15. Heat collapse

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Es war an diesem Tag viel zu warm. Die Klima Anlage war irgendwie kaputt und durch das Glas war es im Konferenzraum noch Mal heißer. Wenn man es genau nahm schenkte auch keiner dem Leiter des Seminars irgendwie Aufmerksamkeit. O.A. tat als würde er sich Notizen machen, kritzelte in wirklichkeit aber irgendwas in seinen Notizblock, Scola spielte unter dem Tisch mit seinem Handy, Tiffany war in einen halb schlaf halb wach zustand verfallen und Jubal und Isobel hörten seit einer Weile schon nicht mehr richtig zu.
Maggie war dabei ihre Schläfen zu massieren, um ihre höllischen Kopfschmerzen zu lindern. Es ging ihr bereits seit heute Morgen beschissen und sie hatte nichts gefrühstückt. Wenn sie es versucht hätte wäre es sicherlich wieder hoch gekommen.
Das Einzige was ihr einigermaßen half war die Augen zu schließen und dem furchtbaren Licht zu entkommen.

Sie nahm verschwommen wahr, dass anscheinend irgend ein Notfall rein gekommen war oder so etwas und alle aufsprangen, um sofort los zu fahren.
"Komm schnell Maggie!", hörte sie ihren Partner nach sich rufen. Sie wusste, dass sie mit fahren dran war aber sie wollte um himmelswillen jar nicht fahren! Nicht in diesem Zustand.
"O.A., könntest du vielleicht-" "Maggie O.A., ihr müsst nach Brooklyn und dort..." Mehr verstand sie nicht. Alles verschwamm und sie krallte sich in O.A.'s Ärmel, um nicht umzukippen.
Als dieser los lief, stolperte sie ein wenig und lief dann hinter her.
Alles um sie herum drehte sich, es war wie ein Karussell.
Irgendwie schaffte sie es runter und zum Auto zu kommen, fand den Türgriff und konnte sich auch irgendwie anschnallen. Jetzt kam der schwierige Teil. Das Fahren. Sie sah ungelogen nichts. Nur weiße und schwarze punkte, ihr Sichtfeld war ein Kreis mit einem Durchmesser von vielleicht drei Zentimetern.
Irgendwie kam sie aus dem Parkhaus herauß und schaffte es sich an ein paar Ampeln zu orientieren und aus der Stadt rauß zu lotsen. Sie seufzte leise, wissend, dass es jetzt leichter werden würde.
Sie müssten eine Weile lang nur gerade aus, bis sie wieder in eine Siedlung kämen hätte sie sich sicher ans Fahren gewöhnt.

"MAGGIE STOP!"

~*~

O.A. hob vorsichtig den Kopf und sah sich verwirrt um. Der SUV war in ein Fahrzeug vor ihnen gekracht und hatte die Rückseite des Autos vollkommen zerstört. Vorsichtig begann er verschiedene Teile seines Körpers zu bewegen, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verletzt hatte. Er konnte zum Glück keine ernsthaften Verletzungen feststellen.
Als er zur Seite sah, merkte er, dass Maggies Schläfe blutete. Wahrscheinlich hatte sie sich gestoßen. "Geht's dir gut?" Trotz des Bluts nickte sie. "Ja. Nur ein Kratzer. Ich hab das Auto nicht gesehen, es tut mir so leid, was wenn da-" "Hey! Beruhige dich! Die Leute sehen nicht verletzt aus, wir haben ihnen vermutlich nur eine Delle in den Kofferraum gefahren. Und dass man ein Fahrzeug nicht sieht passiert schon Mal. Versuch dir darüber erstmal keinen Kopf zu machen. Lass uns lieber die Sicherheits Westen und den erste Hilfe Kasten aus dem Kofferraum holen, falls doch jemand eine Schramme abbekommen hat." Maggie nickte und öffnete die Tür. Kurz hielt sie eine Minute inne. Ihr Kopf dröhnte, alles drehte sich, sie konnte den Boden kaum erkennen und die vorbeifahrenden Autos waren nicht mehr als Streifen.

"Eine Frau am Steuer. War ja klar, dass das einen Unfall baut!", hörte sie eine fremde Stimme rufen, stand auf und schloss die Autotür. "Sir es-", wollte sie sich erklären, doch noch bevor sie dazu kam, wurde ihr eine Kräftige Backpfeife erteilt. Sie stolperte zurück und fand ihren Halt erst am Wagen wieder. Den Mann konnte sie kaum erkennen, nur wie er auf sie zu kam. Vorsichtig hielt sie sich eine Hand an die Wange. Der Schlag hatte ihre Kopfschmerzen nicht gerade gemindert. Im Gegenteil ihr war nun noch schwummeriger.

"Hey?! Spinnen Sie?", hörte sie O.A. fragen, der in ihre Richtung kam und sich schützend zwischen sie und den Mann stellte. "Wer ist hier wem hinten drauf gefahren?!", fragte der Fremde wütend. "Sie hat das nicht mit Absicht gemacht, sie hat Ihr Auto nur ganz einfach nicht gesehen. Außerdem sehen Sie doch selbst, dass sie verletzt ist. Ouh und ganz nebenbei haben Sie gerade eine Bundesagentin angegriffen, damit machen Sie sich offiziel Strafbar." Damit wandte O.A. sich ab und wieder seiner Partnerin zu. "Geht's?", er nahm vorsichtig ihre Hand runter und betrachtete den roten Fleck auf ihrer Wangen. "Es sieht nicht so schlimm aus. Tut es denn sehr weh?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hab' mich nur erschreckt", entgegnete sie leise. O.A. nickte und legte ihr eine Strähne hinter das Ohr. "Dann ist ja gut.", flüsterte er, ehe er sich wieder dem Mann zuwandte.
"Was halten sie davon wenn wir zusammen arbeiten? Wir haben vortschrittliche Erste Hilfe Ausrüstung, Wasser, Decken und können bei unseren Vorgesetzten einen Krankenwagen und ein Unfallteam rufen lassen. Im Gegenzug versuchen Sie nicht ganz so schroff zu meiner Partnerin zu sein. Deal?" Der Mann rümpfte die Nase. "Na gut. Aber wehe ihre Kleine baut noch mal Scheiße! Dann ist der Deal geplatzt!" O.A. nickte. "Okay. Sehen Sie nach ihrer Familie wir kümmern uns um den Rest."
Damit drehte er sich erneut zu Maggie und zog sie am Arm mit sich. Die Brünette hatte Schwierigkeiten mir ihm mit zu halten.
Während O.A. ihr eine weitere Warnweste reichte und sich den erste Hilfe Kasten schnappte, zischte er ihr zu: "Du musst sehr vorsichtig sein. Wir dürfen uns keinen weiteren Fehler erlauben!" Maggie nickte. "Verstanden." Damit nahm sie ein paar Decken und Wasserflaschen und machte sich auf den Weg zu der Familie aus dem anderen Auto. Sie musste sich genau auf den Weg konzentrieren, um nicht über ihre eigenen Beine zu stolpern. Sie reichte dem Mann und seiner Frau, die ein kleines Kind im Arm hielt, zwei Decken und zwei Flaschen mit Wasser. Die Frau nickte ihr dankend zu, während ihr Mann nur schnaubte.
Maggie ging wieder zurück in Richtung des SUV und ließ sich für eine Sekunde dagegen lehnen. Keine gute Idee, denn er war furchtbar heiß.
"Hey. Ich hab Jubal und Isobel bescheid gesagt. Sie schicken uns einen Krankenwagen und die Polizei."
Maggie nickte. "Anscheinend wirst du von jetzt an fahren müssen", flüsterte sie und lächelte traurig., "Wenn ich nicht ganz suspendiert werde hab' ich ja vielleicht noch die Chance mich an deinen furchtbaren Fahrstil zu gewöhnen." Er hob vorsichtig ihr Kinn an. "Hey, du wirst nicht suspendiert. Jeder macht Fehler." "Ja. Und durch genau solche Fehler verlieren Leute wie wir unseren Job." Sie schüttelte den Kopf., "Tut mir leid. Tut mir so leid. Ich bin grade jemandem hinten drauf gefahren und rede über meinen Job... furchtbares Timing,  ganz furchtbar. Ich schau mal, ob ich noch was hilfreiches im Kofferraum finde." Damit machte sie sich auf den Weg zurück.

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