Geburtstag

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Eine Woche später werde ich von meinem Handy geweckt. Müde greife ich danach und schaue auf den Bildschirm. „14.08 Happy Birthday to myself", lese ich dort, worauf ich kerzengerade im Bett sitze. Heute ist mein Geburtstag! Von der Müdigkeit merke ich schon gar nichts mehr und stehe voller Motivation für diesen Tag auf und ziehe mir mein grünes Lieblingskleid an, was ich schon letztes Jahr an meinem Geburtstag angezogen habe. Gerade als ich aus meinem Zimmer laufen will, wird die Tür geöffnet und mein Vater und die anderen kommen singend hinein. „Happy Birthday liebe Leiah, Happy Birthday to you", singen sie fertig, worauf ich mich lächelnd bedanke und mein Dad mich direkt in eine feste Umarmung zieht. „Alles Gute zum Geburtstag, Prinzessin", wünscht er mir und gibt mir einen Kuss auf meine Stirn, was er schon immer gemacht hat. Danach werde ich auch von allen anderen gedrückt, wobei Jamie mich extra lange in seinem Armen hält und mir unauffällig einen Kuss auf meine Wange gibt. Danach gehen wir alle ins Wohnzimmer, wo der Esstisch schon voller leckeren Gerichte steht. So wie jedes Jahr, weil Leon und ich immer in den Ferien Geburtstag haben, stehen ganz viele Pancakes und Croissants auf dem Tisch, weil Leon Croissants mit Nutella und ich Pancakes mit Nutella liebe. Da Leon aber nicht da ist, stehen nur ein paar Croissants auf dem Tisch. Leon kommt erst am Dienstag, also in zwei Tagen, zurück. Mit sehr viel Hunger, setze ich mich an meinen gewohnten Platz und schaufle mir gleich einen Pfannkuchen auf den Teller. Ausgelassen und mit einer tollen Stimmung frühstücken wir alle und reden über die alten Zeiten.

„Ich weiß noch genau, wo Leiah hier ihre ersten Schritte gegangen ist", ist Jamie davon überzeugt, worauf ich ihn misstrauisch anschaue. „Du warst nur eineinhalb Jahre älter. Du kannst dich daran safe nicht mehr erinnern", glaube ich ihm nicht. „Ich glaube Leiah hat recht. Du meinst bestimmt Mala, wie sie hier zum ersten Mal gelaufen ist", mischt sich Tine ein. „Oh, kann sein. Die zwei sahen in dem Alter ja auch beide gleich aus", zuckt Jamie lachend mit seinen Schultern. „Was ich damit aber eigentlich sagen wollte, ist, dass ich froh bin, dass wir uns alle jedes Jahr hier im Sommerhaus treffen und uns dadurch ewig kennen" „Ja, ich bin auch froh, dass wir jeden Sommer hier sind und ich mit den tollsten Menschen überhaupt meinen Geburtstag feiern kann", lächle ich erst Jamie an, ehe ich einmal in die Runde schaue. „Nur Leon fehlt", nuschle ich eher zu mir selbst, als dass es jemand hören soll. „Ja, da hast du recht. Aber er kommt am Dienstag ja schon und dann können wir euren Geburtstag nochmal nachfeiern", meint Dad, worauf ich einfach nur nicke und mit den Schultern zucke.

Nachdem wir alle gegessen haben, setzen wir Kinder uns auf die Couch und spielen eine Runde Uno, während die Erwachsenen den Tisch abräumen. Nach der zweiten Runde Uno, setzen sie sich dann dazu, was bedeutet, dass es jetzt Geschenke gibt. Früher haben Leon und ich uns immer total gefreut die Geschenke auspacken zu können, weil wir von Tine immer tolle Sachen bekommen haben, die im Nachhinein gesehen wohl ziemlich teuer gewesen sein mussten und Mom deswegen immer mit Tine geschimpft hat. Nur dieses Mal fühlt es sich irgendwie falsch an, alles auszupacken, wenn Leon nicht da ist. „Mach als erstes mein Geschenk auf", kommt es ganz aufgeregt von meiner Schwester, die mir ein Päckchen hinhält. Schmunzelnd nehme ich es an und packe es aus. Eine blaue Baseballkappe mit drei eingestickten Buchstaben kommt zum Vorschein. „Das T steht für Taleiah, das M für mich und das L steht für Leon. Ich habe die Buchstaben selbst draufgestickt", erklärt sie mir stolz, worauf ich die Kappe aufsetze und sie dankend umarme. „Steht dir wirklich gut", meint sie lächelnd. Als nächstes gibt Marie mir ihr Geschenk, was ein 30€ Gutschein für den Sportladen hier im Ort ist. Maire gebe ich daraufhin auch eine bedankende Umarmung, da ich den Gutschein immer gebrauchen kann, weil ich sehr viele Sportsachen kaufe und der Laden tolle Sachen hat. Danach schenkt mir Mats ein Schweizer Taschenmesser, wobei er sich erinnert hat, dass ich meines vor zwei Jahren beim Wandern verloren habe. „Jetzt mach meins auf, ich bin schon ganz gespannt", kommt es ungeduldig von Tine, die mir ihr großes Päckchen hinhält. Schmunzelnd reiße ich das Papier ab und erblicke einen blauen Stoff. Neugierig entfalte ich es und erkenne ein mega schönes blaues Abendkleid mit weitem Ausschnitt und langem Rock, der sogar einen Schlitz hat, sodass man das eine Bein sehen kann. Mit großen Augen schaue ich Tine an und bedanke mich dann dafür. „Ich dachte mir, dass du das vielleicht bei der Hochzeit deiner Großtante im Herbst anziehen kannst. Und ehrlich gesagt habe ich das gesehen und musste sofort an dich denken, weil das blau perfekt zu deinen Augen passt", lächelt sie mich an. „Ich werde es auf jeden Fall anziehen, danke Tine", bedanke ich mich nochmal und falte das Kleid dann vorsichtig zusammen. Darauf gibt Dad mir sein Geschenk, was anscheinend von ihm und von Mom ist, worauf ich es neugierig auspacke. Zum Vorschein kommt ein brandneues IPhone 13 in Rot. „Da du immer meckerst, dass dein Handy nicht mehr so funktioniert und der Akku viel zu schnell leer ist, haben deine Mutter und ich das Geld zusammen gelegt und die ein neues gekauft", erklärt er mir, worauf ich ihn einfach dankend umarme und mich unendlich dolle freue, weil mein Handy wirklich Kleinschrott ist. Ist aber auch kein Wunder, da ich es schon sein fünf Jahren habe und ständig benutze.

Da mir, bis auf Jamie, alle ihre Geschenke gegeben haben, schauen ihn alle auffordernd an. Jamie lässt sich davon aber gar nicht erst beirren, sondern holt in aller Ruhe ein kleines Päckchen hinter seinem Rücken hervor und reicht es mir. Dankend und aufgeregt, was Jamie mir wohl schenken mag, nehme ich es entgegen und fange an es auszupacken. Mein Herz schlägt dabei wahrscheinlich ziemlich schnell, da ich es kaum erwarten kann zu sehen, was mein Freund mir gekauft hat. Als ich das Geschenkpapier ab habe, sehe ich eine weiße Schachtel, die ich direkt öffne. Auf der Schachtel steht in silbernen Buchstaben Swarovski. Bevor ich aber den Inhalt sehen kann, lese ich auf einem weißen Blatt „Dafür brauchte ich die 100 Euro 😉". Voller Neugier lege ich den Zettel schmunzelnd zur Seite und sehe ein wunderschönes Armband, mit einem passenden Ring. Das Armband ist Silber, mit einzelnen blauen Steinchen drin. Der Ring ist passend zu dem Armband, nur hat er einen großen blauen Stein in der Mitte. „Wow, Jamie...das muss doch unglaublich teuer sein. Das ist von Swarovski und das ist mega teuer", sehe ich meinen Freund an. „Es war nicht so teuer. Nehme es einfach an, Leiah. Ich werde es nicht zurücknehmen", schüttelt Jamie belustigt seinen Kopf und nimmt das Armband aus der Schachtel, um es mir vorsichtig anzuziehen. Lächelnd beobachte ich das ganze und schaue mir das Armband an meinem Handgelenk an. Kurz darauf nimmt Jamie erneut meine Hand in seine und steckt mir den Ring, der wie angegossen passt, an meinen Finger. „Wunderschön, so wie du", meint er darauf und bringt mich zum Kichern. Als ich wieder die anderen zuschaue, erwische ich die Erwachsenen, wie sie sich so anschauen, als würden sie wissen, was zwischen uns ist. Dies vergesse ich aber schnell wieder, als Leon mich anruft. 

-Emma 

Der Sommer meiner TräumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt