16. Pausenraum

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Jake P.O.V.

Okay. Sie muss hier weg. Ich denke, dass ich es geschafft habe dass sie mir etwas vertraut. Ich will sie so schnell wir möglich aus der Zelle rausbringen.

„Hör mir zu...ich gebe dir jetzt meine Hand und wir gehen hier raus okay? Wir gehen rauf in den Pausenraum.. da ist eine Couch, ein Fenster und ich mach dir nen Tee. Wie hört sich das an?" Sie sieht mich etwas unsicher an, aber ich merke dass ihre Angst vor dem Raum größer ist als ihre Verunsicherung. Sie nickt zaghaft.

Ich lächle und strecke ihr meine Hand entgegen. Verschreckt geht sie zuerst einen Schritt zurück und ich mustere sie besorgt.

„Alles ist gut.." sage ich sanft. Zaghaft geht sie langsam einige Schritte auf mich zu und legt ihre zarte Hand in meine. „Sehr gut..siehst du ich tu dir nicht weh", sage ich und lächle sie leicht an. Mein Blick schweift auf ihre Hand und das Lächeln von meinen Lippen verschwindet schlagartig. Ihr Handgelenk hat rundherum tiefe Einkerbungen, welche sich blutrot abzeichnen. Ich kenne diese Art von Verletzungen. Solche Verletzungen sehe ich öfters wenn wir jemanden in Handschellen legen und verhaften und die Person sich extremst wehrt. Dies führt dazu dass das Metall in die Haut schneidet und Hämatome rundherum entstehen. Ich sehe wie sie mich verwirrt ansieht und setzte sofort wieder mein Lächeln auf. „Na komm, bringen wird dich nach oben.", sage ich mit einem aufgesetzten Lächeln um sie nicht zu beunruhigen. Ich möchte sie jetzt nicht über die Einkerbungen an ihrem Handgelenk ausfragen und sie in Panik versetzten. Kurz muss ich schlucken als mir eine Vermutung woher die Einkerbungen kommen und wer es gewesen sein könnte einschiesst.

Jetzt müssen wir aber erstmal rauf. Ich bemühe mich ihre Hand nicht zu fest zu halten und ihr möglicherweise wehzutun, aber trotzdem genug um ihr Halt zu geben.

Zaghaft geht sie hinter mir die Stufen hinauf als ich plötzlich ruckartig stehenbleibe weil mich ihre Hand zurückhält. Ich blicke besorgt über meine Schulter zurück zu ihr und sehe ihre Angst in den Augen. Ich spüre wie ihre Hand in meiner leicht zu zittern beginnt. Sanft streichel ich mit meinen Daumen über ihren Handrücken.

„Es ist alles gut..hier ist niemand außer uns und mein Kollege Damian. Okay? Ich passe auf dich auf." Sie scheint mir zu vertrauen, denn ich nehme wahr wie sich das Zittern ihrer Hand beruhigt und sie mir zunickt. Gemeinsam gehen wir nun hoch.

Im Pausenraum angelangt sehe ich Damian auf dem Tisch sitzen und Kaffee trinken. Als sie ihn sieht stellt sie sich schützend hinter meinen Körper und ich spüre ihre Wärme und leichtes Zittern an meinem Rücken. Ich nehme wahr wie sie meine Hand fester zusammendrückt.

„Damian könntest du bitte kurz rausgehen? Ich möchte ihr einen Tee machen und will dann mit dir draußen noch kurz reden okay?"

Damian nickt und steht auf. Ich spüre wie sie bei dem Geräusch des Sessels zusammenzuckt und sich gegen meinen Rücken presst. Meine Hand hat vermutlich auch schon blaue Flecken so fest wie sie zusammendrückt. Wer hätte gedacht dass so ein zartes Mädchen so viel Kraft in sich hat?

Damian geht an uns vorbei aus dem Pausenraum und als er aus Sichtweite ist entspannt sich ihr Körper wieder. Sie nimmt sofort wieder Abstand zu mir ein und und hält meine Hand nun wieder lockerer. Ich blicke zu ihr um mich zu vergewissern dass es ihr gut geht. Sie sieht beschämt auf den Boden, als ob es ihr unangenehm wäre, dass sie sich zum Schutz hinter mir versteckt hat. Ich lächle sie leicht an und deute mit einem Nicken in den Pauseraum. „Na komm..ich mach dir einen warmen Tee.."

Destiny sitzt nun auf der Couch und trinkt zaghaft ihren Tee. Ich habe ihr eine Decke umgewickelt, da sie nach wie vor nur ihr Kleid trägt.

„Ich bin gleich wieder hier okay? Ich passe auf das niemand reinkommt. Die Tür mache ich zu sie bleibt aber aufgesperrt, niemand wird dich hier einsperren, okay?" schwach nickt sie mir zu und trinkt an ihrem Tee weiter.

Ich gehe aus dem Pausenraum und schließe vorsichtig die Tür ohne sie abzusperren. Ich halte einen Moment inne und merke wie sich beide meiner Hände in Fäuste ballen. Mein Puls beschleunigt sich und meine Atmung wird schneller. Wütend drehe ich mich um und suche Damian..

DestinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt