Etwas angetrunken vom Rotwein, liefen wir die Treppen hoch und anschließend in mein Zimmer. Seufzend sah er auf seine Uhr und sah mich entschuldigend an.
„Ich muss in 20 Minuten runter." sprach er, verstehend nickte ich und deutete dennoch auf die Couch. Wir setzten uns hin und ich lehnte mich vorsichtig an seine Schulter. Sein Arm legte er um mich und strich meine Seiten entlang, was mir eine angenehme Gänsehaut verbrachte.
„Was macht ihr denn eigentlich, wenn ihr nur am Tor rumsteht?" fragte ich neugierig und legte den Kopf etwas in den Nacken, damit ich ihn sehen konnte. „Wir reden oder wenn wir Lust haben Papierkram." antwortete er schulterzuckend, verwirrt runzelte ich die Stirn. „Und dir wird nie Langweilig?" amüsiert sah er mich an und nickte.
„Natürlich, aber ich verdiene so mein Geld." murmelte er, nachdenklich musterte ich sein markantes Gesicht und kaute auf das innere meiner Wange herum, da mir eine Frage seit dem Essen rum schwirrte, die mich fast verrückt werden ließ.
„Damian?" „Sì bella mia?" abrupt begann mein Herz schneller zu schlagen und meine Lippen bildeten sich zu einem Lächeln, doch sanken schnell wieder. Mein ganzen Mut kratzte ich zusammen, richtete mich auf und sah runter auf meine Finger.
„Was wird das? Also das mit uns." murmelte ich und dachte nicht mal daran ihn anzusehen. Sanft hob er mein Kinn an und sah mich erneut mit diesem Blick an, der mir einfach nichts sagt und ich nicht schlau daraus werde.
Damian
Merda, wenn sie nur wüsste, dass ich sie schon als mein sehe, würde sie wahrscheinlich schreiend wegrennen, da sie mich für ein Psychopaten halten würde. Ihre schüchterne dennoch rebellische Art, die sie definitiv von ihrer Mutter hatte, wie es mein Vater immer sagte, ließ etwas in mir auslösen. Bei González, habe ich sie kämpfen gesehen und ich hätte beinahe die Beherrschung verloren, sie nicht gleich dort zu nehmen.Doch danach, als sie auf dem Dach war und fast gestorben wäre, ist etwas in mir passiert. Meine Brust hat sich ekelhaft zusammen gezogen und ihr ängstliches wimmern hallte immer noch in meinen Ohren. Seit dem Tag, merke ich, dass sie mir schon den Kopf verdreht hat und das mehr als davor. Ihr Körper, ich begehre diesen so sehr.
Meine Hand ließ ich von ihrem Kinn zu ihrer Wange gleiten und strich mit meinem Daumen kreise.
„Sei meine Freundin, Julia." murmelte ich, ihre Wangen gewannen an Farbe, was mich schmunzeln ließ und sie nervös auf ihrer perfekten Unterlippe kaute.
„Wir kennen uns doch nicht." murmelte sie, verstehend nickte ich, doch wie gesagt. Würde sie wissen, dass ich sie seit Monaten in und auswendig kenne, würde sie mir den Kopf abreißen. „Das kommt mit der Zeit." versprach ich ihr, nachdenklich sah sie mich an und holte tief Luft, was ich hören und sehen konnte.
„Okay." hauchte sie, lächelnd kam ich ihr näher, doch stoppte als mir einfiel, was sie wollte. „Schon Okay." sprach sie, lächelnd drückte ich meine Lippen auf ihre und zog sie näher zu mir. Ihre weichen Lippen ließ sie vorsichtig und synchron mit meinen bewegen. Mit meiner Zunge forderte ich Einlass, die sie mir gewährte und ich beide Hände an ihre Wange legte.
Ein ungewöhnliches Herzrasen machte mir diese wunderschöne junge Frau mit ihren Locken.
Widerwillig löste ich mich, als ich merkte wie schwach sie mich mit nur einem Kuss macht und sah auf meine Uhr. Seufzend hauchte ich ihr noch ein letzten Kuss auf den Mund und stand anschließend auf. Julia stand ebenfalls auf und sah, wie immer, ob jemand im Flur war, während ich ihren perfekten Körper vor mir musterte. Sie öffnete die Tür weiter und ging ein Schritt zurück, ehe ich mit schnellen Schritten zu den hinteren Treppen lief.
Amüsiert schüttelte ich kaum merklich den Kopf, als ich ihre Eltern stöhnen hörte und lief vor die Tür vom Anwesen. Meinem Kollegen nickte ich zu, von dem ich die Schicht übernehme und richtete nochmal meine Waffe. Auch mein anderer Kollege wurde abgelöst, von Zayn, der mein Jahrelanger Kollege ist.
„Du machst ein Fehler." murmelte er und sah monoton nach vorne. „Was meinst du?" fragte ich verwirrt, kopfschüttelnd sah er zu mir. „Du bist ein Toter Mann, wenn es ihre Brüder oder ihr Vater herausfinden." erwiderte er und ich schloss genervt die Augen.
„Hat dich nichts zu interessieren." murmelte ich, zustimmend nickte er und sah wieder nach vorne. „Du begehst Selbstmord und das merkst du nicht. Ich wollte dich nur vorwarnen." seufzte er, als hätte ich es nicht schon gewusst und trotzdem will ich sie. „Grazie." brummte ich ironisch.
„Von wo weißt du das überhaupt?" hackte ich verwirrt nach und sah, wie seine Mundwinkel zuckten. „Denkst du ich seh nicht, wie ihr euch Blicke zuwerft?" kaum merklich schüttelte ich den Kopf und sah wieder nach vorne. Ihre Brüder kamen vom Tor, stiegen aus und liefen an uns vorbei zum Anwesen.
„Selbstmord." brummte Zayn, meine Mundwinkel fingen an zu zucken, denn ich liebte Herausforderungen und sie war definitiv eine. Nicht nur wegen ihren Brüdern oder ihrem Vater, auch mein Vater würde mir den Kopf abhacken und dem bin ich mir bewusst.
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Julia Santoro || mio Segreto
Novela JuvenilWir in Sizilien, Amore - Neue Generation Band 4 Mafia-Darkromance „Dass die vier verrückten es nicht akzeptieren versteh ich, aber du, Madre? Wieso?" wimmerte ich, kurz schloss sie die Augen und lief zu mir. „Julia, es geht einfach nicht. Er ist ein...