Secret Friend ...1... (botw Link ff)

... 11 ...

Es dauerte zwei Tage. Zwei verdammte Tage, bis die Jagd eröffnet wurde. Ich war gerade an der Theke des Gasthauses gestanden, als ein Goron mich ansprach. Erst hatte ich mich nur gewundert, aber als das Gespräch in eine bestimmte Richtung gegangen war wurde ich immer skeptischer. Als dann der Name der Prinzessin gefallen war, war der Groschen gefallen. Leider hatte meine Reaktion dem Goronen verraten, dass ich wirklich eine der Gesuchten war. Schon drehte er sich um, und rief nach seinen Kumpanen. Ich nutzte reflexartig die Gelegheit und rannte an dem Riesen vorbei hinaus und durch das Dorf. ,,Sie ist es! Das Mädchen ist es wirklich!" Hinter mir erklangen aufgeregte Rufe und Kommandos. Ich rannte weiter. Wo war Link? Vorhin hatte er noch einmal zu der Quelle gewollt. Also lief ich mit den Goronenkriegern im Nacken dorthin. Ich hatte zwar einen Vorsprung, aber die Goronen holten auf. Sie konnten sich einfach zu einer Kugel formen und die Wege entlang rollen. Rasend schnell kamen sie näher. ,,Link!" rief ich, obwohl ich kaum die Luft dazu hatte. ,,Link!" Er musste doch hier irgendwo sein... Von hinten kamen die ersten Steine geflogen. Ich lief Zick Zack, versuchte allem auszuweichen. Da, endlich, tauchte eine bekannte Gestalt vor mir auf! ,,Link!" Ich sah wir er die Augen erschrocken aufriss. Sofort hatte er die Lage überblickt und rannte ebenfalls los. Kurz danach war ich auf seiner Höhe angelangt. Es waren keine Worte nötig, er hatte verstanden was passiert war. Wir rannten so schnell wir konnten, aber die Goronen ließen sich nicht so einfach abschütteln. Ich rannte ein paar Schritte vor Link, als er urplötzlich aufholte und mich zurück riss. Wir landeten unsanft auf dem Boden, während nur wenige Zentimeter vor uns ein riesiger Felsbrocken den Abhang hinunter stürzte. Vor Schreck wie erstarrt lag ich auf der Erde und sah der Lawine hinterher. Unerbärmlich bahnte sie sich ihren Weg. Um ein Haar wäre auch ich darunter vergraben gewesen... Sprachlos drehte ich den Kopf zu Link, der neben mir lag und mich noch immer zu Boden drückte. Nur sehr langsam lösten wir uns aus der Position, der Schock saß noch. Ich sah Link an, aber mir fielen einfach keine Worte ein. Er legte den Finger auf die Lippen und zog mich schnell in eine Felsspalte, in der die Goronen uns nicht gleich entdecken würden. Weiter entfernt hörte ich unsere Verfolger rufen. Sie dachten, der Brocken hätte uns erwischt. Endlich lernte ich das Sprechen wieder, mehr oder weniger. ,,Link, ich... du..." Er schüttelte nur mit dem Kopf. ,,Ich war dir noch was schuldig, für den Moblin damals in Kakariko, erinnerst du dich?" Ich nickte. ,,Eben. Jetzt schulde ich dir nur noch einen Gefallen." Ich brachte ein schwaches Lächeln zustande. ,,Danke, Link." flüsterte ich. Er lächelte zurück und legte mir eine Hand auf die Schulter. Wir drehten uns wieder zu den Goronen um. Sie kamen näher, und wollten wohl überprüfen dass wir die Lawine wirklich nicht überlebt hatten. Link wies nach rechts auf eine Art Tunnel, der von Felsen gebildet wurde. Für Goronen war er zu eng... Ich nickte, und richtete mich auf. Einmal noch sah ich in Links Augen, dann rannten wir gleichzeitig los. Nur Sekunden später erklangen die wütenden Rufe der Goronen erneut. Sie hatten uns entdeckt und die Verfolgung wieder aufgenommen. Ich rannte hinter Link. Auf einmal knallte neben mir ein Felsbrocken auf den Boden. Durch den Aufprall verlor ich kurz das Gleichgewicht, mein Abstand zu Link wuchs. Panisch sprang ich wieder auf und rannte weiter. Schon hatten wir den Tunnel erreicht. Ich bremste ab, bevor ich mich hinter Link hineinzwängte. Es war gerade einmal hoch genug, sodass wir darin laufen konnten. Außerdem war es finster. Ich sah hinter mich. Zu meinem Schrecken begannen die Goronen mit ihren übergroßen Hammern die Felsen einzureißen. Es ging zwar nicht schnell voran, und unser Vorsprung wuchs, aber gleichzeitig wurde es in dem Tunnel immer dunkler. Nur in endloser Ferne, wie es mir vorkam, schien ein kleiner Lichtstrahl. Link drehte sich um und reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie erleichtert und vorsichtig schlichen wir weiter durch den dunklen Tunnel. Die Geräusche der Schläge wurden leiser, das Licht am Ende kam näher.

,,Heilige Scheiße..." stieß ich aus. Link seufzte nur. ,,Bei Hylia, du musst an deiner Ausdrucksweise arbeiten." Ich lief an ihm vorbei, den Blick noch immer in die Ferne gerichtet. ,,Und du musst an deiner Frisur arbeiten..." murrte ich. Akkala war wirklich wunderschön. Die Bäume trugen rote und goldene Blätter, die grünen Wiesen und Hügel reichten soweit wie das Auge. Langsam und aufmerksam lief ich den Weg hinunter, auf dem wir nach unserer überstürzten Flucht heute Morgen gelandet waren. Inzwischen war es schon Nachmittag. Und ich hatte immer noch nichts gegessen! Bei Hylia, hatte ich einen Hunger... Alle halbe Minute blieb ich stehen um einen Pilz oder ein paar Kräuter aus dem Boden zu rupfen. Bald schon hatte ich einen ganzen Arm voll. Wir fanden einen Lagerplatz, ziemlich weit abseits vom Weg, inmitten der rot goldenen Bäume. ,,Die Idee mit dem Curry steht noch, oder?" Ich nickte nur, und zog alles nötige aus meiner Tasche. Es war zu spät, um jetzt noch einen Stall und somit einen Kochtopf zu finden. Ich hatte nur ein kleines Töpfchen dabei, in dem ich manchmal Beeren oder so sammelte. Aber der musste jetzt reichen. Während Link so gut es ging eine Art zelt zu Stande brachte, bastelte ich eine provisorische Vorrichtung, an der ich den Topf über das Feuer hängen konnte. Zusammen schnitten wir einige Pilze klein, gaben Reis und Kräuter hinzu. Als der Topfinhalt endlich vor sich hin blubberte streute ich zwei Prisen des Goronengewürzes hinein. Nur Augenblicke später breitete sich ein atemberaubend leckerer Duft aus. ,,Bei Hylia, jetzt finden sie uns noch wegen diesem Essen..." Link grinste. ,,Dann laden wir sie zum mitessen ein." Ich stocherte in dem Topf herum. ,,Ich glaube nicht, dass da was übrig bleibt, bei dem Hunger den ich habe!" Er nickte zustimmend. ,,Guter Punkt."