Kapitel 6

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Kapitel 6

"Ja, ja. Nun beruhigt euch doch mal, es geht ihr gut, sie wird eine Weile Ruhe brauchen, die wir ihr aber so nicht gönnen können. Ich muss jetzt rüber zu Jack, es wird immer schlimmer mit ihm."

Als der Name meines besten Freundes erwähnt wurde, wachte ich schlagartig auf. Ich hatte zwar die Augen geschlossen, dennoch merkte ich, dass Izzy, Jace und der Arzt da waren.
"Ihr solltet jetzt gehen und sie schlafen lassen. Hop, Hop!" Dann öffnete sich eine Tür, die gleich danach mit dem Schlüssel verschlossen wurde. Ich seufzte und versuchte die letzten Geschehnisse durch den Kopf durchzugehen und so das gröbste zusammenzufassen.
Eine Gruppe von Leuten versucht meinen Vater zu finden und mich gleichzeitig zu töten. Wahrscheinlich wollen sie meinen Vater auch gleich töten, nach dem sie ihn gefunden haben. Jedoch wollten sie auch wissen wo sich ein gewisses Buch befindet, dass ich anscheinend auch kennen sollte, was ich nicht tue. Dass waren so die Informationen für meinen Vater.

Was Jack betrifft so haben wir keine Ahnung, nur, dass er manchmal ausrastet und alles um sich herum kurz und klein hackt.

Ich seufzte. Was ist das bloß für eine Welt? Mein Vater ist irgendwie weg, vielleicht auch gar nicht mehr lebend und mein bester Freund bringt alle um sich herum um!

Ich drehte mich um und versuchte Izzys Handy zu ertasten um nach der Uhrzeit zu sehen. Nach dem ich es endlich erwischt hatte, öffnete ich langsam die Augen und las: 17:38. Ich hoffte nur, dass es derselbe Tag war, an dem ich auch einkaufen war. Wieder seufzte ich. Dass machte ich in letzter Zeit sehr oft, fiel mir gerade auf!

Ich stand auf und merkte dass ich in meinem Zimmer war. Mir wurde kurz schwarz vor Augen und ich fiel wieder aufs Bett. Mein Hals war etwas taub und als ich darüber tastete, spürte ich dass er heil war.

Was auch immer der Angreifer im Laden mit mir gemacht hat, die Wunden sind alle verheilt.

Langsam ging ich ins Bad, duschte mich mit halb verschlossenen Augen und wollte mich gerade umziehen, als mir auffiel, dass ich gar keine Wechselklamotten habe. Ich verdrehte die Augen, setzte mich, eingemummelt in meiner Decke, auf mein Bett und schaute aus dem Fenster.

Es war immer wieder gruselig zu wissen, dass man sich auf einen Friedhof befand und uns die Leute nicht sehen konnten.


"Ihr geht sofort raus!", brüllte plötzlich jemand und ich schreckte hoch. Ich war wohl eingeschlafen, denn ich befand mich immer noch in meiner Decke, am Bettrand und schaute immer noch nach draußen aus dem Fenster. Ich drehte den Kopf und sah wie Izzy und Jace im Zimmer standen und mir den Rücken zudrehten. Der Arzt war auch da und hielt ihnen gerade eine Standpauke. Ich stand auf und watschelte, immer noch mit der Decke um mich, zu ihnen hin.

"Hey“, rief ich und alle beide drehten sich zu mir um.

„Wie geht es dir?“, wollte Izzy wissen.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte Jace.

Ich machte eine schweifende Bewegung, die alle beide zum Schweigen brach. Da ich noch nicht ganz wach war, konnte ich sehr mürrisch sein. Mit halb verschlossenen Augen fuhr ich den Arzt an:„Mister Doktor. Izzy darf bleiben. Aber der da" Ich trat Jace ins Schienbein und er zog schnell die Luft ein. "Der muss raus!" Ich stand kurz davor ihn anzubrüllen, aber ich ließ es sein. Ich verstand auch nicht, wieso ich so wütend auf ihn war. Vielleicht weil er versucht hat mich zu küssen? Ich zuckte kaum merkbar mit den Schultern, um mir selbst eine Antwort zu liefern. *Ich führe schon Selbstgespräche!*

Chroniken der Unterwelt - Das Graue BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt