Jake P.O.V.
Einige Minuten vorher...
Ich starre nun an den leeren Boden meines Kaffeebechers und muss mich bemühen nicht einzuschlafen. Die ganze Situation geht mir wohl näher als ich es zugeben möchte. „Damian könntest du bitte mal nach dem Mädchen sehen? Vielleicht ist sie schon aufgewacht..ruf mich falls sie wach ist dann versuche ich mit ihr zu reden." Damian nickt mir ohne ein Wort zu sagen zu und steht von seinem Sessel auf.
Damian P.O.V.
Jake hat mich gebeten mal nach der Kleinen zu sehen und ich kann in seinem Gesicht erkennen dass er mal ne Pause braucht. Ich stehe von meinem Sessel auf und verlasse den Pausenraum. Ich gehe weiter zu den Treppen und begebe mich ins Untergeschoss. Auf den Treppen höre ich plötzlich ein Geräusch und bleibe ruckartig stehen um zu erkennen welches Geräusch es ist. Es hört sich an, als würde jemand ersticken. Verdammt das Mädchen!
Ich renne in Höchstgeschwindigkeit die Treppen hinunter und krame währenddessen hektisch an meinem Schlüsselbund um den Schlüssel fürs Gittertor zur Zelle zu finden. Meine Hände sind zittrig doch ich schaffe es den richtigen Schlüssel zu finden und sperre das Tor auf. Bei dem Anblick des Mädchens stockte mir der Atem. Sie liegt auf dem Boden starrt die Decke an und atmet als wäre sie kurz davor zu ersticken. Ihr ganzer Körper zittert. Fuck ich brauch Jake hier. Aber zuerst muss ich sie mal beruhigen.
Langsam gehe ich einen Schritt auf sie zu. „Hey! Bitte beruhige dich!! Alles ist gut!", versuche ich so sanft wie möglich zu sagen. Sie sieht mich so panisch an als würde ich ihr gleich wehtun oder sie schlagen. Etwas überfordert mit der Situation gehe ich noch einen Schritt auf sie zu und strecke ihr meine Hand entgegen. Plötzlich setzt sie sich auf und rutscht panisch weg von mir.„GEH SOFORT WEG VON MIR DU WIRST MICH NICHT MEHR SCHLAGEN DU HAST MIT SCHON GENUG WEHGETAN!"
Jake P.O.V.
Vom Pausenraum aus höre ich das Mädchen wie sie Damian anschreit, dass er weggehen soll. Von einer Sekunde auf die andere bin ich hellwach und springe auf. Wenn Damian ihr auch nur einen Kratzer zugefügt hat mache ich ihn kalt. Für einen kurzen Moment bereue ich, dass ich nicht selbst runter gegangen bin.
Ich bin die Treppen zum Untergeschoss schon gefühlt 100 mal gegangen aber die Geschwindigkeit in der ich vom Pausenraum ins Untergeschoss rannte war rekordverdächtig.
„Damian was ist los?!", rufe ich meinem Kollegen zu noch während ich auf den Treppen war. Die letzten paar Stufen überspringe und renne zu der Zelle.
„I-I-Ich weiß nicht s-s-sie lag einfach da und bekam keine Luft u-und als ich ihr helfen wollte hat sie mich angeschrien, dass ich weggehen soll und ihr nicht wieder wehtun soll..und das ich ihr schon genug wehgetan habe...Mann..Jake..ich schwöre ich hab sie nicht mal angegriffen..", erklärte mir Damian sichtlich überfordert.
Meine Blick schweift von Damian weg und ich sehe nun zu dem Mädchen. Sie sitzt an der Wand in der Ecke und presst sich so stark dagegen, als ob ihr jeder Millimeter Entfernung zu uns mehr Sicherheit geben würde. Mit ihren Augen sieht sie, als würde sie schlafwandeln, Damian an. Ihr Körper zittert und mit ihren verletzten Arme umschlingt sie ihren Körper um sich zu schützen. Ich weiß sofort was los is..
„Damian..geh bitte weg..", sage ich ihm ruhig aber ernst, ohne meinen Blick von ihr zu nehmen.
„Alter Jake ich schwöre ich hab ihr nichts ge..."
„VERDAMMT DAMIAN du sollst jetzt weggehen.. sie hat scheinbar einen Flashback ich weiß dass du ihr nichts getan hast, sie ist gerade nicht bei uns sondern in ihrer persönlichen Hölle..in ihrer Vergangenheit..bei der Person die sie so zugerichtet hat...und sie sieht diese Person in dir also zum letzten mal: Geh. Jetzt. Weg." sage ich mit einem wütenden Unterton.
Damian folgt endlich meinen Worten und geht langsam aus der Zelle raus, sodass nun nur mehr ich und das Mädchen in der Zelle sind.
Bedacht darauf keine ruckartige Bewegung zu machen gehe ich langsam in die Hocke. Ich bin nach wie vor um die 3 m von ihr entfernt. Ich hoffe dass sie sich etwas beruhigt wenn ich nicht mehr bedrohlich über ihr stehe sondern ihr direkt in die Augen sehen kann.
Ihre Augen sind immer noch weit offen und sie starrt zitternd zu der Gittertür aus der Damian gerade rausging. Als hätte sie Angst, dass er jede Sekunde wieder auftaucht. Ihre Atmung hat sich kein bisschen beruhigt.
„Versuche bitte ruhig zu atmen...er ist weg...siehst du? Er kommt auch nicht wieder. Ich weiß er hat dir wehgetan aber ich lasse nicht mehr zu dass er hier her kommt. Du bist hier sicher. Hey! Beruhig dich! Alles ist gut! Sieh mich bitte an..!" sage ich in dem sanftesten Ton der mir möglich is. Verdammt wie gerne würde ich nur wissen was ihr diese kranke Mensch vor dem sie so Angst hat angetan hat.
Plötzlich blickt sie zaghaft zu mir und sieht mich mit ihren rehbraunen Augen an. „Kennst du mich noch? Wir haben uns doch bei der Tankstelle unterhalten..ich hab dir versprochen dass du hier sicher bist und das verspreche ich dir nach wie vor. Solang ich hier bin lass Ich nicht zu dass dir irgendjemand zu nahe kommt.."
Langsam merke ich wie sie wieder aus ihrem Flashback zurück in die Realität kommt. Ihr großen Pupillen verengen sich etwas und ihre Atmung wird ein bisschen ruhiger. Nach wie vor zittert sie jedoch.
Ich rutsche nun immer noch in der Hocke etwas näher zu ihr. Kurz zuckt sie zusammen, erholt sich jedoch gleich wieder.
„Ich komme jetzt etwas näher zu dir okay? Ich werde dir nicht wehtun! Und ich werde auch nicht zulassen dass dir jemand anderes wehtut".
Ein bisschen rutsche ich noch näher sodass wir nur mehr 1,5 Armlängen voneinander entfernt sitzen. Ich habe jede einzelne Bewegung ihres Körpers im Blick. Jeden Atemzug. Jedes Zittern dass sie durchfährt. So kann ich sobald ich merke dass sie wieder in die Panik zurückfällt sofort stehenbleiben. Obwohl sie jede einzelne meiner Bewegungen kritisch und ängstlich mustert, bleibt ihr Zustand gleich.
Ich sah in ihren Augen dass sie nicht weiß was ich mit ihr vorhabe.
Ich strecke dir jetzt meine Hand entgegen okay? Und dann helfe ich dir auf.." besorgt strecke ich ihr so langsam wie möglich meine Hand entgegen und sehe sie aufmerksam dabei an.
Sie starrt meine Hand an und ich sehe dass sie damit kämpft bei der Frage ob sie mir vertrauen kann oder nicht...ich gebe ihr die Zeit und warte ab. Plötzlich hebt sie verunsichert die Hand und streckt sie in meine Richtung. Kurz bevor sich unsere Hände berühren stoppt sie verunsichert. Ich bewege meine Hand keinen Millimeter um ihr die Zeit zu geben die sie braucht. Kurz darauf spüre ich ihre zitternde zarte Hand in meiner. Ich sehe die lächelnd an und merke wie sich ihre Atemfrequenz langsam halbwegs normalisiert.
„Ich stehe jetzt langsam auf und helfe dir auf okay?" Sie sieht mich leicht verunsichert an, nickt mir dann aber zaghaft zu.
„Okay..1..2...und..3." Bei 3 stehe ich vorsichtig auf und ziehe sie mit mir. Kurz verliert sie beim Stehen das Gleichgewicht aber ich packe sie unter den Schulter und helfe ihr sich stabil hinzustellen. Dann nehme ich sofort meine Hände weg, weil ich merke, dass das etwas zu viel für sie sein könnte und entferne mich ein bisschen von ihr, trotzdem bleib ich nah genug um sie im Notfall auffangen zu können.
„Geht es dir besser..?", frage ich sie besorgt. Sie presst sich nun im Stehen gegen die Wand und ich merke wie sie den Raum mustert, als würde sie überlegen ob sie schon mal hier war. Ich erkenne an ihren Blicken dass die Panik wieder hochkommt und reisse sie schnell wieder aus den Gedanken
„hey alles gut..ich bin ja da..ist es der Raum der dir so Angst macht?" perplex sieht sie zu mir, als ob sie überrascht darüber wäre dass ich ihre Gedanken laut auspreche. Mit glasigen Augen sieht sie mich an und nickt panisch.
Auch wenn ich noch herausfinden muss was ihre Angst vor dieser Zelle mit ihrer Vergangenheit zu tun hat, weiß ich: Sie muss hier weg.
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Destiny
RomanceEin Polizist, eine traumatisierte junge Frau und viele Fragen: Was macht sie hier alleine? Was bedeuten die Wunden auf ihren Körper und weshalb vertraut sie niemanden? Jake der Polizist und sein Kollege sitzen gerade im Polizeiauto als sie eine Dur...