In der Küche stelle ich alles erstmal bereit, sodass es leichter ist, einen Kuchen zu backen. „Willst du Mehl und Zucker abwiegen?", frage ich Jamie lächelnd, der darauf entschlossen nickt und sein bestes gibt, 250g Mehl und 300g Zucker abzuwiegen. Währenddessen stelle ich Vollmilchschokolade in einem Topf auf den Herd, damit die Schokolade schmelzen kann und der Kuchen schön schokoladig wird. „Fertig", kommt es kurz darauf von Jamie und hält mir die Schüssel mit Mehl und Zucker hin. Schnell schlage ich 8 Eier an der Schüssel auf und lasse sie in die Schüssel ein, damit Jamie gleich den Teig verrühren kann. „In der Schublade da unten ist ein Rührgerät. Kannst du das einfach damit umrühren?", bitte ich ihn und zeige auf eine Schublade, wo Jamie das Rührgerät rausholt. „Einfach an den Strom stecken und einschalten?", will er zur Sicherheit wissen und schaut das Gerät misstrauisch an. „Ja, einfach in den Strom stecken und anmachen", nicke ich schmunzelnd und laufe zum Kühlschrank, wo ich die Butter raushole und in einem Gefäß ebenfalls auf den Herd stelle, damit sie weicher wird. Zwei Minuten später hat Jamie das Rührgerat zum Laufen gebracht, worauf ich die Butter noch schnell in die Schüssel gebe und Jamie dann anfängt, den Teig zu verrühren. Währenddessen schaue ich ihm von der Seite aus zu und mustere ihn. Jamie sieht sehr konzentriert aus und beißt sich dabei unbewusst auf die Lippe, was ich wirklich süß und attraktiv finde.
„Man starrt nicht, das weißt du, oder?", lächelt Jamie mich nach einiger Zeit an. „Ich habe ja gar nicht gestarrt", verneine ich und drehe mich wieder zum Herd. „Sicher", schmunzelt Jamie noch und rührt den Teig dann weiter. Vorsichtig nehme ich den Topf in die Hand und trage ihn rüber zur Schüssel, wo ich die geschmolzene Schokolade langsam in den Topf schütte. Jamie rührt darauf den Teig fertig, wo ich ihm wieder nur zuschaue. Schnell hole ich eine Backform heraus und lege sie mit Backpapier aus, ehe ich Jamie die Schüssel abnehme und den Teig in der Form verteile. Jamie steht die ganze Zeit neben mir, bis er allerdings weggeht. Gerade als ich denke, dass er rausgeht und keine Lust mehr hat, spüre ich zwei starke Arme, die sich um meinen Bauch schlingen. Natürlich ist es Jamie, der seinen Kopf noch auf meine Schulter legt und mir nun von hintern zuschaut. Meine Schmetterlinge fangen an zu fliegen, weil es verdammt kitschig ist, ich mir sowas aber schon immer vorgestellt habe. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht stelle ich die Schüssel wieder hin und lehne mich etwas an Jamie. „So sehr mir das auch gefällt, aber du musst mich kurz loslassen, damit ich den Kuchen in den Ofen stellen kann", seufze ich verliebt. Unfreiwillig löst Jamie seinen Griff um mich, sodass ich den Kuchenteig in den Ofen stellen kann. Schnell stelle ich noch die passende Gradzahl ein und stelle den Timer, der in den Ofen integriert ist. Ehe ich fertig bin, spüre ich auch schon wieder Jamies Arme um meinen Körper, die mich zu ihm ziehen. Kichernd drehe ich mich zu ihm um und lege meine Hände auf seine Schulter. „Hab ich dir eigentlich schonmal erzählt, dass du wunderschöne Augen hast?", fragt er mich liebevoll und streicht mit eine lose Strähne hinters Ohr. Kopfschüttelnd verneine ich diese Aussage und lege meinen Kopf dabei ein wenig schief.
„Du hast wunderschöne Augen, Leiah", meint er darauf und schaut mir dabei die ganze Zeit tief in die Augen. „Du hast aber nicht nur schöne Augen, sondern auch eine wunderschöne Stupsnase, mega süße Grübchen, wenn du lächelst und einen Mund, den ich jetzt am liebsten Küssen will", fährt er fort und lässt mich innerlich explodieren. Jamie will mich gerade am liebsten küssen! Nicht sicher, was ich machen soll, schaue ich ihn einfach nur an und würde ihn jetzt auch ziemlich gerne küssen. „Dann tue es", kommt es mutig und erschrocken ruhig von mir, obwohl ich innerlich ziemlich hibbelig bin. Jamie hat mit dieser Aussage anscheinend genauso wenig gerechnet, wie ich selber, weswegen er mich erst ungeordnet anschaut. Zum Glück lässt er es sich aber nicht zweimal sagen, da er seine rechte Hand vorsichtig an meine Wange legt und die linke Hand auf meiner Taille bleibt. Langsam beugt er sich runter, wodurch auch ich meine rechte Hand an eine Wange lege und ihm leicht entgegenkomme, wobei ich mich auf Zehenspitzen stelle. Alles geschieht wie in Zeitlupe und ich dachte immer, dass ich bei meinem ersten Kuss Angst habe, weil ich unerfahren bin oder zu aufgeregt bin, dass ich es versaue, aber jetzt fühlt es sich alles ganz anders an. Ich fühle mich bei Jamie sicher, das habe ich schon immer. Angst verspüre ich ebenso nicht, ich habe das Gefühl, dass es egal ist, wie gut ich küsse. Bei Jamie fühlt es sich alles so leicht an, obwohl ich mir darüber immer viel zu viele Gedanken gemacht habe.
Quälend langsam treffen sich unsere Lippen und berühren sich sanft, mit sehr viel Sinnesempfindung. Genießend schließe ich meine Augen und übe ganz automatisch ein wenig Druck auf seinen Lippen aus, was Jamie darauf genauso macht. Der Kuss ist nicht drängend oder leidenschaftlich, aber es stecken sehr viele Gefühle darin. Liebe, Zuneigung, Sehnsucht, aber auch irgendwie ein Hauch von Angst, dass die anderen und vor allem Leon alles erfahren. Es ist vielleicht auch nicht der perfekte Kuss, aber er ist perfekt, weil Jamie mich küsst. Zögerlich lösen wir uns wieder voneinander und schauen uns einfach nur lächelnd an. „Du weißt gar nicht, wie lang ich schon davon geträumt habe", breche ich als erstes die Stille zwischen uns. „Und ich erst", erwidert Jamie und verbindet unsere Lippen sehsuchthaft erneut. Dieses Mal ist der Kuss alles andere als zurückhaltend, was mir sogar gefällt. Jamie und ich knutschen gerade in der Küche herum, während wir ganz alleine im Haus sind und auf den Kuchen warten. Ich kann es manchmal immer noch nicht so glauben, dass Jamie genauso fühlt wie ich. Alles um uns herum wird unwichtig und wir beide konzentrieren uns nur auf uns selbst, wodurch wir die Zeit vergessen, während wir uns küssen, als würde der andere gleich unter gehen und der Kuss ihn über Wasser hält.
-Emma <3
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Der Sommer meiner Träume
ChickLitDie siebzehnjährige Taleiah (Leiah) Müller fährt wie jede Sommerferien mit ihrem Zwillingsbruder Leon, ihre vierzehnjährigen Schwester Mala und ihrem Vater in das Sommerhaus der Evans', die seit Jahrzehnten mit ihrer Familie befreundet sind. Dort s...