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Link POV:

Impa wollte es einfach nicht glauben. Bestimmt zwei ganze Minuten starrte sie auf die Unterschrift des Königs auf dem Blatt Pergament. Ungeduldig stand Kira neben mir und kauten auf ihrer Lippe herum. Ich konnte das verstehen. Sie wollte das hier einfach nur hinter sich bringen und zu ihren Brüdern. Doch Impa machte die ganze Sache einfach immer schwerer. Mir war diese alte Frau auf ihrem Kissen schon immer etwas unheimlich vorgekommen. Aber jetzt wurde mir bewusst, wie anstrengend sie wirklich war. Das konnte daran liegen, dass sie und Zelda sich sehr nahe standen. Kira warf ihrem ehemaligen Trainer Cado einen strengend Blick zu. Er schüttelte den Kopf, anscheinend hatte er schon verstanden was sie wollte. Kira rollte mit den Augen. Impa räusperte sich. ,,Selbst wenn das alles wahr wäre..." Ich seufzte. ,,... dann steht noch immer die Frage im Raum, ob Kira noch ein Teil dieser Dorfgemeinschaft ist." Verwirrt sah ich auf. Bitte was? Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! Kira neben mir schien bei weitem nicht so verwundert. Mit zusammengekniffenen Lippen nickte sie langsam, bevor sie Impa in die Augen sah. ,,Das war ja klar. Kein Teil dieser Dorfgemeinschaft... Das waren wir noch nie, nicht wahr, Älteste?" Kira war bei diesen Worten auf Impa zugetreten, ihre Stimme war bedrohlich leise. Ich bemerkte wie Cado sich anspannte und wurde ebenfalls wachsam. ,,Ich und meine Brüder leben hier schon über sieben Jahren. Ich war neun, und Mick und Manu wenige Tage alt als wir mit unserem Vater hier her kamen. Du und die anderen habt uns aufgenommen. Mein Vater stieg in die Kampftruppe mit ein, und hat Kakariko bis zu seinem Tode verteidigt. Aber nachdem er gestorben war, blieben wir als drei Waisen zurück. Du dachtest, wir seinen kein Nutzen mehr für dich, nicht wahr Impa? Bis sich herausstellte das ich das Kampftalent meines Vater geerbt hatte. Dann wurde ich trainiert, und zur Botschafterin ernannt, und auf wichtige Reisen geschickt... Endlich war zumindest ich dir wieder von Nutzen. Aber dann... Wurde ich aufmüpfig. Zu aufmüpfig und rebellisch für dich, Impa. Ich war die einzige aus dem Dorf, die alles hinterfragte. Die dich hinterfragte!" Impa zuckte. Nervös sah sie zu Kira auf. Mein Blick huschte zu Cado, der jederezeit dazwischen gehen konnte. Kira fuhr ungerührt fort: ,,Und dann, als Link zu mir kam, um Hilfe zu erbeten... Da kam dir das doch gerade recht. Ich war endlich weg. Es gab niemanden mehr, der auf meine Brüder aufpasste. Der Dorn in deinem Auge war verschwunden, und noch dazu stand ein Kopfgeld von fünfhundert Rubinene auf mich aus. Weder du, noch Cado, noch sonst jemand hatte geglaubt, dass ich es überlebe. Alle habt ihr mich unterschätzt. Ich bin meinem Vater ähnlicher als es dir lieb ist, Impa. Mit einem kleinen, feinen Unterschied... Mein Vater hätte nie jemanden umgebracht." Jetzt regte sich Cado. Mit einer schnellen Bewegung wollte er Kira am Arm zurückziehen, aber sie wich aus ohne wirklich hinzusehen. Ich blitzte Cado von der anderen Seite des Raumes an und schüttelte warnend mit dem Kopf. Kira trat von Impa zurück und lächelte ihr schelmisches, gefährliches Lächeln. ,,Ich habe es überlebt. Und heute ist der Tag, vor dem du die ganze Zeit Angst gehabt haben musst, Impa... Heute ist der Tag meiner Rückkehr!" Impa schluckte merklich, und schwieg. Kira musste mit allem Recht haben, denn normalerweise wusste Impa immer, was sie erwiedern sollte. ,,Ich bin wieder im Dorf, Impa. Ich bin wieder bei meinen Brüdern. Und genau dahin werde ich jetzt auch gehen." Damit nickte sie mir zu, und wir verliesen Impas Hütte ohne auf Cados Wiederworte zu hören. Als wir die Treppe von der Hütte wieder nach unten kamen, bemerkte ich sofort die Menschenmenge die sich unten gebildet hatte. Als wir über die letzte Stufe getreten waren, bildeten sie einen neugierigen Kreis um uns herum. Kira musterte einen nach dem anderen, anscheinend auf der Suche nach jemandem. Schließlich rief sie der Gruppe zu: ,,Wo ist Reko?" Gemurmel kam auf. ,,Tot!" rief jemand. ,,Es waren die Yiga!" rief ein anderer. Kira keuchte leise auf. Besorgt legte ich ihr eine Hand auf die Schulter. ,,Das darf nicht sein..." flüsterte sie. Plötzlich hörte ich Kinder schreien. Aus der Menschenmenge kamen zwei kleine Jungen angerannt. Es waren Kiras Brüder. Überglücklich schloss sie die beiden in die Arme und alle drei begannen zu weinen. Lächelnd beobachtete ich die Geschwister. Kira umarmte ihre Brüder immer und immer wieder, ließ sie gar nicht mehr los. Die beiden kleinen Jungen schluchzten. Alles schien gut. Bis auf einmal jemand aus der Menge rief: ,,Wir wollen keine Verräterin unter uns!" Erschrocken sah ich auf. ,,Jawohl! Diese Kinder sind keine von uns!" Impa hatte anscheinend alle davon überzeugt, Kira und ihre Brüder seien der Kern alles Übels. ,,Ihr gehört hier nicht her!" Mit finsterem Blick stand Kira auf. ,,Bei Hylia!" brachte sie die Bürger zum schweigen. ,,Jahrelang hat mein Vater dieses gottverdammte Dorf verteidigt, und es mit seinem Leben bezahlt! Und dann habe ich diese Aufgabe übernommen. Mindestens sieben von euch verdanken mir ihr Leben! Ich habe als Botschafterin gediehnt, und meine Brüder aufgezogen. Wagt es nicht, mir zu unterstellen, ich wäre keine von euch. Ich gehöre zu Kakariko, genau wie ihr alle!" Als aus der Menge lautstarker Protest erklang schob Kira ihre Brüder vorsichtig hinter sich. Ich stellte mich neben sie. ,,Du bist eine Verräterin!" riefen die Leute. Am lautesten schrie dieser Paolo. ,,Verräterin, Verräterin, Verräterin!" Sie rückten zusammen näher auf uns zu. Gleichzeitig griffen Kira und ich nach unseren Schwertern. Die Situation drohte jeden Moment  zu kippen, und es waren noch imer kleine Kinder im Spiel. Ich konnte es nicht glauben, wie sich eine ganze Dorfgemeinschaft gegen eine einzelne Person wenden konnte, die eigentlich eine von ihnen war. Aber Kira hatte wohl Recht gehabt: Sie war Impa ein Dorn im Auge gewesen, und die Dorfvorsteherin hatte alle anderen ebenfalls davon überzeugt, Kira sei das Problem. Was für eine Hexe...

Secret Friend ...1... (botw Link ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt