„Was wollt ihr heute machen?", holt Dad uns aus dieser komischen Situation raus, wo ich ihm sehr dankbar bin. „Ich weiß nicht. Entweder bleiben wir hier oder ich kann Jamie die Stadt zeigen", überlege ich laut. „Du musst mir nicht zwingend die Stadt zeigen, ein wenig kenne ich mich ja schon aus. Wir können ja einfach einen Film schauen oder vielleicht später spazieren gehen? Hier ist doch so ein schöner Wald", lächelt mich Jamie an. „Klingt nach einem guten Plan", stimme ich dem zu, worauf wir uns noch ein wenig mit Dad unterhalten und dann den Frühstückstisch abräumen.
Jamie und ich legen uns direkt auf die Couch und starten einen Actionfilm auf Netflix. Enganeinander gekuschelt folgen wir der Handlung, bis er mir auf einmal vereinzelnde Küsse auf meine Schultern drückt. Lächelnd lege ich meinen Kopf zur Seite, sodass er mehr Platz hat und versuche noch dem Film zu folgen, was mir definitiv schwer fällt. Irgendwann drehe ich dann meinen Kopf zu ihm, worauf er mich liebevoll, aber auch leidenschaftlich küsst. Direkt erwidere ich den forschen Kuss und seufze glückselig auf. Jamie und ich haben und sieben Wochen nicht gesehen und ich habe jetzt schon Entzugserscheinungen gehabt ihn nicht mehr küssen zu können. Wie von selbst legt sich meine Hand auf seine Brust, worauf er seine Hand an meiner Seite entlang fahren lässt. Am Ende meines T-Shirts stoppt er und wartet einen Moment, ehe er vorsichtig unter mein Shirt fährt. Seine kalten Hände auf meiner Haut geben einen totalen Kontrast ab und kurz schrecke ich zusammen, da ich damit nicht gerechnet habe. Dadurch stoppt Jamie und löst sich aus unserem Kuss. „Geht das zu weit?", will er fragend wissen, worauf ich meinen Kopf schüttle. „Nein, deine Hand ist nur kalt". Schmunzelnd beugt Jamie sich wieder vor und fährt gleich mit seiner Zunge über meine Unterlippe, die ich bereitwillig öffne. Der Film ist plötzlich uninteressant geworden. Alles was wichtig ist, sind Jamie und ich. Wild mit Zunge küssend, lässt er seine Hand immer weiter hochwandern, bis sie an meinem BH ankommen. Zaghaft streicht er dort drüber, was mich leise stöhnen lässt. „Pscht, dein Vater ist ein Zimmer weiter", ermahnt er mich mit tiefer Stimme und zieht mich auf seinen Schoß, auf den ich mich breitbeinig draufsetze. Direkt greife ich seinen Kopf mit meinen Händen und verwickle ihn in einen weiteren leidenschaftlichen Kuss. Jamie hat seine Hände unter meinem Shirt auf meiner Hüfte gelegt. Gerade, als ich denke, Jamie würde mir mein Shirt über den Kopf ziehen, hören wir Schritte im Flur, weswegen ich mich schnell neben ihn setze. Zwar außer Atem, aber besser so, als anders.
Keine fünf Sekunden später kommt Dad ins Wohnzimmer und schaut uns kurz an, ehe er den Blick zu dem Fernseher wendet. „Was schaut ihr denn?", will er wissen und setzt sich neben mich. „Ein Film", gebe ich belustigt von mir und versuche diese Situation zu überspielen. „Wir Marvel", erklärt Jamie ihm und räuspert sich davor, da seine Stimme wohl nicht da ist. „Ah interessant. Ich wollte euch nur kurz bescheid sagen, dass es heute Abend Pizza gibt. Wenn ihr so lieb seid, dann schaut schonmal in die Karte, was ihr haben wollt. Und in drei Stunden gehe ich unseren kleinen Wirbelwind abholen", setzt er uns in Kenntnis. „Pizza Salami", kommt es synchron von Jamie und mir, was uns alle kichern lässt und Jamie seine Hand auf meinen Bauch legt, was diesen dazu veranlasst wie wild zu kribbeln. „Alles klar. Geht ihr noch vor dem Essen spazieren oder danach? Ihr könnt auch mitkommen, um Mala abzuholen. Sie wird sicher ein Gesicht ziehen", lächelt er uns an. „Ich glaube, wir gehen jetzt spazieren. Der Film ist nicht so spannend, wir haben ihn beide schonmal zusammen geschaut", äußere ich mich und schaue Jamie fragend an, der mich darauf zustimmt. „Macht das. Ihr könnt solange draußen rumlaufen, wie ihr wollte. Seid nur bitte gegen 18 Uhr zuhause, da gibt es Essen", nickt er fröhlich, steht wieder auf und geht aus dem Zimmer. „Das war knapper als knapp", bemerkt Jamie und muss sich ein Lachen verkneifen. „Hör auf zu lachen, das war nicht lustig", meckere ich ihn an, was ihn noch mehr zum Lachen bringt. Schließlich sehe ich ein, dass es wirklich lustig ist und steige in sein wunderschönes Lachen ein.
Während wir durch den Wald spazieren, halten wir uns die ganze Zeit an der Hand und reden über verschiedenes. „Wann kommt Leon wieder?", will Jamie angespannt wissen. „Soweit ich weiß, soll er morgen Abend wieder kommen. Je nachdem wie sie durchkommen, aber vor 18 Uhr ist er sicherlich nicht da. Es ist immer so, wenn er auf Auswärtsspielen ist. Und dann ist er zu müde, um noch was mit uns, seiner Familie, zu machen", winke ich ab und klinge zum Schluss ziemlich verbittert. „Weiß du, auf was ich mich freue?", will er darauf wissen. Da ich damit gerechnet habe, dass er dazu noch irgendwas sagt, habe ich mit einer Frage nicht gerechnet. „Auf die Herbstferien. Nur du und ich. Alleine. Am Strand und in Griechenland, bei leckerem Essen und romantischer Stimmung", schwärmt er und zieht mich in seine Arme, wodurch wir kurz stehen bleiben. Lächelnd lege ich auch meine Arme um ihn und fühle mich geborgen und sicher. Als wir dann weiter laufen, überlegen wir, was wir im Urlaub alles machen wollen.
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Der Sommer meiner Träume
ChickLitDie siebzehnjährige Taleiah (Leiah) Müller fährt wie jede Sommerferien mit ihrem Zwillingsbruder Leon, ihre vierzehnjährigen Schwester Mala und ihrem Vater in das Sommerhaus der Evans', die seit Jahrzehnten mit ihrer Familie befreundet sind. Dort s...