Kapitel 16 - Jaro

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Alleine in meiner Wohnung, endlich.
Eigentlich wollte ich mich nicht schlafen legen, aus Angst, morgen wieder von meinen Teamkollegen unsanft geweckt zu werden, ich sollte wirklich die Schlüssel einkassieren.
Was, wenn ich einmal Ayla mit hierher nehmen würde? Ja, ich musste die Schlüssel wieder haben, unbedingt.
Was ich nämlich so gar nicht gebrauchen konnte, war eine Nisha, die in mein Schlafzimmer stürzte, während ich gerade versuchte, meine Triebe unter Kontrolle zu haben.
Schnell schrieb ich Ayla noch eine Nachricht, in der ich mich für gestern entschuldigte, mit Frauen zusammenzuarbeiten hatte auch sehr viele Vorteile, Nisha hatte mir noch ordentlich den Kopf gewaschen, was das anging.
Gerade als ich mein Handy weglegen wollte, kam ein Anruf rein, „Ja?", hob ich genervt ab.
„Anzai? Du musst in 15 Minuten am Highgate Friedhof sein, schaffst du das?", erklang die nervöse Stimme von Black, in letzter Zeit war er recht oft in diesem Gemütszustand, seltsam.
„Ja, was gibt's dort?", fragte ich und erhob mich dabei aus meinem Bett, Highgate war nicht weit von mir entfernt.
„Code 7a", dann legte er auf und ich zog mich an.
Code 7 war eine Kreatur, die Leichen entwendete, an sich kein Verbrechen, aber wenn man erst Menschen tötete um sie dann verwest verspeisen zu können, war das etwas anderes und Code 7a sagte genau das aus.
Soweit ich wusste, waren Menschen wie reifer Käse, sie wurden wohl mit den Jahren ihrer Verwesung richtig gut. Das konnte ich mir zwar beim besten Willen nicht vorstellen, aber es gab ja auch Menschen, die halb ausgebrütete Eier zu sich nahmen.

Ivy, Gabe und Nisha warteten schon auf mich und wir gingen zusammen auf den Friedhof. Sofort erfuhr ich von ihnen, dass unser Notfall eine Kreatur war, die vor über zwei Jahren Menschen getötet hatte und nun seine Beute genießen wollte. Irgendwie fand ich es mehr als widerlich, wie man altes verwestes Fleisch zu sich nehmen konnte, aber ich hatte gehört, dass es Friedhöfe gab, in denen die Erde so schlammig oder trocken war, dass der Boden die menschlichen Körper konservierte.
Wie gepökeltes Fleisch, ein bisschen zäh, aber an sich nicht schlecht, so stellte ich es mir zumindest vor.
Es war still, zu still und wir blieben stehen.
Ich deutete Nisha sie solle nach rechts ausbrechen, Gabe nach links, Ivy und ich würden diesen Weg weiter gehen.
Der Friedhof war recht groß und es gab hier viele Mausoleen, hier würde es vielleicht etwas schwieriger werden. Gabe deutete uns, er hatte eine Spur und Ivy schlich leise zu ihm, ich ging von der anderen Seite hin und da sah ich es schon. Ein fetter, vollgefressener Dämon lag auf dem Boden und schnarchte.
„Und dafür haben wir uns beeilt?", lachte Gabe und ich stieg mit ein.
Wir hievten den Kerl hoch und trugen ihn einfach davon, so einen leichten Einsatz hatte ich schon lange nicht mehr, Black würde sich um den Rest kümmern.

„Ist euch aufgefallen, dass unser Boss in letzter Zeit viel nervöser ist als sonst?", fragte ich mein Team, als wir den Fettsack abgeliefert hatten.
„Ja", sagten alle drei gleichzeitig.
„Und das stört euch nicht?", hakte ich misstrauisch nach.
„Doch, aber wir denken, dass es wegen dir ist", gab Ivy zu.
„Wegen mir?", riss ich die Augen auf. Was sollte das denn mit mir zu tun haben?
„Er ist nicht dumm, wenn wir wissen dass du einen Menschen triffst, weiß er es sicher auch", klopfte Gabe mir fest auf den Rücken.
„Er hat es noch nicht angesprochen und mich ermahnt", warf ich ein, ihre Theorie war also nicht schlüssig.
Black war sehr aufbrausend und normalerweise bekam man sofort einen Arschtritt, wenn man etwas verbockte.
„Ich glaube er ist neugierig wie lange du durchhältst", lachte Gabe nun laut und ich schlug ihm wieder auf seine Nase, er hatte es nicht anders verdient.

Die Sonne stand schon hoch, als ich endlich in mein Bett kam und ich nahm mir nicht einmal mehr die Zeit, um zu duschen oder mich auszuziehen, ich fiel einfach hinein und schloss sofort meine Augen.

Heute war ich extra früher aufgestanden, um ein paar Vorkehrungen zu treffen, Ivy hatte mich da auf eine Idee gebracht. Von Gabe wusste ich, dass wir alle zwei Stunden eine Pille nehmen konnten, ohne bleibende Schäden davon zu tragen, woher die Hersteller das so genau wussten, wollte ich gar nicht wissen, aber es half mir enorm.
Schnell ging ich duschen und erleichterte mich vier Mal, drei Mal davon dachte ich an Ayla und das vierte Mal musste ein Porno her, ich musste sicher gehen, leer zu sein, bevor ich sie wieder traf und nur so konnte ich das bewerkstelligen. Pronhub war nicht besonders gut, aber okay, viele Amateure und nur wenige Profis trieben sich dort herum, aber Porno war Porno. Meine Vorlieben hielten sich in einem für mich normalen Rahmen, leider, denn dadurch wurde mein letzter Orgasmus ein wenig gebremst, als der Typ auf einmal die Frau würgte. Alter ernsthaft? Wozu?
Dann dauerte es wieder ewig, ein halbwegs glaubhaftes Filmchen zu finden, in dem die Frau nicht aussah, als würde sie gerade die Einkaufsliste für morgen durchgehen.
Keine Ahnung wieso, aber es erregte mich in keinster Weise, wenn die Frau keinen Spaß dabei hatte, so war es einfach nur Haut in Mund oder Arsch oder sonst wo, das war langweilig. Ein richtig gutes Video fand ich aber dann doch, zwei Frauen die richtig heiß waren und ein Mann, der mittelmäßig war, als sich die beiden Frauen gegenseitig leckten und dabei wirklich glaubwürdig stöhnten, war auch ich fertig, mehr brauchte ich dazu also doch nicht.

Verliebt in GrünWo Geschichten leben. Entdecke jetzt