Kapitel 23
Das Erste was ich spürte, waren starke Kopfschmerzen, von denen ich beinahe wieder in Ohnmacht gefallen wäre. Ich hatte meine Augen geschlossen und versuchte eine ruhige Atmung zu behalten, um keine Aufruhe zu erregen.
Ich wusste nicht wo ich war und sollte ich mich in der Höhle des Löwen befinden, dann wäre es sicherer, wenn ich leise blieb. Der Raum in dem ich war, war dunkel gehalten und der Grund unter mir war weich, wahrscheinlich ein Bett.
*Würde mich der Dämonenchef in einem Bett aufwachen lassen, wenn er mich hätte?*, überlegte ich. Aber eine Antwort gab es darauf noch nicht.
Als ich meinen Atem unter Kontrolle hatte, versuchte ich meine Glieder zu bewegen. Meine Zehen reagierten auf meine Befehle, genauso meine Finger. Nur merkte ich, dass ich irgendetwas an meinem Arm hatte. Da erinnerte ich mich an den Kampf, und an die Verletzungen, die ich bekommen hatte. Kaum drangen die Erinnerungen in meinen Kopf, fing meine Hüfte heftig an zu pochen.
Ich stöhnte. Wenn ich von hier weg wollte, dann musste ich erst warten, dass meine Hüfte verheilt war. *Verdammt immer legt sich mir etwas in den Weg!* Ich brauchte eine Lösung, dazu musste ich erst einmal wissen, wo ich war. Langsam öffnete ich die Augen und stellte überraschenderweise fest, dass das einzige Licht aus einem Rollladen kam, der fast vollends geschlossen war.
Ohne mich zu bewegen schaute ich mich um und erkannte ein Zimmer, dass wie in einem Krankenhaus ausgestattet war. Neben mir war ein zweites Bett, zwischen uns ein sich rollendes Gerüst, wovon ein ähnliches auch an meiner Seite war. In der Ecke zu meiner linken konnte ich gerade noch so einen Schatten erkennen, der so aussah, wie ein Herzmessgerät, dass ein stetiges, leises Piepsen von sich gab. Über mir war ein Gerüst, dass zum aufstellen der Füße war, aber das hing da ungenutzt herum. Eine Decke lag über mir ausgebreitet, wobei die linke Seite der Hüfte ein wenig herausschaute. Über meinem Bett in der rechten Ecke hing ein Fernseher. Das war auch schon alles, was ich von meiner Position erkennen konnte.
Als ich langsam versuchte meinen Kopf zu heben, fing er noch stärker an zu schmerzen und meine Hüfte rebellierte heftig.
Stöhnend ließ ich mich zurück fallen und überlegte wie mein nächster Schritt aussehen sollte. Blöderweise wusste ich immer noch nicht, wo ich war. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich beim Dämonenchef war, war gering. Meiner Meinung nach würde mich der Dämon nicht in ein Krankenzimmer schicken.
Im Schattenjägerschloss konnte ich aber auch nicht sein, da wusste ich nämlich, dass die Krankenzimmer so nicht aussahen. Geräusche aber, wie das quietschen der Schuhe der Menschen aus den Gängen eines Krankenhauses, konnte ich ebenfalls nicht hören. Nacht konnte es auch nicht sein, da Licht durch den Rollladen schien.
Ich schüttelte den Kopf um die Schmerzen loszuwerden, aber es machte alles nur noch schlimmer. Schließlich ließ ich mich erschöpft in mein Kissen zurücksinken und fiel ein weiteres Mal in einen tiefen Schlaf.
Ich träumte von verschiedenem, aber alles war unscharf und vermischt. Papas Gesicht tauchte auf, genauso das von Jack und Derebor. Naja, wobei „das Gesicht von Derebor" falsch wäre, weil es immer von einer Kapuze bedeckt war. Dennoch wusste ich, dass ich mich in meinen Träumen unsicher gefühlt hatte. Dieses Gefühl war deutlich zu spüren gewesen. Unsicherheit, Angst, umgeben vom Tot. Irgendwas geschah hier und ich hatte seltsamerweise keine Angst davor. Nein. Ich hatte Angst vor dem was ich in der ganzen Geschichte zu tun hatte!
Ich wurde von leisen Stimmen geweckt. Langsam versuchte ich die Augen zu öffnen und ließ den Blick um mich herum schweifen, ohne mich auch nur zu Bewegen. Ich konnte einen Schatten links vor meinem Bett ausmachen, und nahm an, dass derjenige mit jemanden sprach, der sich auch hier irgendwo befinden sollte. Aber ich sah nirgendwo jemanden.
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Chroniken der Unterwelt - Das Graue Buch
FanfictionRubin führt bis jetzt ein ganz normales Leben, jedoch ahnt sie nicht, was wirklich in ihr steckt und von ihr verlangt wird. Als sie von Dämonen gefangen wird, ihr bester Freund Jack auch dabei ist, und schließlich von einem Dämonenjäger persönlich g...