12. Of course I'll stay

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"Sie ist so wunderschön Maggie.", flüsterte er. Maggie schnappte erschöpft nach Luft und brachte - sie wusste selbst nicht genau woher - zwischen Tränen und Erschöpfung ein Lächeln auf. "Wirklich?"
Er nickte und streichelte seiner Frau über den Kopf. Fünfundzwanzig Stunden lang hatte sie jetzt hier gelegen, immer wieder anweisungen befolgt und auf verschiedenste Weise versucht eine gesunde Tochter zu gebären.
Und das sah man ihr an. Sie war verschwitzt, blass und hatte Augenringe, ihre Haare waren zerzaust und sie zitterte immer Mal wieder vor erschöpfung ein wenig. Jetzt allerdings wurden ihre Schmerzen und Ängste von einem rießigen Glücksgefühl überdrückt.

Sie würde ihre Kleine so gerne sofort sehen, doch sie wusste so gut wie O.A., dass sie erst untersucht, gewogen und vermessen werden musste.
Langsam nahm sie ihre Hand aus der ihres Mannes und lächelte ihn entschuldigend an. "Tut mir leid. Geht's deiner Hand gut?", er nickte und schüttelte diese ein wenig.
"Das ist doch nichts im Gegensatz dazu was du die letzten Stunden durchmachen musstest."
Er küsste sie auf die Stirn, obwohl sie komplett verschwitzt war, und streichelte ihr liebevoll über den Arm. Maggie lehnte sich müde an ihn und gähnte.
"Müssen wir sie unsere Familien gleich sehen lassen? Versteh mich nicht falsch aber ich bin so unheimlich müde... Und selbst ein bisschen kennen lernen würde ich sie um ehrlich zu sein auch vorher gerne", flüsterte sie. Er schüttelte den Kopf. "Nein, keine Sorge. Natürlich darfst du dich vorher ausruhen so lange du willst und dich auch unsere Kleine gewöhnen. Mich brauchst du da nicht um erlaubnis fragen, du hast immerhin die ganze Arbeit gemacht. Sag einfach bescheid wenn du so weit bist. Unsere Eltern werden sicher verstehen, dass du müde bist."
Sie nickte beruhigt. "Gut."

Dann sah sie wie jemand mit ihrer Tochter auf sie zu kam und musste sofort lächeln. "Hier. Sie haben ein gesundes Kind auf die Welt gebracht, sie können sehr stolz auf sich sein."
Maggie nahm die kleine entgegen und sah sie mit großen Augen an. "Wow..."
O.A. sah stolz auf seine beiden Mädchen runter und streichelte mit dem Finger über den kleinen schwarzen Flaum am Kopf des Babys.
"Sie wird deine Haarfarbe haben.", flüsterte Maggie und sah zu ihm hoch.
Die Kleine sah die Beiden mit großen Augen an. Er lachte leise. "Ja, aber sie bekommt definitiv die Frechheit ihrer Mutter, das sehe ich jetzt schon."
Maggie entgegnete nichts sondern sah wieder auf ihre Kleine runter.

"Haben Sie einen Namen?", fragte eine der Hebammen die die beiden lächelnd beobachtete.
Maggie sah zu O.A. hoch. "Sag du."
"Wir...hatten uns Heather überlegt."
Maggie nickte zustimmend. "Ja."

~*~

Eine Stunde später war Heather am schlafen. Maggie jedoch konnte, wie erschöpft sie auch war, nicht schlafen. Sie hatte bereits duschen dürfen und fühlte sich wieder einigermaßen wohl in ihrer Haut. Doch sie traute sich nicht.

O.A. war ihr kurz etwas zu trinken holen gegangen und kam nun wieder, wo er sie, ihre Tochter nachdenklich ansehend, vorfand.
"Hier." Er reichte ihr ein Glaß, dass sie lächelnd annahm und einen Schluck trank. "Danke", flüsterte sie, stellte das Glaß zurück und sah wieder ihre Tochter an. "Was ist?", fragte er und rieb ihr langsam über den Arm. Sie zuckte die Schultern. "Was wenn ich schlafe und ihr was passiert?" Er schüttelte den Kopf. "Maggie hör auf so zu denken. Falls ihr etwas passieren sollte passe ich auf sie auf. Du brauchst den Schlaf wirklich dringend Maggie. Die wahrscheinlichkeit, dass du aus Müdigkeit einen Fehler bei ihr machst ist doch viel größer." Sie sah ihn beleidigt an. "Genau das habe ich jetzt gebraucht, danke." Er zog sie sanft zu sich. "Nein, hey, so war das nicht gemeint. Aber im Ernst Maggie, du hattest 25 Stunden lang keine Gelegenheit dich auszuruhen, du musst dir dringend eine Pause geben."
Sie seufzte. "Ich habe auch schon drei Tage durch gearbeitet und es hat mir nichts ausgemacht."
"Aber da musstest du kein Kind gebären und dich später darum kümmern. Im ernst Mags, dir fallen ja so fast die Augen zu, bitte gönn dir die Pause, du hast sie wirklich dringend nötig."
Maggie gähnte und begann nun selbst einzusehen, dass sie sich ausruhen musste. "Okay", flüsterte sie und sank erschöpft in die Kissen.
"Du bleibst hier oder?" Er nickte und nahm ihre Hand, um sanft darüber zu streicheln. "Natürlich bleibe ich." Maggie genoß es wie er ihre Hand streichelte und begann sich langsam zu entspannen und den Schlaf siegen zu lassen. Bis sie schließlich komplett abdriftete.

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Ich weiß nicht, ob dieser Oneshot oder die Tatsache, dass mein Rucksack einfach random Geräusche macht gruseliger ist... 💀

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