Kapitel 12

160 14 1
                                    

Kapitel 12

Ich kam frisch geduscht und gutgelaunt aus dem Badezimmer. In meinem, mittlerweile gefüllten, Kleiderschrank fand ich eine schwarze enge Hose und das dazupassende schwarze T-Shirt. Meine Haare hatte ich etwas unordentlich auf den Kopf gestellt. Ich wusste nicht genau, was ich damit anfangen sollte, also habe ich sie so gelassen, wie ich mich fühlte. Durcheinander.

Nachdem ich angezogen und fertig vor dem Spiegel stand, klopfte es an der Tür.

„Herein!“, rief ich und schaute hin.

Izzy kam hineingeschlüpft und schloss ganz schnell wieder die Tür. Sie hatte ein riesiges Grinsen auf dem Gesicht und ihre Augen strahlten.

„Was ist?“, fragte ich.

„<Was ist?> Ist dass alles was du parat hast? Mein Gott Rub du bekommst jetzt deine Selterwaffe! Das ist so ziemlich das wichtigste, coolste, beste, geilste, wichtigste…“

„Hast du schon gesagt“, unterbrach ich sie grinsend und kam auf sie zu.

„Na dann das coolste, was einem Dämonenjäger passieren kann! Dann bist du erst richtig eine von uns! Das ist genauso wie das Abitur nach der Schule, oder…“

Ich packte sie an den Schultern und zwang sie, mir in die Augen zu schauen. „Hör zu, noch bin ich ganz cool und locker. Wenn du mich jetzt wahnsinnig machen willst, dann bist du auf dem richtigen Weg. Aber ich garantiere dir nicht, was das für Folgen für dich haben könnte, wenn du es wirklich schaffen könntest mich so dermaßen aufzuregen!“

Izzy schaute mich an, blickte zur Seite, als schien sie zu überlegen, dann schaute sie mich an. Ich fand das es da eigentlich nichts zu überlegen gab, aber wenn sie sich nicht so sicher war, was sie wirklich wollte, ließ ich ihr die Zeit dazu.

„Na gut, ich lass dich in Ruhe. Aber du musst mir dann alles kurz und klein berichten, was passiert ist, ja?“

Ich verdrehte die Augen, sie war auch wirklich so eine Nervensäge! „Du machst deinem Bruder Konkurrenz!“, murmelte ich leise genug, dass sie mich nicht hören konnte und nickte. „Na gut, ich verspreche es. Ich werde dir alles erzählen!“

Sie strahlte wieder und schaute mich an. „Was machst du jetzt noch mit deinen Haaren? Ich erinnere dich, dass du bald losmusst. Bald ist halb zwölf. Um zwölf musst du dort sein, das ist dir klar, oder?“

Ich grinste bei dem Gedanken, wie sie reagieren würde, wenn ich ihr jetzt sagen werde, dass ich nichts mit meinen Haaren machen werde. „Nichts. Ich lass meine Haare so.“

„WAS?!“, quietschte sie erschrocken. „Das kannst du doch nicht machen! Du bekommst jetzt deine Selterwaffe. Du wirst Derebor gegenüberstehen und mit den Geistern reden und…“

„Izzy!“, sagte ich knapp und sie schaute mich wieder an. „Halt die Klappe. Ich tu was ich mit meinen Haaren tun will. Ok?“

Chroniken der Unterwelt - Das Graue BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt