Flirt? (Leons pov)

6 2 0
                                    

Leiahs pov.

Als Jamie sich neben mich setzt, gibt er mir einen Kuss auf die Wange, worauf ich mich ein wenig von ihm wegsetze. Verwirrt schaut mein Freund mich an. „Bist du jetzt sauer, weil ich Leon einen Rat gegeben habe?", will Jamie wissen. Seufzend rutsche ich wieder zu ihm, da mein Verhalten ziemlich kindisch ist. „Nein, ich weiß einfach gerade nicht, was ich denken soll", murmle ich vor mich hin und lege meinen Kopf auf seine Schulter. „Kann ich mir vorstellen, Babe. Mach einfach das, was dir gut tut, okay? Und wenn du reden willst, dann bin ich immer für dich da", macht er mir klar, was mich leicht nicken lässt. „Ich weiß, ich liebe dich", atme ich tief durch und kuschle mich etwas mehr an ihn. „Ich liebe dich auch, Darling", erwidert Jamie und gibt mir einen Kuss auf meine Stirn, worauf ich ihn richtig anschaue. Hauchzart drückt er mir einen Kuss auf die Lippen, ehe er mir einen bestimmenden, aber dennoch sanften Kuss auf meinen Mund.

„Entweder wir machen heute was zusammen oder ihr zwei könnte was zusammen machen. Ich fühle mich eh noch nicht so gut, wegen meiner Nase", erklärt Jamie danach und schaut zwischen Leon und mir her. „Echt jetzt?", zische ich ihm leise zu, was Jamie aber bewusst ignoriert. „Leiah soll entscheiden", kommt es vorsichtig von meinem Bruder. „Gut, dann geht doch bitte alleine zum Strand oder so. Ich will mich ehrlich gesagt noch ein bisschen ausruhen, alleine. Und demnächst fliegen wir ja auch schon wieder nach Hause, da wäre es unsinnig, wenn ihr den Tag nicht nutzt", antwortet Jamie anstelle von mir. Warnend schaue ich meinen Freund an, der dies wieder nur ignoriert. Na toll. „Ja, okay. Gut. Dann gehen wir halt an den Strand", seufze ich und stehe auf, um mich im Schlafzimmer fertig zu machen. „Darf ich dann deinen Kaffee trinken, Babe?", ruft Jamie mir hinterher. „Nein", erwidere ich genervt und fange an mich anzuziehen. Eine halbe Stunde später bin ich fertig und laufe wieder ins Wohnzimmer, wo auch Leon schon auf mich wartet. „Bist du fertig?", fragt er mich, was mich still nickend lässt. Schnell laufe ich zu meiner Strandtasche, sattle diese auf meiner Schulter und schaue meinen Bruder erwartend an, der mir darauf folgt.

Schweigend laufen wir nebeneinander zum Strand, der nicht weit von unserem zuhause entfernt ist. Dort angekommen, breiten wir unser Handtuch aus und legen uns erstmal drauf. Immer noch mit der Stille zwischen uns, die ziemlich unangenehm wird, liegen wir einfach im Sand und lassen uns sonnen. „Da vorne ist eine Bar. Ich hole uns was zu trinken. Magst du immer noch Cocktails mit Maracuja Geschmack", bricht mein Bruder die Stille. „Ja, danke", nicke ich einfach, was ihn dazu veranlagt aufzustehen und zu der Bar zu gehen. Fast so, als würde er von der Situation entfliehen, was ich ihm nicht mal verübeln kann.

Leons pov.

Als ich an der Bar ankomme, schaue ich mir eine Karte an und suche dann etwas für meine Schwester und mich aus. Als ich dies dann gefunden habe, bestelle ich diese bei dem Mädchen, das die Cocktails mixt und warte auf einem Stuhl, der an der Bar steht. „It seems to me that you have a really bad day", kommt es auf einmal von einer angenehmen Stimme rechts von mir, weswegen ich meinen Kopf dorthin drehe. Dort setzt sich ein Junge, etwa in meinem Alter, ebenfalls an die Bar und lächelt mich schief an. „Yeah, yesterday wasn't better", seufze ich und mustere den Jungen, der zugegebenermaßen ziemlich gut aussieht. Dunklere Haut, braune Augen, glatte und makellose Haut. Genau mein Typ. Ich wollte es mir lange nicht eingestehen und habe dadurch eine harte Schale aufgesetzt, aber ich fühle mich mehr zu Männern hingezogen als zu Frauen. Irgendwie war das schon immer so, aber seit letztem Jahr bin ich mir relativ sicher, da ich einen Gegenspieler mal so schön fand und ich ihm deswegen den Ball direkt vor die Füße gespielt habe, so als wäre es ein unglücklicher Fehler von mir. Das wir deswegen ein Gegentor geschossen haben, war mir egal, hat mich am Ende dann aber doch geärgert. Leiah weiß davon natürlich nichts. Nicht, weil ich sie nicht liebe und ihr nicht vertraue, eher weil das letzte Jahr so vieles zu bieten hatte und ich sie vernachlässigt habe. Das werde ich jetzt zu hundert Prozent wieder besser machen. „Do you want to talk about?", fragt er mich und mustert mich ebenfalls. „Do you want to listen to problems from a stranger?", hinterfrage ich leicht lächelnd. „I'm Noah, nice to meet you. If you tell me your name, I guess we're not strangers' anymore", grinst er mich an, was wirklich süß aussieht. „I'm Leon, nice to meet you, too", erwidere ich darauf. „I think that my sister hates me", erkläre ich ihm darauf. „Why? Did you steal her chocolate? Or did you break something? My sister ist always mad at me, when I do that", will er wissen und versucht mich dabei aufzumuntern, was sogar ein bisschen funktioniert und mich auflachen lässt.

„Would be good, if it's just that. I treated her not good. Not like twin should. I distanced myself from her without meaning to. I concentrated too much on football and didn't see how my twin sister was doing because of it. And then I found out she is together with my best friend and I hit my best friend and now she's really mad at me. I regret my behavior since yesterday and now I am really trying to improve everything again. But I'm sure it will take forever for her to forgive me. She's as stubborn as me and when she's hurt it takes forever to heal", erläutere ich ihm grob die Situation. „Hey, that sounds like shit, but you've got the right attitude. It's right that you're trying as hard as you can to make things right. I don't know your sister, but I'm pretty sure she'll be able to forgive you someday. And if not, just keep trying", muntert Noah mich auf, was mich besser fühlen lässt.

„How you do that?", frage ich ihn verwundert. „How do I do what?", hinterfragt er verwirrt. „To give such words to a stranger that are full of hope and strength? Thanks Noah, I'm actually feeling a little better", lächle ich ihn ehrlich an. „I don't know, maybe I just have that aura on you", lacht er mich fröhlich an, was mich fast vergessen lässt, dass meine wütende Schwester ein paar Meter weiter weg liegt. „Oh really? Maybe you really affect me", komme ich ihm etwas näher. „Mh, I think I have some effect on you if you're feeling a little better now", nickt er und schaut mich dabei charmant an. „Noah, tell me, where are you from?", frage ich ihn interessiert. „Frankfurt, that's in Germany", erwidert er darauf. „Echt jetzt? Und wir reden die ganze Zeit Englisch", fange ich an zu lachen, worauf Noah eine Sekunde zum Realisieren braucht, um dann auch loszulachen. „Du kommst auch aus Deutschland? Woher?", will er neugierig wissen. „Mainz, das ist ganz in der Nähe von Frankfurt", lächle ich ihn an. „Ich weiß, wie cool ist das denn", kommt es von Noah, der mich fröhlich anlächelt. „Ich mache sowas normalerweise nicht, aber wollen wir Nummern austauschen? Wir könnten uns ja mal treffen, wenn wir wieder in Deutschland sind und die Ferien vorbei sind", kratz er sich verlegen am Kopf. „Klar, ich gebe dir sogar sehr gerne meine Nummer. Ich finde dich interessant", lächle ich ihn an und versuche dabei selbstsicher zu sein, wobei ich innerlich total aufgeregt bin. Noahs Wangen werden darauf leicht rot. „Ich bin interessant? Naja, du bist heiß und interessant", kontert er und zwinkert mir zu, wobei er mir seine Nummer auf meinen Arm schreibt, mit einem Stift, den er gefühlt aus dem Nichts gezaubert hat. Natürlich werden meine Wangen dadurch kirschrot, was ich dennoch überspielen will. „Ich werde dir schreiben, Noah", zwinkere ich ihm genauso zu, schnappe die zwei Cocktails, die schon länger vor mir stehen, und drehe mich um. Während ich zu meiner Schwester laufe, versuche ich mich selbstbewusst und elegant zu bewegen, was entweder gut aussieht oder ein reiner Reinfall ist. Mit einem kurzen Blick über die Schulter, den ich mir einfach nicht verkneifen kann, sehe ich, dass Noah mir hinterherschaut, was mich innerlich lächeln lässt. Noah sieht gut aus, ist interessant und hat anscheinend ein wirklich offenes und gutes Herz. Sobald ich kann, werde ich ihn auf jeden Fall schreiben. Ich würde es sicherlich bereuen, wenn ich es nicht tun würde. 

-Emma

Der Sommer meiner TräumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt