Die erste Begegnung

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Die Person sprang von der Mauer ab und landete auf die Wiese vor Maron. Er kniete vor ihr und wusch ihr die Tränen mit seinem Daumen ab und half ihr auf die Beine. Maron war verwundert, dass eine völlig fremde Person ihr half. ,,Wie heißt du?", fragte sie. Er schaute sie an und lachte: ,,Die Frage ist mir nicht neu." Er ging einen Schritt näher an Maron heran und antwortete: ,,Ich bin Kid, der Dieb, meine liebe Jeanne." Maron entfernte sich schnell ein paar Schritte von ihm. Woher wusste er, dass sie Jeanne ist? Und was wollte er von ihr? All diese Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, und als Kid wieder näher an sie heran trat, sagte er: ,,Ich will dir nichts Böses tun. Doch es gibt eine Person, die ich aus deinem Leben verschwinden lassen will." ,,Was? Wovon redest du?", fragte Maron. Kurz darauf kam Chiaki in den Garten und schrie: ,,Hey! Wer bist du denn? Lass sie in Ruhe!" Kid erschrak und flüchtete sich wieder auf die Mauer. ,,Wir sehen uns, mein Engel!", rief er hinterher noch schnell und verschwand. ,,Was ist denn passiert?", fragte Chiaki besorgt. Maron starrte zum Mond. Sie wusste in dem Moment nicht, was sie sagen sollte. In ihrem Kopf war nur noch die Frage: Wen wollte er aus ihrem Leben verschwinden lassen? Für sie ging das alles viel zu schnell und antwortete einfach: ,,Ich...weiß es nicht."

Währenddessen bei Fin und Access

Access ließ es sich gut tun, sich von Fin versorgen zu lassen. Fin machte auch keine weiteren Umstände, sonst hätte sie ihn wahrscheinlich längst umgebracht. Normalerweise ist sie immer bockig zu ihm, doch tief in ihrem Inneren empfindet sie etwas für ihn. ,,Geht's wieder?", fragte Fin, ohne mit der Wimper zu zucken. ,,Naja, ging mir schon besser.", antwortete er lustlos. Fin näherte sich Access, sodass sie ihn genau beobachten konnte. ,,Bist du sicher, dass es dir auch wirklich gut geht? Ich meine, du warst heute so unfreundlich." ,,Ach, quatsch! Ich bin immer noch derselbe." Access wendete sich von ihr ab und flog zum Fenster. ,,Ich brauch mal frische Luft. Bis dann!", sagte er und schoss einfach in die Nacht los. ,,Hey! Halt stop! Warte!", rief Fin, aber Access war schon weg. ,,Pff, Jungs können einen so auf die Nerven gehen!", sagte sie zickig.

Der schöne Abend war nun dahin und für Maron zuende. Sie war auf dem Weg nach Hause, ohne Begleitung. Da fing es an zu regnen, und rannte nach Hause, damit ihr Kostüm nicht völlig verdreckt aussah. Sie begegnete Shinichi, der unter einer Laterne stand mit einem Regenschirm in der Hand. Sie lief rasch auf ihn zu: ,,Na sowas! Ich dachte, du wärst auf der Party?", fragte sie verwundert. ,,Nee, bin früher gegangen, hat mir nicht mehr so viel Spaß gemacht.", antwortete er kalt. Er hielt ihr seinen Schirm hin und sagte: ,,Hier, kannst dich mit darunter stellen." ,,Danke!" ,,Sollen wir ein Stück laufen?" Maron wusste nicht so recht, was sie jetzt tun oder lassen sollte, denn im Kopf kam ihr Chiaki wieder vor und seine Reaktionen, als sie mit Shinichi alleine war. Aber was sollte schon schiefgehen? Er war ja auf der Party, also konnte nichts passieren. Ohne etwas zu sagen, lief Maron neben ihm und sie redeten ein wenig: ,,Und wie fandest du die Party so?" ,,Naja, ich hab mich nicht so ganz wohlgefühlt." ,,Wieso?" ,,Ist eine lange Geschichte und ich will dich damit jetzt auch nicht langweilen..." In diesem Moment rutschte sie auf einer Pfütze aus, sodass sie in Shinichis Armen landete. ,,Du langweilst mich doch nicht, mein Engel!" Maron blieb in seinen Armen stumm, denn die Worte erinnerte sie an Kid, der ihr das Gleiche gesagt hatte.

So standen sie im Regen. Sie in seinen Armen. Platschnass von oben bis unten. Und die völlige Stille trat ein.

Jeanne, die Kamikaze DiebinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt