Kapitel 8 - Jaro

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„Black hat zugestimmt, wir können die vier Aufträge noch machen, dann sollen wir uns aber zurückziehen", brach es aus Gabe heraus, als wir uns am Morgen in meiner Wohnung trafen.
Wieso sie immer alle zu mir kamen, war mir ein Rätsel, aber da es nun mal so war, konnte ich auch das Beste daraus machen und sie ein bisschen nerven. Natürlich ging ich wieder nackt durch mein Zuhause und Ivy und Nisha verzogen ihre Gesichter, Gabe klatschte und grölte laut, was wiederum mich nervte, also zog ich mich an.

Zusammen machten wir uns auf den Weg zu John Smith und er reagierte auf unser Interesse, als hätten wir ihm viel Geld geschenkt, seltsamer Mensch.
Sofort ließ er uns die Akten bringen und wir verschafften uns einen Überblick.
Einer der Fälle war über 20 Jahre alt, der Täter, sollte er noch leben, war sicher schon etwas ranzig und wir verzogen unsere Gesichter.
„Nächster Fall", forderte Ivy laut und wir stimmten ihr zu.
Der nächste Fall war letztes Jahr passiert, eine junge Frau wurde auf einer Studentenparty unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Die DNA-Spuren konnte die Polizei zu anderen Taten, die mit Mord endeten, zurückverfolgen. Alle männlichen Studenten, Professoren und Angestellten hatten sich freiwillig zum DNA-Vergleich gemeldet aber keine passte. Die junge Frau war nicht hilfreich weil sie nichts mehr wusste. Für uns waren Zeugenaussagen nichts wert, sie konnten manipuliert werden oder verblassen. Nie war das menschliche Gedächtnis objektiv und wir verließen uns nicht auf die schlecht ausgestattete Art. Ihre Haut war dünn, ihre Muskeln waren schwach und einfach alles an ihnen schrie nach Hilfe. Sie waren für uns wie kleine Babys und wir gaben nichts auf ihre Denkweise.
„Es muss einer von der Uni gewesen sein", schlussfolgerte Nisha und ich stimmte ihr zu.
Die Unterwäsche des Opfers war mit in der Schachtel und in vielen Tüten aufbewahrt worden, einmal riechen und wir sollten unsere Spur haben.
„Wer will?", stichelte ich meine Kollegen an und da Ivy die Übung brauchte, fiel es ihr zu.
Vorsichtig öffnete sie die erste Tasche, dann die zweite und bei der Dritten wandte sie sich angewidert ab, „Das ist ekelhaft. Ein Jahr lang konserviertes Sperma, Schweiß und was auch immer das Dritte ist."
„Vagina", waren Gabe und ich uns einig und wir lachten beide.
Menschliche Frauen hatten einen ganz eigenen Geruch wenn sie erregt waren, was mich auf die Idee brachte nun selbst riechen zu müssen, wenn die Frau damals erregt war, war es dann eine Vergewaltigung?
Tief sog ich den Geruch in meine Nase, es war nicht die Feuchtigkeit, die ich roch, es war etwas anderes.
„Riech mal", reichte ich es an Gabe weiter und auch er nahm einen tiefen Zug davon.
Unsicher sahen wir uns an und er gab Nisha die Tüte weiter.
„Was kann das sein?", stellte sie die Frage, die uns alle beschäftigte.
„Es riecht seltsam süß. Blut ist es nicht", warf Gabe ein und ich sprang auf.
„Moment, Kondome riechen so", aber das ergab keinen Sinn, wenn der Täter ein Kondom benutzt hatte, wo kam das Sperma her?

Unsicher sahen wir uns an, der Fall wurde interessanter, als wir vermutet hatten. Da die Polizei nur eine Fremd-DNA am Schauplatz gefunden hatte, gingen sie immer nur von einem Täter aus, das konnte mir meine Nase aber nicht bestätigen.
Wir machten uns auf den Weg zu dem Gebäude, wo es passiert war und sahen uns um, nach einem Jahr konnten Menschen hier nichts mehr finden, wir jedoch schon.
„Hier war es", rief Nisha uns zu sich.
In einer Ecke des Zimmers nahm ich den süßlichen Geruch wahr und nun fügte sich alles zusammen.
„Es waren ganz sicher zwei Täter", knurrte ich angewidert.
Vergewaltigung war nichts dass ich für gut empfand, vor allem wenn es Zwei gegen Einen hieß. Mord und vieles andere konnte ich besser nachvollziehen aber so etwas nicht.
„Wer?", wollte Ivy nun wissen, aber das war ihre Aufgabe, sie musste es lernen, ich wusste es schon.
Der Geruch der Beiden hing überall an den Wänden und in den Vorhängen, sie hatten sich beide danach ihre Schwänze dort abgewischt. Wieso das der Polizei nicht aufgefallen war, wunderte mich aber sehr. Ich roch ihr Sperma und den Schweiß der Frau, was hatten sie alles mit ihr gemacht? Sogar im Teppich roch ich ihr Blut und den Schweiß und ich spürte Zorn in mir aufsteigen. Ganz klar war hier etwas passiert, das in keinster Weise nachvollziehbar war.
Da es Frauen gab die für wenig Geld ihre Körper verkauften, verstand ich nicht wieso man eine andere zum Sex zwingen musste. Es ergab für mich keinen Sinn, was vielleicht daran lag, dass ich nicht gestört war und es genoss, eine willige Partnerin unter mir zu haben.
Nisha und Gabe unterstützten Ivy und schnell wussten wir, dass es ein Student, der mit dem Kondom, und ein Hausmeister, waren. Der Student hatte uns sogar die Tür zu diesem Gebäude geöffnet und da er seit einem Jahr straffrei war, hatte er ein normales Leben geführt. Die Frau starb zwar dabei nicht, aber jeden Tag sah sie ihren Peiniger, ohne es zu wissen. In meinem Kopf malte ich mir aus, wie dieses kranke Schwein sich auf ihrer Unwissenheit einen runter holte und verachtete ihn dafür. Der Hausmeister war interessant, denn die Polizei hatte uns garantiert, dass alle Angestellten eine Speichelprobe abgegeben hatten, ihn konnten sie aber nicht identifizieren, was mich neugierig machte.
Den Studenten gönnten wir Ivy und Nisha, Gabe und ich knöpften uns den Hausmeister vor.
Wir klopften freundlich an seiner Dienstwohnung und traten einfach ein, als er sie öffnete, sofort roch ich, dass es nur er sein konnte. Überall in seiner Wohnung nahm ich seinen Schweiß und sein Sperma wahr und als Gabe ihm einfach blitzschnell das Genick brach, roch ich, wie er dem DNA-Abgleich entgangen war. Er litt an einer seltenen Krankheit, die verschiedene DNA Marker in seinen Körperflüssigkeiten hinterließ, genau deswegen vertraute ich so wenig auf die menschliche Medizin.
Sein Blut war recht in Ordnung, aber kein Vergleich zu dem der jungen Frau vor Tagen, immer noch musste ich an ihren Geschmack denken und langsam nervte mich das sehr.

Verliebt in GrünWo Geschichten leben. Entdecke jetzt