„Dima, steh endlich auf, es ist schon nach sieben! Ich muss gleich zur Uni und deine Schicht beginnt bald!" Entnervt streckte ich den Arm aus dem Bett und zog ihn zurück in die Laken. Seine Haare waren länger geworden, sie reichten ihm mittlerweile bis zum Rücken und auch seine Jeans und Polohemden hatte er durch Bandshirts und schwarze Cargohosen ersetzt. „Hätte ich gewusst, dass du so ein Nörgler bist, hätte ich dich alleine nach Wien ziehen lassen." Ich begann Küsse auf seinem Nacken zu verteilen und merkte, dass er mit sich kämpfte, sich mir nicht hinzugeben. Er keuchte leise auf und schmunzelte. „Ach ja? Ich weiß doch ganz genau, dass auch mitgekommen wärst, wenn ich noch viel mehr nörgeln würde." Er drehte sich zu mir und wir versanken in einem Kuss. „Mh, da hast du recht. Und jetzt raus aus den Federn." Schweren Herzens standen wir auf und ich schlurfte in die Küche, wo er bereits Frühstück vorbereitet hatte. Wir aßen jeden Tag gemeinsam, das war ihm wichtig.
Mittlerweile teilten wir uns eine kleine Wohnung in einem der besseren Randbezirke Wiens. Seine Eltern hatten durchaus ihre Vorteile, das musste ich zugeben. Die Gegend war sau teuer, aber in guter Lage. Elias hatte angefangen Jura zu studieren und auch wenn ich das persönlich stink langweilig fand, amüsierte mich die Erinnerung an die Zeit, als er mir die Hausregeln der Schule aufbinden musste doch immer wieder. Er war eben einfach ein Sittenreiter. Ich hatte mir erstmal einen Nebenjob in einem kleinen Geschäft gesucht und war bei ihm zur Untermiete eingezogen. Zuerst wollte ich ein wenig Geld ansparen, aber nächstes Jahr würde ich es vielleicht auch an der Uni versuchen. Wer hätte das jemals gedacht?
Seit wir gemeinsam lebten, stritten wir uns auch häufiger, meist über Kleinigkeiten, wie unaufgeräumte Wäsche, oder das ungemachte Bett, aber ich musste zugeben, dass ich die ein oder andere Hausarbeit auch einfach mal vergaß um von ihm angemeckert zu werden, da ihn nichts mehr in Fahrt brachte, als wenn wir uns vorher gestritten hatten.
In den Ferien besuchten wir meistens Paul, Miriam und Ronny. Paul steckte mittlerweile mitten in der Ausbildung zum KFZ-Techniker, jobbte nebenbei als Verkäufer und lebte mit Ronny gemeinsam in einer WG. Dieser studierte Meteorologie und war laut Paul in den Prüfungsphasen wohl kaum auszuhalten, da er im Stress permanent über alles am meckern war, aber dennoch liebten die zwei sich heiß und innig. Miriam hatte begonnen Rechtswissenschaften zu studieren und direkt am ersten Tag einen Typen kennen gelernt mit dem sich wohl gerade etwas ernstes entwickelte. Zumindest schickte sie mir jede Stunde mindestens eine Nachricht darüber wie süß er sei. Auch im Plattenladen schauten wir, wenn wir in Berlin waren immer mal wieder vorbei. Vor allem Ellie hatte noch viel Kontakt zu Oscar, aber die beiden hatten sich ja auch schon früher nahegestanden. Lisa hatte meine Abfuhr erstmal verdauen müssen, meldete sich jedoch von Zeit zu Zeit bei mir und hatte sich nach der Schule erst mal ein Jahr Pause genommen in welchem sie auf Reisen gegangen war.
Es hatte gedauert, bis Ellie bereit war unsere Beziehung öffentlich zu machen und hütete sich auch noch heute davor es jedem auf die Nase zu binden, aber unsere Freunde wussten davon und es war kein Problem mehr für ihn Händchen haltend durch die Innenstadt zu laufen oder mich an öffentlichen Orten zu küssen und mehr erwartete ich nicht.
„Dima! Jetzt komm endlich!" Hörte ich Ellie's Stimme aus dem Vorzimmer. „Ja doch!" Es war eine kleine Welt in der wir lebten, aber es war unsere Welt und wir genossen jeden Tag zusammen.
Sooo und alle Wiener unter euch dürfen sich jetzt selbst aus schnapsen, ob die beiden in den 13., 14., 19. oder 23. gezogen sind. ;)
Vielen, lieben Dank an jeden der sich bis zum Ende durch diese Story gequält hat und eventuell ein Vote oder Kommentar hinterlassen hat. Ich freu mich in weiteren Geschichten auf euch! <3
~Stella
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I'm addicted to you | Boy X Boy
RomanceFrisch aus dem Gefängnis raus, wird der junge Ex-Dealer, Dima, vor die Wahl gestellt was er mit seinem Leben anfangen will. Schnell ist für ihn klar; er will sein Abitur nachholen. Das stellt sich allerdings als schwieriger heraus als gedacht, da er...