Kapitel 30 - Jaro

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"Was tut sie hier?", würgte ich die Worte aus meiner Kehle, als ich Nisha neben Black stehen sah.
"Anzai, beruhig dich", befahl mir mein Boss, aber ich hatte nicht die Absicht, ihm folge zu leisten.
"Nisha hat mir alles erzählt und wir denken, dass wir den Wunsch dieser Frau respektieren sollten. Vor allem, weil dieser Wunsch schon lange in ihr lebt, es ist keine leicht ausgesprochene Bedingung", gab Black mir zu bedenken, aber das wollte ich nicht hören.
"Ihr werdet es ohne mich machen müssen", stellte ich mich nun quer.
"Und ohne mich", streikte auch Gabe.
Dabei riss Nisha ihre Augen auf und sah hektisch zwischen uns beiden hin und her.
"Ach ja, ich habe auch gar keine Zeit für diese Mission", lächelte Ivy süffisant und sogar Fido erfand nun ein paar familiäre Probleme.
"Jetzt reicht es aber", knurrte Black uns an, "Fido, du bist auf Bewährung und es wäre mir eine Freude dich einfach in ein Verlies zu sperren. Du wirst es tun und Pasta", schloss er und Fido knickte ein.
Ich nahm es ihm nicht übel, unsere Gefängnisse waren bei weitem nicht so schön wie die der Menschen.
"Du, Ivy, wirst gefälligst tun, was ich dir sage, denn auch du stehst in meiner Schuld", erinnerte er sie an die zweite Chance ihres Lebens und auch sie zog sofort den Kopf ein und folgte.
"Euch beiden kann ich nichts aufzwingen aber ich bitte euch, euer Team nicht im Stich zu lassen. Gabe, deine Kraft ist unvergleichlich und wir brauchen dich bei dieser Mission. Wir wissen nicht genau womit wir es zu tun haben werden und du willst doch nicht Schuld sein wenn Nisha oder Ivy etwas passiert, oder?", miese Tricks, die unser Chef hier anwendete.
"Zu dir, Anzai, du kannst gehen. Ich kann dich nicht zwingen und ich habe kein Druckmittel gegen dich in der Hand, aber wir brauchen dich wirklich. Er ist dein Vater und vielleicht kannst du etwas bewirken. Dein Verstand, deine Hartnäckigkeit und dein Durchhaltevermögen sind einzigartig und wir brauchen dich wirklich. Sollte etwas schief gehen, könnte deine Verwandtschaft zum Doktor, die einzige Rettung sein. Soweit ich weiß ist deinem Vater seine Genlinie sehr wichtig und ich denke er würde auf dich hören. Makoto Anzai war ein angesehener Mann und obwohl er knapp 100 ist, sieht er angeblich keinen Tag älter als 35 aus. Wir müssen dem auf den Grund gehen und nur du hast die Fähigkeit, sein Bewusstsein nachhaltig zu ändern. Wir brauchen diese Informationen und wir brauchen dich", raspelte er Süßholz.
Verachtend hob ich eine Augenbraue, "Aja, du willst also seinen Jungbrunnen? Du willst die Macht, die dir das verspricht? Was springt für dich dabei raus? Ich verliere die Frau, die ich liebe und du? Was opferst du? Sag es uns, Black", knurrte ich angewidert.
"Was ich verliere, wenn etwas schief geht? Meinen Verstand. Ihr seid meine Familie und ich würde nicht wollen, dass einer von euch verletzt wird. Ihr seid alles, was ich habe", sprach er ruhig, aber ich glaubte ihm kein Wort.
"Du bastelst dir einfach eine neue Einheit und dann?", lachte ich verächtlich.
"Anzai?", wollte Black mich maßregeln, aber heute nahm ich keine Befehle entgegen.
"Sag uns, was du opferst", forderte ich.
Blacks Augen wurden klein, "Anzai, lass das", kam es zwischen seinen Zähnen hervor, aber ich hatte meinen Spaß.

Was die Anderen nicht wussten war nämlich dass ich mit genug Konzentration in den Geist anderer eindringen konnte um ihnen Bilder zu zeigen und Black zeigte ich gerade ein totes Team, das bei der Mission starb und er sich danach in einem Berg aus Scheinen wälzte, was ihm wohl nicht gefiel.

"Was springt für dich dabei raus?", lachte ich finster.
"Rache", dröhnte seine Stimme nun durch den Raum, "Dein Vater versteckt sich seit über 50 Jahren vor mir und endlich habe ich ihn gefunden. Meine Schwester hat er verführt und als sie ihm keine Kinder schenken konnte, hat er sie einfach getötet. Die Einzelteile ihres Körpers hat er uns zurückgeschickt und bei jedem Körperteil lag ein Brief, in dem er uns erklärte, wie ehrenvoll seine Aufgabe war, aber sie ihm keine Hilfe dabei sein konnte", polterte es jetzt aus Black heraus und nun verstand ich ihn etwas besser.
Schockiert sahen wir uns alle an und auch ich beschloss nun zu helfen aber ich wollte mit Alya nichts mehr zu tun haben, zu sehr verletzte mich der Gedanke an ihren baldigen Tod und da wäre es besser sofort mit dem Abschied zu beginnen. 

Verliebt in GrünWo Geschichten leben. Entdecke jetzt