Capitolo 5

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Wie so oft saßen wir im Garten und die Stille bedrückte mich, da keiner wohl wusste was wir sagen sollten.

„Wie gehts Kyra?" hackte ich deshalb nach, kaum merklich schüttelten sie die Köpfe. „Diese zwei Jahre waren für sie sogar zu viel. Ihr wisst doch selber wie sie war." murmelte Remo und ich nickte einmal.

„Wie war sie denn?" fragte Céleste leise, was meine Mundwinkel zucken ließ, wie die von meinen Geschwistern.

„Das genaue Gegenteil von dir, bebè." antwortete Romeo und sie hob fragend die Braue. „Sie war eine starke Frau." murmelte Dante, wir nickten zustimmend. „Ich habe sie nie weinen oder meckern gesehen. Ich weiß, dass muss nicht alles heißen, aber sie war definitiv stark. Eine Mehrfache Mördern und alles was du dir noch vorstellen kannst. Sie hatte keine Angst vor uns, wie die meisten Frauen oder Männer. Sie hat uns sogar süß genannt." sprach Remo gegen Ende hin amüsiert und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Süß?" fragte Céleste ungläubig nach, lächelnd nickten wir und sahen, wie sie den Kopf schüttelte. „Alles, aber nicht süß." murmelte sie. „Endlich." brummte Dante und grinste Stolz. „Aber du bist süß." sprach sie amüsiert, abrupt sanken seine Mundwinkel und sah sie verdutzt an, was mich kichern ließ. „Ernsthaft?" rief er ungläubig und nahm ein Schluck von seinem Scotch.

„Deine Art macht dich süß und dein Grinsen." sprach sie weiter, leise knurrte Romeo sie an und sah sie warnend an. „Was denn? Ich sag doch nur meine Meinung." murmelte sie und verdrehte genervt die Augen. Tiefdurchatmend schloss er die Augen und schüttelte den Kopf.

„Merda, irgendwann wünscht ihr euch, mich nie so genannt zu haben." brummte Dante, amüsiert musterte ich ihn und spürte plötzlich ein brennenden Blick auf mir, der sich förmlich durch mein Rücken bohrte.

Langsam sah ich über meine Schulter und sah Damian, der kaum merklich lächelte und mir zuzwinkerte, ehe er wieder monoton nach vorne sah. Erneut merkte ich, wie meine Wangen an Farbe bekamen und ich schnell wieder zu meinen Geschwistern sah. Mein Blick blieb an der Tür hängen und sah, wie Kyra langsam zu uns lief.

„Darf ich?" murmelte sie und zeigte auf den Stuhl. Sofort nickten wir und Dante zog ihr den Stuhl zurück, da er daneben saß. Besorgt musterte ich sie und vermisste ihre alte Art. Zögernd nahm sie sich ein Glas und füllte es auf, ehe sie ein großen Schluck nahm und auf ihre Finger sah.

„Fühl dich wie zuhause, Kyra." sprach Remo sanft, kaum merklich schüttelte sie den Kopf und sah wieder hoch. „Ich sollte gehen. Ich kann nicht bei euch bleiben." sprach sie leise. „Wieso kannst du nicht?" „Delano ist nicht hier." erwiderte sie schulterzuckend, schwer schluckte ich.

„Er würde uns die Köpfe abreißen, wenn wir dich gehen lassen." murmelte Romeo, seufzend sah sie erneut auf ihre Finger. „Ich kann hier nicht bleiben. Diese ganzen Erinnerungen machen mich noch verrückt." hauchte sie verzweifelt.

„Kyra, wir verstehen dich. Was denkst du wie es uns die ganzen Jahre ging? Wir waren ein Jahr lang ein Wrack und haben uns die Köpfe zerbrochen. Du wirst dich daran gewöhnen, wie wir uns daran gewöhnt haben." sprach Alessandra und sah sie besorgt an.

„Ihr habt euch daran gewöhnt, dass er weg ist?" „No, wir haben uns daran gewöhnt, dass uns Erinnerungen durch den Kopf schießen. Ich glaube keiner von uns wird sich daran gewöhnen, dass er weg ist." zustimmend nickten wir erneut, während es wieder still wurde und ich seinen Blick immer noch auf mir spürte.

„Ihr werdet mich nicht gehen lassen, stimmt's?" „No." murmelten wir fast synchron, was mich leicht lächeln ließ und meine Geschwister ebenfalls.

„Buena notte." murmelte ich, was sie erwiderten und stand langsam auf. Die Treppen lief ich hoch und wollte meine Tür aufmachen, als ich schnelle Schritte hörte die, die Treppen hochliefen. Damian kam gelassen zu mir rüber und lehnte sich neben meine Tür. „So lange habe ich drauf gewartet, dass du endlich aufstehst." raunte er und sah kurz über seine Schulter, ehe er mir eine Haarsträhne hinters Ohr strich.

„Komm rein." bot ich an und öffnete zögernd meine Tür. Seufzend ließ ich mich auf meiner Couch nieder und deutete neben mich, was er auch tat und mich sanft anlächelte. „Wer ist sie denn eigentlich?" fragte er neugierig, lehnte sein Arm auf die Kopflehne und strich mit seinen Fingern meine Schultern entlang, was mir eine Gänsehaut entlockte.

„Meinst du Kyra?" murmelte ich, während er mich komplett aus der Fassung warf und mich am ganzen Körper musterte. „Ich glaube schon." „Delano's Freundin oder sowas." murmelte ich, nickend sah er sich in meinem Zimmer um und sah wieder zu mir.

„Wann hast du Schicht?" „Erst um 11 Uhr wieder." antwortete er, nickend sah ich auf seine Brust und atmete tief durch. „Etwas neues?" fragte ich leise nach und wusste eigentlich schon die Antwort.

„No, Bellezza." murmelte er, nickend sah ich wieder in seine Augen und spürte seine Hand, die von meiner Schulter zu meiner Wange glitt. Erneut hielt ich den Atem an, als er mir näher kam und seine weichen Lippen auf meine drückte. Vorsichtig bewegte ich meine Lippen und rutschte näher an ihn, während ich meine Hand auf seiner Wange ablegte.

Leise keuchte ich, als er in meine Unterlippe biss und sich anschließend löste. Mit einem Blick den ich nicht deuten konnte, sah er mich an, während ich mich innerlich dafür verfluchte nicht die Gene meiner Mutter zu haben, da sie Menschen an ihren Augen ablesen konnte.

„An was denkst du, Bellezza?" riss er mich lächelnd aus meinen Gedanken, meine Lippen presste ich aufeinander, denn ich war eine schlechte Lügnerin.

Julia Santoro || mio SegretoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt