9. A bed for two

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Maggie fühlte sich seltsam als sie O.A. nach einem Zimmer für zwei fragen hörte. Irgendwie war sie erleichtert. Erleichtert, dass sie nicht alleine in einem Zimmer sein müsse. Gleichzeitig machte es sie nervös. Er war ihr Partner es war also kein riesiges Ding, doch trotzdem machte ihr der Gedanke daran mit ihm in einem Bett zu schlafen kalte Füße. Nicht, dass sie die nicht eh schon hatte. Beim Verfolgen eines Verdächtigen war sie in einen Teich gefallen. An sich nichts schlimmes, wenn es nicht mitte Oktober gewesen wäre und sie sich nicht in Pennsylvania befunden hätten.

"Mags?", hörte sie eine Stimme und spürte eine Hand an ihrem nassen Rücken was sie zusammen zucken ließ. Sie sah erschöpft zu ihm hoch, wissend, dass er ihr sagen würde sie müssen wieder nach draußen, um zu ihrem Zimmer zu gelangen.
"Komm. Es ist nicht weit versprochen. Und sobald du drinnen bist fahre ich wieder los und besorg dir ein paar trockene Sachen und etwas warmes zu essen." Sie nickte müde und trottete neben ihm her. "Isobel und Jubal wisssen bescheid, richtig?" Er nickte. "Tun sie, ja." Sie schüttelte mit einem müden Lächeln den Kopf. "Entschuldige, das hab ich dich sicher schon tausend Mal gefragt." "Nja, um genau zu sein tausend und ein Mal. Nein, im Ernst Maggie, ist schon gut. Du bist müde, das kann ich mehr als verstehen." Seine Partnerin seufzte und lehnte den Kopf an seine Brust. "Wieso muss ich auch ausgerechnet hier in einen Teich fallen?" Er lachte leise. "Du bist eben ein kleiner Tollpatsch." "Ha, ha du bist ja unglaublich-" Sie wurde von einem Hustanfall unterbrochen, was ihn sofort wieder ernst werden ließ. "Okay, weißt du was: Keine Neckereien mehr, bis es dir wieder besser geht." Sie rollte mit den Augen. "Bist du mein Dad oder mein Partner?" "Irgendwas dazwischen.  Und du hast gerade dagegen verstoßen." Er seufzte während er das Zimmer auf schloss und ihr half rein zu gehen.

"Zieh die Jacke aus, sonst bleibst du ewig nass." Sie nickte und machte sich langsam daran ihre Jacke auszuziehen, was sich als gar nicht so einfach erwieß. Er half ihr, vorsichtig um sie nicht durch eine zu schnelle Bewegung zu verletzen und hängte die Jacke zum Trocknen im Badezimmer auf die Heizung. Dann machte er sowohl diese, als auch die Heizung im Schlafzimmer an und stellte Maggie einen Stuhl dort hin, damit sie näher am Warmen sitzen konnte.
"Ruh du dich aus - nicht einschlafen du musst erst noch wärmer werden - ich bin schnell wieder da." Sie nickte und er strich ihr vorsichtig ein paar Haare aus der Stirn.

~*~

Erleichtert trat er wieder in das Zimmer und sah sich sofort nach Maggie um. Diese saß noch auf dem Stuhl, den Blick erschöpft auf den Boden gerichtet. Sie schien ihn nicht bemerkt zu haben.
"Maggie?", er trat vorsichtig auf sie zu und stellte eine Plastik Tüte auf den Esstisch, ehe er mit einer anderen zu ihr ging. "Hier.", er hielt ihr einen warmen Pulli hin.,"Geh duschen und zieh dir die trockenen Sachen an, ja?" Sie nickte müde und versuchte mit wackeligen Beinen aufzustehen. Er reichte ihr sofort seine Hand und merkte, dass sie bereits zitterte. Eine heiße Dusche würde ihr mehr als gut tun. Vorsichtig öffnete O.A. die Badezimmer Tür und half ihr zur Toilette um sich auf den Deckel zu setzen und zu verschnaufen. "Brauchst du...hilfe?" Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. "So vertraut sind wir auch wieder nicht." Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und legte ihr ein paar Handtüchter zurecht. "Alles klar. Sag bescheid wenn sich das ändert."

Das warme Wasser auf ihrer Haut war einfach himmlisch. Endlich konnte sie sich aufwärmen, auch wenn sie an der kalten Kachelwand lehnen musste weil sie kaum die Kraft fand alleine zu stehen.
Aber es tat wirklich gut.
Auch der warme und herrlich weiche Pullover und die Jogginghose die O.A. ihr mitgebracht hatte waren ein Segen und ließen sie sich augenblicklich besser fühlen. Sie trat langsam aus dem Bad heraus, was O.A. bemerkte und sofort wieder an ihrer Seite war um ihr ins Bett zu helfen. Dann stand er wieder auf und reichte ihr eine der Nudelboxen die er mit gebracht hatte. "Hier. Du hast sicher Hunger." Sie nickte und öffnete die Box und ihre Stäbchen schnell um etwas davon zu sich zu nehmen. Sie war gerade zu ausgehungert.
O.A. sah ihr dabei zu wie sie die Nudeln fast schon herunter schlang. Es war ihr auch egal, dass sie dabei ein wenig ungeordnet aussah. Sie schien wirklich hungrig zu sein. Aber das fand er gut. Sie hatte Appetit, also hatte sie wahrscheinlich kein Fieber, was gut war. Seine Lippen formten sich zu einem kleinen Lächeln, während er sie so beobachtete. Er hätte das nie gedacht, aber seine Partnerin da, in schlabber Klamotten, mit nassem Haar, im Bett sitzen und eine Nudelbox verschlingen zu sehen, war eines der schönsten Dinge die er je gesehen hatte. Sie schien sich wohl zu fühlen und das mochte er. Er mochte es zu wissen, dass es ihr gut ging.

Ein Vibrieren unterbrach den Moment und er war sehr knapp davor sein Telefon dafür zu verfluchen, dass es Maggie aus ihrer wohlfühl-Zeit gerissen hatte. Diese sah ihn nun nämlich erschrocken an.
"Alles gut, war nur mein Handy", beruhigte er sie woraufhin sie sich wieder den Nudeln zu wandte. Die ruhige, entspannte Stimmung war jetzt aber trotzdem zerstört und sie schien sich auch nicht mehr so wohl und sicher zu fühlen, da sie aufhörte ihrem Hunger nach zu geben sondern nun geordnet aß.
Sie beobachtete ihn auch aufmerksam während er seine Nachricht verfasste und das Handy wieder weg steckte.

Er bemerkte ihren neugierigen Blick als er wieder hoch schaute, auch wenn sie mit aller Kraft versuchte ihn zu verhindern. Er lächelte. "Es war Isobel. Sie wollte wissen wie es dir geht." Maggie nickte und der letzte Rest Nudeln verschwand in ihrem Mund.
"Fühlst du dich besser?", fragte er und nahm ihr den Karton aus der Hand um ihn wegzuschmeißen. "Ja. Also, auf jedenfall satt", entgegnet sie grinsend und wicktelte sich in die Decke ein. Er kam mit einem sanften Lächeln wieder auf sie zu. "Ich nehme an du willst schlafen oder?" Sie nickte. "Ja, ich...bin müde, ja." "Okay. Ich schlaf auf dem Boden, du bist zu erschöpft." Sie runzelte die Stirn. "Wir sind beide erwachsen und gute Freunde. Ich denke es gibt keinen Grund dafür. Das Bett ist groß genug." "Macht es dir nichts aus?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, ganz und gar nicht", entgegnete sie, nun auch lächelnd. "Okay. Ich dusch nur schnell auch noch. Aber leg dich ruhig schon schlafen, warte nicht auf mich." Sie nickte und rutschte in eine liegende Position, während er ins Badezimmer verschwand.
Doch die Schatten an der Wand und das Kratzen in ihrem Hals ließen Maggie wach bleiben. Sie konnte hören wie O.A. wieder aus dem Bad raus kam und merkte an dem Senken der Matratze, dass er sich zu ihr legte. Sie drehte sich langsam zu ihm um, erwartete jedoch nicht, dass er zu ihr gedreht wäre. "Du schläfst ja noch gar nicht", stellte er flüsternd fest und nahm eine ihrer Haarsträhnen um sie zu zwirbeln. Sie zuckte die Schultern. "Die Geräusche und Schatten sind gruselig." Er nickte leicht. "Soll...ich dich in den Arm nehmen?" "Würdest du das machen?", fragte sie überrascht. Er schmunzelte und legte die Arme um sie. "Schlaf gut Maggie." "Du auch."

~*~

Am nächsten Morgen wurden sie wieder durch ein Vibrieren geweckt, was O.A. ein genervtes Knurren entlockte. Maggie brauchte Schlaf, undzwar jede Menge. Und er hätte auch nichts dagegen gehabt noch etwas länger zu ruhen.
Seine schlechte Laune verschwand jedoch sofort als er beobachtete wie Maggie, die sich an ihn ran gekuschelt hatte, sich auf den Rücken drehte und die Schultern ein wenig zurück drückte, ehe sie die Augen öffnete und müde in sein Gesicht blickte. "Guten Morgen.", hauchte sie. "Guten Morgen.", flüsterte er, stützte sich auf den Ellenbogen auf und fuhr mit dem Finger ein paar Linien auf ihrer Hand nach. "Wie fühlst du dich?" "Besser. Eine kleine Erkältung, mehr ist es glaub ich nicht." Er seufzte erleichtert. "Gut. Hast du lust zu frühstücken? Ich hab gestern Waffeln gekauft." "Mh... Ich liebe Waffeln. Hab ich das je erwähnt?" Er schmunzelte. "Nein, aber ich hab das irgendwie geahnt", murmelte er und küsste sie schnell auf die Wange, ehe er sich aus dem Bett schwang um ihr Frühstück zu machen.

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