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,,Kira!" Ich schrak auf, und hätte fast das Schwert runter fallen lassen. ,,Kira! Wann bist du endlich fertig?" Mick kam hereingerannt. ,,Sie sind schon fast da!" rief er aufgeregt weiter. Ich schob das Schwert in die Hülle an meinem Gürtel und legte den Lappen, mit dem ich es sauber gemacht hatte, wieder auf den Tisch. ,,Ist ja gut, ich komm ja schon. Wo ist Manu?" Mick stand schon wieder an der Tür und zog sie auf. ,,Der wartet schon vor Impas Hütte." Ich nickte und folgte meinem kleinen Bruder aus der Hütte hinaus. Ich musste grinsen über seine riesige Aufregung. Aber es war schließlich auch ein sehr großer Tag für alle in Kakariko. So hohen Besuch wie heute bekamen wir selten. Im laufen zupfte ich an meinem Kleid herum. Der Gürtel löste sich immer wieder. Vor der langen Treppe zu Impas Hütte fand ich schließlich zwischen all den aufgeregten Leuten auch noch meinen zweiten Bruder Manu. Ich schob die beiden Jungs vor mir her zwischen den Anderen hindurch. ,,Schaut mal da vorne! Vom Teich aus habt ihr bestimmt eine tolle Sicht, und da ist noch niemand." Nachdem ich meine kleinen Brüder in der Wiese abgesetzt hatte bahnte ich mir meinen Weg zurück. Auf halber Strecke kam mir Paolo entgegen. ,,Kira! Da bist du ja endlich, jetzt komm schnell! Sie können jeden Moment eintreffen!" Hektisch drückte ich mich zwischen den warteten Leuten durch und folgte ihm bis wir in der ersten Reihe standen. ,,Dir auch einen schönen guten Morgen." murrte ich Paolo an. Impa hatte bestimmt dass die jungen Leute des Dorfes die Gäste willkommen heißen sollten. Junge Leute bedeutete, nicht die Erwachsenen aber auch nicht die kleinen Kinder. Ich straffte die Schultern und knotete den Gürtel um meine Taille ein letztes Mal fest zu. Dann rückte ich das Schwert auf der linken Seit noch einmal zurecht und sah wieder auf. ,,Hast du's dann mal?" fragte Paolo. Ich wollte schon etwas erwidern, wurde aber von lauten Trompetentönen unterbrochen. Wie aufs Stichwort begannen alle fast noch lauter zu jubeln. Zwischen Paolo und meinen anderen Freunden schritt ich in Reih und Glied auf den breiten Weg. Links und rechts war er von den aufgeregten Bürgern unseres Dorfes gesäumt. Alle waren gekommen, wirklich alle. Nur Impa selbst war auf Grund ihrer Verfassung lieber lieber gleich in ihrer Hütte sitzen geblieben. Dann sah auch ich endlich unsere ankommenden Gäste. Vier Pferde stolzierten durch Kakariko. Allen voran die im ganzen Reich bekannte schneeweiße Stute, auf deren Rücken die Prinzessin Hyrules saß. Zeldas blonde Haare wehten im seichten Wind leicht nach hinten, sodass man den kostbaren Schmuck an ihren Ohren und um ihren Hals noch besser sah. Allein ein einziger Stein daran war bestimmt wertvoller als alles was ich je besitzen würde. Die blasse Haut der Prinzessin hatte einen hübschen Glanz und war rein von jeglichen Dreckspuren oder Narben. Ihr perfekter, wohlgeformter Körper war aufgerichtet und von teuren Stoffen umhüllt. Das dunkelblaue Kleid schmiegte sich wie eine angegossene zweite Haut an sie. Überall glitzerte und funkelte es an ihr. Zelda war so unfassbar schön! Alles an ihr war perfekt, einfach alles. Vor lauter Bewunderung hätte ich fast vergessen wo ich stand und was meine Aufgabe war. Schnell nahm ich wieder Haltung an. Hinter der Prinzessin folgten drei Männer auf den Rücken ihrer Pferde. Das erste war ein eleganter Fuchs mit heller Mähne. So ein Pferd hatte ich in diesem Teil Hyrules noch nie gesehen. Der noch recht junge Mann auf seinem Rücken musterte alle Umstehenden mit einem misstrauischen Blick. Konnte das der Leibwächter sein von dem man sich erzählte? Wie war noch gleich der Name gewesen? L... Li... Irgendwas mit Li am Anfang, dass hatte ich mal bei Impa aufgeschnappt. Hinter ihm folgten noch zwei weitere Ritter, die beide schon älter und erfahrener aussahen. Gerade in diesem Moment erreichten uns die Reisenden. Nach einander verbeugten meine Freunde und ich uns alle. Auch als ich an der Reihe war konnte ich meinen Blick nicht von der Prinzessin lassen. Paolo stieß mir einen Ellbogen in die Seite. ,,Starr doch nicht so!" zischte er mich von der Seite an. Dann wurde es ernst für uns. Paolo und ich waren für die Pferde der Gäste verantwortlich. Also traten wir als erste auf den hohen Besuch zu. Ich griff nach den Zügeln des Schimmels der Prinzessin während Paolo sich dem des vermutlichen Leibwächters zuwandte. Zelda glitt mit elegantem Schwung zu Boden. Ich neigte den Kopf ehrfürchtig und verbeugte mich erneut. Und da fiel mir das einzig nicht perfekte an ihr auf: ihr Blick. Er war einfach nur kalt und... herablassend. Sie musterte mich, und ich hatte das Gefühl ein Stück kleiner zu werden. Dabei waren wir beide ziemlich gleich groß. Die Prinzessin wandte den Blick von mir ab. ,,Link!" rief sie. Ach ja genau, das war es gewesen. Link! Der junge Mann stand sofort neben ihr. Neugierig beobachtete ich wie er sich die etwas längeren blonden Haare aus dem Gesicht strich. Dann fiel mir auf dass ich schon wieder starrte. ,,Link, die Pferde." meinte die Prinzessin knapp. Ich sah schnell auf. ,,Keine Sorge Eure Hoheit, das ist nicht nötig. Wir kümmern uns schon um sie." Die Prinzessin sah auf Paolo und mich. Etwas in ihrem Blick war irgendwie... angeekelt? Oder besser, nicht so begeistert. Dann sah sie ihren Leibwächter an. ,,Du gehst trotzdem mit. Mit solch einem Pferd ist achtsam umzugehen." kommandierte sie. Dann drehte sie sich auf den goldenen Absätzen um und stolzierte die Treppe zu Impas Hütte hinauf. Ich sah ihr nach. Zwei meiner Freunde hatten die Aufgabe sie nach oben zu begleiten um ihr die große Tür auf zu machen. Ich warf Paolo einen verwirrten Blick zu, aber er zuckte nur mit den Schultern und schüttelte ratlos den Kopf. Ich nahm ihm das Pferd des Leibwächters ab, und er nahm die Pferde der beiden älteren Ritter an. So liefen wir mit je zwei Pferden in Richtung Stall. Und uns folgte der Leibwächter. Halt nein, sein Name war ja Link gewesen. Link folgte uns zum Stall hinüber. Irgendwie verschaffte mir das ein ungutes Gefühl. Als ich einmal schnell über meine Schulter linste waren seine Augen direkt auf mich gerichtet. Mir fiel unweigerlich auf wie unfassbar blau sie waren. Und sie bohrten sich in meinen Rücken. Ich fühlte mich wirklich mehr als beobachtet von dem jungen Ritter. Jetzt musste ich mit den Pferden unter allen Umständen alles ganz richtig machen wenn ich mir keinen Ärger einhandeln wollte. Der Stall von Kakariko hatte nur vier Boxen. Um Platz zu machen hatten wir alle unsere eigenen Pferde auf die Koppel gebracht. Ich nahm Paolo eines seiner Pferde ab damit er das andere in die erste Box stellen konnte. Dann das zweite. Dann das des Leibwächters. Noch immer hatte ich das durchdringende Gefühl er würde mich beobachten. Was verständlich war, schließlich war es anscheinend sein Pferd. Dann stellte ich als letztes auch noch den Schimmel der Prinzessin in seine Box. Nachdem alle vier Türen verschlossen waren atmete ich fast unmerklich auf. Geschafft! Doch meine Erleichterung hielt nicht lange an. ,,Futter machst du!" rief Paolo grinsend bevor er schnell aus dem Stall rannte. Verärgert wollte ich hinter her. ,,Paolo! Paolo, du..." Dann fiel mir schlagartig wieder ein dass ich ja nicht alleine war. Ich ließ Paolo also laufen und drehte mich seufzend wieder um. ,,Blödmann!" zischte ich leise. Dieses Kommentar konnte ich mir doch nicht mehr verkneifen. Täuschte ich mich, oder war gerade ein leichtes Grinsen über das Gesicht des Leibwächters gehuscht? Schnell wandte ich den Blick ab. Es war ziemlich unhöflich Menschen anzustarren, vor allem welche von so hohem Rang. Ich fummelte an dem Knoten meines Gürtels herum. Endlich öffnete er sich und ich nahm ihn ab. So gern ich mein Schwert hatte, zur Stallarbeit war es doch unpraktisch. Ich lehnte es also gegen die Stallwand, bevor ich mich an den Heuballen zu schaffen machte. Vier Pferde, das bedeutete vier Ballen. Ich hievte Nummer eins vom Haufen. Die Strohhalme piksten mich überall durch den Stoff meiner Kleidung. Immer noch unter der strengen Aufsicht des Leibwächters versorgte ich die Pferde mit ihrem Futter. Gerade als ich den letzten Heuballen in den Futterkorb des Schimmels stemmte, hörte ich etwas. ,,Kira?" Das war einer meiner Brüder. ,,Kira, wo..." Er verstummte sofort, als er den Leibwächter an der Stallwand lehnen sah. Ich kam aus der Box heraus. Mick musterte den Ritter mit ganz großen Augen. Ich musste grinsen. ,,Was machts du denn hier, hm? Alles in Ordnung bei euch?" Mick blinzelte, dann sah er mich wieder an. ,,Manu... Manu hat Hunger, hat er gesagt. Und..." Schon wieder lenkte der Anblick des Leibwächters meinen kleinen Bruder ab. ,,Und?" fragte ich nach und ging vor Mick in die Hocke. ,,Und ich hab auch Hunger." beendete dieser seinen Satz. Ich nickte. ,,Wir frühstücken gleich was, in Ordnung? Sag Manu, wenn ihr von den Karotten welche wollt könnt ihr sie schon mal waschen, ja? Ich komme sofort nach." Mein kleiner Bruder nickte, und sah erneut staunend den Ritter neben uns an. Ich stand aus der Hocke auf und stupste Mick sanft an. Er erwachte aus seiner Trance und rannte aus dem Stall. ,,Fall nicht hin Mick!" rief ich ihm noch hinter her. Das passierte dem kleinen Tollpatsch des öffteren. Ich drückte die Boxentür des Schimmels ganz zu, und schob den schweren Riegel vor. Ich war schon aus dem Stall getreten und wollte meinem Bruder hinter her, da tippte mir jemand von hinten auf die Schulter. Als ich mich überrascht umdrehte stand Link dort, und hielt mir wortlos mein Schwert samt Gürtel hin. Ich sah zu ihm auf und war auf einmal viel zu nervös um einen vollständigen Satz heraus zu bringen. ,,Oh... ich..." stammelte ich überfordert. Die blauen Augen auf meinen und die große Statur lenkten mich zusätzlich ab. ,,Habt vielen Dank..." presste ich dann schnell heraus und neigte den Kopf. Ich nahm mein Schwert entgegen. Ohne ein Wort zu sagen nickte der Ritter nur und ging dann an mir vorbei in die Richtung von Impas Haus. Noch immer völlig verdattert sah ich ihm nach und musste mich selbst daran erinnern meinen Mund wieder ganz zu zu machen. Okay, diesen Typen konnte ich schon mal besser leiden als seine zu beschützende Prinzessin, das war jetzt schon klar. 

Secret Friend ...1... (botw Link ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt