Kapitel 3
Ich lief Jace hinterher. Seine Körperhaltung war seltsam, er sah traurig aus, aber es war mir um ehrlich zu sein relativ egal. Als wir in den Gang kamen, wo unser Zimmer war, hörte man schon von weitem laute Geräusche und erregte Stimmen. Ich rannte los und stolperte in Jacks Zimmer. Ich erschrak. Im Zimmer war ein alter Mann, Isabelle und ein junge, der ungefähr so alt war wie Jace.
Sie alle waren in einem Halbkreis, wie auch immer man das mit nur drei Personen nennen soll, um einen äußerst verstörten Jack. Ich rannte zu ihm hin."Jack, was ist hier los?", fragte ich ihn und umarmte ihn schnell.
"Keine Ahnung! Das solltest du sie fragen!"
Der alte Mann räusperte sich und ich schaute ihn wütend an. Er schwieg sofort und Jack erzählte.
"Ich bin aufgewacht und kurze Zeit später kam der Typ (er deutete auf den alten Herrn) und wollte wissen wie es mir ginge. Soweit bin ich auch einverstanden. Dann aber wollte ich wissen wo du warst. Er wollte mir nicht antworten. Er wollte mir noch nicht einmal sagen, wo wir hier zum Teufel sind! Jedenfalls kamen die beiden da auch noch und wollten mich "beruhigen"! Stattdessen haben sie mich noch wütender gemacht, indem sie mir immer noch nicht geantwortet hatten. Und zum Schluss wollten sie mich spritzen, mir irgend so einem Zeug, wo sie mir auch nicht sagen wollten, was das ist!"
Der alte Mann wurde ganz hysterisch und brüllte durch die Gegend, dass es nur zu seinem besten gewesen wäre, und dass er gar nichts damit zu tun hätte! Aber alles was ich wahrnahm ging ins eine Ohr rein und zum andern wieder raus. Im Klartext, ich achtete nicht auf ihn.
Jack wurde schließlich noch wütender, weil er auch noch auf das Gequassel des alten Typen reinfiel. Und da die drei anderen Leute in der Runde nichts taten als zuzuschauen, was mich dann wiederum tierisch wütend machte. Ich war die einzige, die die beiden auseinander halten konnte. Ich seufzte.
"Könnt ihr jetzt wohl eure Klappe halten?", brüllte ich und übertönte den Lärm.
Aus dem Seitenwinkel sah ich wie Jace und der andere Junge zusammen zuckten. Jedenfalls waren die beiden Streitenden jetzt still und ich konnte Jack beruhigen. Ich erklärte ihm alles was Jace mir erklärt hatte und er schüttelte den Kopf.
"Wann gehen wir nach hause?", fragte er.
Ich wusste nicht was ich ihm sagen sollte... Also schwieg ich und senkte den Blick.
Jack erstarrte. "Du willst nie wieder zurück?!""Doch irgendwann schon, aber diese Leute brauchen meine Hilfe! Und ich will auch meinen Vater finden, das wirst du doch verstehen, oder?", fragte ich leise. „Und wenn nicht, dann habe ich kein Problem damit, dass du nach Hause gehst.“
"Natürlich verstehe ich dass. Aber egal wohin du gehst, ich komme mit!", sagte er und es klang nicht so, als würde er es sich noch mal überlegen. Ich nickte stumm.
"Äh... Das geht nicht! Du kannst nicht hier bleiben!“, sagte Jace gelassen und verschränkte die Arme vor die Brust.
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Chroniken der Unterwelt - Das Graue Buch
Hayran KurguRubin führt bis jetzt ein ganz normales Leben, jedoch ahnt sie nicht, was wirklich in ihr steckt und von ihr verlangt wird. Als sie von Dämonen gefangen wird, ihr bester Freund Jack auch dabei ist, und schließlich von einem Dämonenjäger persönlich g...