Kapitel 22

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Ihr Herz pocht wild, als könnte Nisha nun die Nacht schlafen. Abgesehen von der Alkoholfahne, sieht Valeria recht niedlich aus muss sie feststellen. "Ich bin nicht niedlich." Spricht Valeria und blickt zu ihr hoch. Nisha lacht peinlich berührt und seufzt im nächsten Moment aus. "Woher wusstest du dass ich das gedacht hatte?"  Valeria grinst und antwortet. "Wenn du so laut denkst kann ich nichts dafür." Nisha blickt verwirrt, hatte sie das etwa laut gesagt?
Sanft streicht Valeria über ihr Schenkel und blickt errötet hoch. Kurz zuckt Nisha zusammen und doch fühlt sich das irgendwie gut an. Nisha blickt hinunter zu ihr und sieht wie Valeria rot anlaufend ihre Hand zwischen ihre Beine drückt. Nisha kneift ihre Augen zu und errötet wie eine reife Tomate. Verspürt Valeria etwa Lust? Fragt sie sich und atmet warm aus. Durch den Alkohol wird sie wohl vom Rausch geleitet, denkt sie sich und indem Augenblick zieht Valeria ihre Hand wieder zu sich. "Es tut mir leid wenn ich dich belästigt habe, ich wünsche dir eine gute Nacht." Spricht sie kalt und dreht sich um. Nisha runzelt verwirrt ihre Stirn. Trotz dass sie weiß, dass Valeria in diesen Rausch ist, wird es in ihr so warm, als würde sie es selbst wollen und doch weiß sie das dass nicht richtig ist.

Die Nacht über wachte Nisha immer wieder auf und blickte zu Valeria hinüber. Sie fühlte sich bedrückt, da sie diese Aktion von Valeria verneinte, auch wenn es nicht wirklich ausgesprochen wurde.
Sie müsste sich nicht schlecht fühlen, dafür das sie es nicht wollte, aber trotz dessen tut sie das. Valeria scheint ein guten Blick zu haben, wann sie aufhören sollte, oder was es heißt jemanden zu Manipulieren nach ihren Vorteilen. Eines verwirrt sie aber dennoch, warum weiß sie, was sie denkt? Sie kann sich im besten Willen nicht vorstellen, dass sie jemals ihre Gedankengänge laut aussprach. Nichts desto trotz versucht Nisha immer wieder weiter zu schlafen, was ihr nur halb gelingt.

Sie öffnet ihre Augen und fängt automatisch an zu gähnen. Die Nacht hat sich angefühlt als wäre sie zu kurz gewesen. Nisha setzt sich aufrecht hin und bemerkt, dass ihre Herrin schon längst aus dem Zimmer ist. Kein Wunder, sie ist jemand die sehr früh aufsteht, vorallem sind noch die anderen da, um die sie sich als gute Gastgeberin kümmern muss. Nicht weiter wartend zieht sie sich aus dem Bett und zieht sich an, Bürstet sorgfältig ihr blondes Haar und seufzt auf als sie bemerkt was für Augenringe sie plagen. Ihre Augenlieder reibt sie und gähnt auf. Vermutlich wird sie heute noch einmal ein Mittagaschläfchen machen...denn so wirklich anderes außer im Garten zu sitzten und Bücher zu lesen blieb ihr nichts anderes übrig. Es wäre zu schön wenn man mal wieder auf ein Markt gehen würde, irgendetwas machen was sie schon lang nicht mehr gemacht hatte. Ein Spaziergang würde ihr auch nicht schaden. Als sie noch auf ihren Bauernhof gearbeitet hatte, war sie noch gut in Form. Durch die harte Arbeit auf ihren Feldern, das Pflegen von ihren Farmtieren. Ihr fehlt das irgendwie.
Vermutli h verkümmert ihre kleine Farm und ihre Tiere erleiden ein Hungerstod.  Aufseufzend öffnet sie das Fenster des Zimmers und muss an jene Zeit denken, als Valeria ihr sagte, dass sie die Möglichkeit gehabt hatte zu gehen. Warum hatte sie nur nein gesagt? Das fragt sie sich immer wieder, wenn ihr langweilig ist und sie nicht weiß was sie tun soll. Vielleicht könnte sie hier doch noch irgendetwas finden, was sie erlernen könnte was sie interessiert oder ihr Spaß machen könnte. Aus der Tür geht sie und schließt diese hinter sich. Bevor sie versah, sieht sie Riet die sie anstarrt. Peinlich berührt lächelt sie Riet an. Eine sehr unangenehme stille herrscht zwischen den beiden. "Hast du interesse daran mit mir Garten Arbeit zu erledigen?" Fragt sie und Nisha nickt stumm. Beide gehen ohne ein Wort zu verlieren in den Garten hinein. "Unkraut Jäten und die Blumen gießen wäre das was man hier machen sollte." Spricht Riet zu ihr und blickt sie gleichzeitig an. Nisha lächelt sie an und nickt. Nicht lange zögernt zupfen die beiden zuerst das Unkraut zwischen den Blumen und büschen raus. "Warum hast du so ein hass auf mich?" Fragt Nisha sie und blickt wartend auf eine Antwort rüber zu ihr die neben ihr auf ihre Knien sitzt. "Du bist nicht wie wir, du bist ein Mensch, zerbrechlich und armselig." Spricht sie kalt, wärendessen Nisha verwirrt guckt. "Wie meinst du das? Du bist genauso ein Mensch wie ich." Riet grinst und drückt sie plötzlich auf den Grasboden. Nisha erschrack und blickt ihr tief in ihre kalten Augen. Langsam streicht Riet runter und bleibt mit Augen und Hand an ihren Hals stehen. "Was uns unterscheidet ist, dass wir Blut trinken und fast unsterblich sind. Wir haben Kräfte worüber ein Mensch nur träumen kann. Du bist nichts weiter als ein Haustier von meiner Herrin." Spricht sie abfällig und zieht sich zurück. Nisha blickt noch dümmer aus der Wäsche als gerade eben. "Du verarschst mich doch." Riet grinst und fängt dann an zu lachen. "Natürlich verarsche ich dich." Doch als Riet dies zu ihr sagte, spürt sie, dass es auch irgendwie nicht ganz die Wahrheit entspricht. Nisha belässt es und belächelt die Situation. Nichts desto trotz schaffen sie am Tag den Garten wieder auf fordermann zu bringen.

Die Abenddämmerung brichg an und die Sonne fällt in den Garten. Sie hat viel geschafft bevor die Sonne unterging und sie konnte auch wenn es nicht so ist wie es mal war, ein Teil von dem machen, was sie auf der Farm gemacht hat. Nisha blickt nachdenklich auf die Blumen herab. Sie hatte öfters pause gemacht, doch Riet tat dies nicht. Sie kam den ganzen Tag so rüber, als würde es ihr nichts ausmachen durchgehend zu Arbeiten. Nisha schüttelt ihr Kopf, wohlmöglich weil sie es gewohnt ist, durchgehend zu arbeiten. Daran wird es wohl liegen, denkt sie sich.
Doch ihr geht diese Situation nicht aus dem Kopf. Was meinte Riet bloß?
"Hier bist du also, ich hab mich schon gefragt wo du dein Unwesen treibst" Nisha blickt hoch und sieht Valeria die ihre Arme ineinander kreuzt. Nisha steht auf und schlägt die Erde, die sich auf ihr Kleid gesammelt hatte größenteils ab. "Riet fragte mich ob ich mit ihr den Garten Jäte..." erwähnt sie nervös mit dem Blick nach unten gerichtet. Valeria seufzt erleichtert aus. "Ich weiß auf dauer ist es hier sehr langweilig...Also werden wir Morgen zusammen zu deinen alten zuhause kehren." Nisha blickt erschrocken hoch. "E-echt?" Stottert sie mit leuchtenen Augen. Valeria nickt entschlossen und reibt ihr ein wenig Dreck von ihrer Wange. Nisha blickt beschämend weg, bis ihr eine Frage in Sinn kommt. "Ich möchte etwas fragen, wenn ich darf." Valeria nickt stumm. "Ihr seid keine Menschen, hab ich recht?" Valeria zögert und bleibt stumm. "Ihr trinkt Blut und das ausschließlich von Menschen..." Valeria seufzt und zieht ihre Augenbrauen zusammen. "Ja, wir sind keine Menschen, wir sind Kreaturen der Nacht und verzehren das Blut der Menschen." Nisha bemerkt wie sie anfängt vor Angst zu zittern. "W-Warum... bin ich hier?" Fragt sie langsam und unsicher.
"Nisha du brauchst echt keine Angst zu haben, es gab ein Grund warum du hier bist...aber dieser Grund ist schon lange kein Thema mehr."
"Was war der verdammte Grund !" Lodert ihre Stimme voller Wut und Furcht. "Du...du solltest meine Nahrungsquelle sein für den einen Tag. Ich weiß wie sich das anhört, aber du erfüllst diesen Zweck nicht mehr. Ich-"
"Ich habe genug gehört...ihr wolltet mich umbringen und aus irgendeinen dummen Grund sollte ich länger leben. Warum?!"
Valeria verstummt und weicht Nishas feurigen Blick aus. "Sollte ich noch extra für ein Ritual oder sonst irgendwas am leben bleiben?!...habe ich überhaupt ein Wert?!" Valeria greift nach iher Hand und blickt sie an. "E-es..-" Nisha schlägt ihre Hand von sich und läuft aus dieser Situation davon. Was ist sie für Valeria? Und warum ausgerechnet sie? Kreist ihr die ganze Zeit im Kopf. Ihre Augen füllen sich mit Tränen als sie den Flur entlang läuft. "Hatte ich überhaupt einen Wert?"

Bis sich die Fesseln lösenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt