15. Kapitel

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Haselfells Ungeduld wuchs innerhalb weniger Momente sehr stark. Sie war neugierig auf die Katzen, falls es Katzen waren, die Aschensand gemeint hatte. Andererseits wollte sie zurück in ihr Nest und diesem Tag ein schnelles Ende bereiten. 

Doch gerade eben, in diesem Moment fragte sie sich, warum es so viel Bedeutung hatte, dass ein Fuchs eine Schlacht verließ. Es war nicht unbedingt typisch, ja. Aber warum nagte so viel Sorge an Haselfells Gewissen?

"Aschensand?", fragte sie vorsichtig. Der graue Kater sah ihr in die Augen und schien auf den Rest der Frage zu warten. "Der Angriff auf den Fuchs...Die Macht des Tieres hat eingegriffen, oder?", miaute sie zögernd. 

Der Heiler musterte die junge Kriegerin misstrauisch. Dann nickte er. "Allerdings", sein Kopf wanderte wieder zu der Höhle. "Was hat das zu bedeuten?", bohrte Haselfell leise nach. "Wir alle haben nun ein etwas größeres Problem, würde ich sagen. Und damit meine ich, dass sich alle Clans rüsten müssen. Der Angriff einer Kraft die wir nicht kennen, unterstützt von wilden und gefährlichen Tieren..." seine Stimme brach ab. 

Aschensand schüttelte leicht den Kopf, dann fuhr er fort: "Unsere einzige Macht, die dagegen etwas ausrichten kann bist du, Haselfell. Und deine Mutter. Der Rest kann nicht mehr tun, als zu vertrauen" - "Was ist mit dem Sturm?" 

Die Augen des Katers wurden schmal. "Wir müssen uns darauf vorbereiten. Unzwar bevor das Unheil passiert", murmelte er düster. "Mach dir keine Sorgen. Einen Ausweg gibt es immer" 

Aber gab es einen Ausweg ohne Wunden? Haselfell blieb ruhig stehen und wartete auf Aschensands Ankündigung. Die nach einigen Momenten auch eintraf; eine kräftige, schwarze Kätzin mit weißer Blässe auf der Stirn, gefolgt von einem getigerten Kater. 

Irritiert starrte Haselfell zu Aschensand, der nach wie vor eine Fuchslänge Abstand zu ihr hatte. "Du kennst sie?", fragte die junge Kriegerin verdutzt und deutete mit den Augen auf die beiden Katzen. Aschensand erwiderte ihren Blick gleichgültig. 

"Warum sollte ich sie nicht kennen?" die Schwarze trat vor: "Nun, da wir uns alle kennen solltet ihr euch vielleicht die Mühe machen, euch vorzubereiten", blaffte Tahnee schonungslos, so dass Haselfell beinahe zurückgezuckt wäre. "Für was? Kann mir bitte jemand erklären, was wir genau hier überhaupt machen?", jammerte die Braune hilfesuchend. 

Akita öffnete den Mund: "Wir sind hier, um dir zu helfen. Bei was auch immer, dass hat dein Heiler nicht erklärt", er funkelte Aschensand an, ehe er fortfuhr: "Tahnee und ich werden deine Zielobjekte sein" 

Aschensands Schnurrhaare zuckten amüsiert. "Ganz recht" mit einem Schwanzschnippen deutete er den DämmerClan-Katzen ins Dickicht zurückzukehren. "Nutze deine Gabe um sie zu finden", wies er Haselfell an. "Ich dachte, ich soll in meinen Träumen wandeln?", fragte diese verwirrt. Der Heiler gab darauf keine Antwort. 

Haselfell seufzte. "Sieht man mich eigentlich, wenn ich in meinem Traum herumlaufe?", überlegte sie plötzlich. Der Graue legte den Kopf schief. "Es gibt nichts, was dagegen spricht, oder? Immerhin kannst du an anderen Orten aufwachen, dass heißt, dein Körper wechselt den Platz" - "Das geht so einfach?"

Ich meine, dass der Körper einer Katze einfach weg ist, und an einer anderen Stelle liegt...?Abgesehen davon, dass Tahnee mich damals nicht gesehen hat.

Sie berichtete Aschensand von ihren Kenntnissen. "Zu deiner ersten Meinung, es es ist komisch - ja, dass wohl offensichtlich. Aber nur weil es komisch ist, heißt es nicht, dass es nicht möglich ist. Und das Tahnee dich nicht gesehen hat war wohl Zufall und eine Eingewöhnungsphase deines Körpers an die neuen Umstände"

Haselfell kniff die Augen zusammen.

"Wie auch immer. Mit der Macht des Traumes musst du lernen zu kämpfen, dich und andere zu beschützen. Wir sollten damit beginnen, dass du von einer Stelle auf die andere...springst, so schnell wie möglich", erklärte der Heiler. 

Geheimes FlüsternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt