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,,Das kann doch nicht dein Ernst sein!" Ich wollte es immer noch nicht einsehen. Lila seufzte. ,,Also nochmal..." murrte sie. ,,In die Bar darf man, sobald man achtzehn ist. Du Rika, bist erst sechzehn. Aus diesen Feststellungen folgern wir was?" Ich rollte mit den Augen. ,,Dass ich zu jung bin..." Lila nickte erleichtert. ,,Eben. Pech gehabt." lächelte sie. Ich kniff wütend die Augen zusammen und blitzte sie an. Lila ließ sich davon nicht beirren und griff nach einem weiteren Seidentuch. ,,Das heißt aber auch... Ich muss alleine dahin." säuselte sie. Ich schnaubte eingeschnappt. ,,Wie jetzt? Nur weil du achtzehn bist und ich nicht lässt du mich den ganzen Abend alleine?" Während ich das sagte trat ich langsam und bedrohlich auf sie zu. Lila war immer noch unnbeeindruckt und grinste auf mich herunter. Ich konnte ihr keine Angst machen. ,,Tja..." Sie zuckte mit den Schultern und drehte sich um, um zu gehen. Ich packte ihre Schulter, zog sie zurück und drückte sie abrupt an die Mauer. ,,Du überlebts doch keine Stunde ohne mich!" zischte ich leise. Immer noch grinsend drehte Lila meine Hand mit einer flüssigen Hebelbewegung von ihrer Schulter. Leise fluchend trat ich zurück. ,,In dem Aufzug nimmt dich doch sowieso keiner ernst." versuchte ich es ein letztes mal, sie vom gehen abzuhalten. Lila hielt inne und sah über ihre Schulter. ,,Meintest du nicht, ich sähe, Zitat: scharf aus, in dem Outfit, hm?" Grimmig dreinblickend ließ ich mich auf mein Bett sinken. ,,Tust du auch. Zu scharf vielleicht." Ich hatte es so leise gesagt dass Lila es nicht verstanden hatte. Hylia sei Dank! ,,Bitte was?" fragte sie. ,,Ich sagte, dass ich selbst viel besser aussehe!" murmelte ich. In der Tür blieb Lila noch ein letztes mal stehen und musterte mich von oben bis unten. ,,Das kann sehr gut sein..." meinte sie, bevor sie entgültig verschwand. Seufzend ließ ich mich auf die Matraze fallen. Ja schön, und was machte ich jetzt mit dem angebrochenen Abend? Alleine?


Eine halbe Stunde später hatte ich einen Entschluss gefasst. Wenn Lila ihren Abend lieber ohne mich verbringen wollte, sollte sie doch. War ja nicht so, als könnte ich das nicht auch. Also machte ich mich fertig. Ich muss schon sagen, ich liebte diese Stadt. Keine Männner, kein Stress, nichts. Man konnte so herumlaufen wie man wollte, und niemand machte unangebrachte Kommentare oder pfiff einem hinterher. Hier bekam man als junge Frau den ganzen Tag Komplimente von anderen Frauen. Sie waren alle so nett. Ich betrachtete mich im Spiegel. So freizügig und betont würde ich Hyrule, geschweige denn Kakariko nie rumlaufen. Aber hier war es normal und angenehm. Die roten und gelben Seidentücher bedeckten meinen Oberkörper zwar nur spärlich, aber trotzdem trat ich selbstbewusst auf die Straße vor dem Gasthaus. Nicht mal darum, dass mein Rock hochflog musste ich mir hier Sorgen machen. Lila war ja nicht da. Ich liebte diese Stadt. Zu dieser späten Stunde waren die Straßen schon leerer, dafür aber alle Fenster hell erleuchtet. Gemütlich spazierte ich auf den Palast der Königin zu. Ich war Urbosa noch nie begegnet. Wäre ich nicht eine landesweit gesuchte Verbrecherin wäre das kein großes Problem gewesen. Aber so... Seufzend wandte ich mich von dem beeindruckenden Gebäude ab und lief zu einem der Stadttore. Plötzlich sprach mich eine der Wachen an: ,,Sav'saaba, Veh'vy. Was machst du zu dieser späten Stunde noch außerhalb der sicheren Mauern?" Ich sah sie an, und rückte unwillkürlich das Tuch zurecht welches mein Gesicht bis auf die Augen verdeckte.  ,,Sav'saaba." grüßte ich zurück. ,,Ich bin älter als ich aussehen, und schon lange kein Kind mehr." Die Wache musterte mich dennoch misstrauisch. Ich entfernte mich ein paar Schritte. ,,Ich mache nur einen kleinen Spaziergang um die Stadt herum. Vielleicht kann ich dann besser schlafen." Hylia sei Dank nickte die Wache daraufhin. ,,Nun denn, junge Vaai. Savorq und, savorr." Ich neigte den Kopf zum Abschied und spazierte gelassen weiter, in die nächtliche Wüste. Ich war eine fabelhafte Schauspielerin. Und Lügnerin, natürlich...


Offensichtlich machte ich nicht nur einen Spaziergang um die Stadt herum. Mir war nach etwas anderem. Bewegung. Spannung. Und ich war wütend. Es dauerte auch nicht lange, und der erste Echsalfos sprang aus dem Sand hervor. Ich zog mein Schwert und schlug nach ihm. Diese Biester hatten den Nachteil, dass sie verdammt schnell waren. Immer wieder sprang die hässliche Echse hin und her. Jedesmal wenn ich zu einem Schlag ausholte wich sie aus. Also war ich dem Viech mein Schwert schließlich einfach hinterher. Treffer! Niedergestreckt lag der Echsalfos im Sand. Zog mein Schwert aus seinem Bauch und sah im zu wie er zu Rauch verpuffte. Eines der übriggebliebenen Hörner nahm ich mir als Souvenir mit. Vielleicht für Mick und Manu. Aber eigentlich wartete ich auf etwas anderes als einen Echsalfos. Ich wartete auf etwas weitaus intelligenters. Obwohl, so schlau schienen diese Yiga ja jetzt doch nicht zu sein. Aber besser als Echsenviecher. Außerdem gab es da noch etwas. Während ich durch die finstere Wüste wanderte erinnerte ich mich an ein Gespräch welches ich einmal belauscht hatte. Kurz nachdem ich von meinem allerersten Botengang zum Schloss auf dem Rückweg nach Kakariko meinen ersten Zusammenstoß mit einem Yiga hatte. Damals hatte ich Impa und Cado total aufgelöst von dem Überfall auf mich berichtete, dem ich nur knapp entkommen war. Die beiden jedoch hatten es als ziemliche Kleinigkeit abgetan und mir gesagt ich solle mich nicht so aufregen. Nicht aufregen! Ich wäre fast gestorben, aber klar... Nicht aufregen. Ich wurde noch immer sauer wenn ich an diesen Abend dachte. Jedenfalls hatte ich am nächsten Tag vor einem Fenster zu Impas Hütte gestanden und sie belauscht. Ich hatte nicht das ganze Gespräch verstanden, aber dennoch eine wichtige Information erfahren: Impa wusste, dass sich das Versteck der Yiga irgendwo im an die Wüste grenzenden Gebirge befand. Woher sie das wusste, keine Ahnung. Sie schien sich sehr sicher zu sein. Aber mich störte vor allem, dass sie diese Information für sich behielt. Sie erzählte ihren Bürgern nicht alles, was sie wusste. Ich fand das unfair. Aber was sollte ich kleine Botschafterin schon gegen die älteste Dorfvorsteherin anrichten, hm? Jedefalls solten laut Impa die Yiga vor allem hier anzutreffen sein, in der Wüste, in der Nähe ihres Versteckes. In dem Outfit das ich trug, alleine nachts in der Wüste müsste ich doch eigentlich einen ziemlich unschuldigen, hilflosen Eindruck machen, oder? Es war also nur eine Frage der Zeit, bis dann... Gerade als ich den Gedanken zu Ende dachte erklang ein Pfiff. Bei Hylia, das war jetzt schon ein bisschen unheimlich... Ich fuhr herum. Zwei magere Gestalten zeichneten sich in der Dunkelheit ab. Reflexartig wollte ich schon mein Schwert ziehen, aber das würde ja mein schönes Schauspiel zerstören. Also tat ich nur, als hätte ich die beiden Yiga noch nicht bemerkt. Als sich hinter mir dann jemand räusperte stieß ich den höchsten Schrei aus den ich irgendwie hinbekam. Die Yiga lachten. Ich gab mir jede Mühe, verängstigt und wehrlos zu wirken. ,,Na was haben wir denn da, hm?" Hylia sei Dank, sie hatten mich nicht erkannt. Einer der Yiga, offensichtlich männlich, trat an meine Seite und packte meinen Oberarm bevor ich reagieren konnte. Oder wollte. Höhnisch sah er von oben auf mich herunter. ,,Wer... wer seid ihr?" stotterte ich mühevoll. Dabei musste ich alles an Beherrschung aufbringen um nicht laut loszulachen. Es war doch lächerlich... Die Yiga kicherten. ,,Hast du das gehört? Das süße Püppchen weiß nicht wer wir sind..." Langsam umkreiste der eine Yiga mich, wobei seine Hände meine Oberarme stets festhielten. ,,Und was wollt ihr von mir?" fragte ich leise, immer noch fast lachend. ,,Wir sind Yiga, meine Süße. Noch nie gehört, hm? Zu schade." Mit einem metallischen Zischen zogen die beiden gleichzeitig ihre gebogenen Klingen hervor. ,,Nun, jetzt wirst du uns schon kennenlernen." hauchte der einer Yiga mir ins Ohr. Da hielt es mich wirklich nicht mehr. Ich musste kichern. Kurz hielten die beiden Angreifer verwirrt inne. Noch immer grinsend zog ich das rote Seidentuch von meinem Gesicht, und offenbarte meine wahre Persöhnlichkeit. Erstaunt beobachtete ich, wie die beiden Yiga erschrocken einen Schritt zurückwichen. ,,Das Mädchen aus Kakariko..." flüsterte einer. Ich zog mein Schwert ebenfalls und ließ es einmal im Kreis herumwirbeln. Ich war von dem Gürtel auf etwas anderes umgestiegen und trug mein Schwert nun wie Link auf dem Rücken. War praktischer. ,,Ganz recht. Und ratet mal was?" Grinsend näherte ich mich ihnen. ,,Ihr werdet wohl eher mich kennenlernen als andersherum." Einer der Yiga straffte die Schultern. ,,Wir werden dich umbringen. Für Meister Koga!" Ich seufzte. ,,Versuchen könnt ihrs ja gerne." Lächelnd ging ich in Angriffstellung über. ,,Für Hylia und Kakariko!" 



Secret Friend ...1... (botw Link ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt