dem Finger gewickelt. Nathalie war die einzige Person die er je als Mutter hätte sehen sollten, doch nun konnte er sie nie wieder in die Arme schließen und um Vergebung bitten. Sie war tot. Sein Vater war tot. Die Welt lag im Chaos und die Frau die ihn in die Welt gesetzt hat war die Chaosbringerin.

'-Nathalie ist eingeschlafen bevor der Film überhaupt richtig angefangen hat, sie war so müde. Auf dem Tisch lag so provokant dieser Stift und als kleines Kind wusstest du noch nicht das es auch wasserfeste Stifte gab, also hast du aus ihrem Gesicht ein Kunstwerk gezaubert und hast danach in Ruhe denn Film angeschaut. Der Sturm war schon längst vergessen. Nathalie wachte am nächsten Morgen auf und wusste erstmal nicht wie sie aussah. Sie hat dich geweckt und ihr seid in die Küche, während du versucht hast nicht laut loszulachen. Selbst der Gorilla konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Den Ärger den du bekommen hast als sie das herausgefunden hast, war den Spaß trotz allem wert gewesen...' die kleine innere Stimme in ihm sprach nun zu ende und erinnerte ihn an diesem Moment. Sein Kopf fühlte sich dumpf an. Er hatte soviel geweint, bis er nur noch zu einem leisen qualvolles Schluchzen in der Lage war. Emilie war schon längst verschwunden und er hatte weder die Kraft noch denn Willen herauszufinden was sie nun tat. Der Junge starrte nur auf seine Hände und musste husten. Der Raucht der Stadt hüllte ebenfalls die Turmspitze ein und es viel schwerer zu atmen. Es war ihm egal. Es gab niemanden mehr der seine Mutter aufhalten konnte und niemanden mehr der die Toten wieder aufstehen lassen konnte. Er hatte kein Miraculous, also waren die sonst schon nicht existenten Chancen, gegen ein allmächtiges Wesen zu gewinnen, nun schon im negativen Bereich, wenn das überhaupt möglich war. Kraftlos rieb sich der Blonde über sein Gesicht und spürte eine seltsame kühle Berührung auf seiner Haut.

The GuardianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt