Capitolo 4

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Mit großen unschuldigen Augen sah sie zu mir hoch und schluckte schwer. Ihre Tränen wischte ich ihr vorsichtig weg und zog den Bürostuhl vor sie. Sanft drückte ich sie in den Stuhl und holte eine Wasserflasche, die ich ihr gab. Perplex blinzelte sie paar mal, was ehrlich gesagt ziemlich niedlich aussah und sie zögernd die Flasche nahm.

„Was hast du gerade gemacht?" wisperte sie, ehe sie ein großen Schluck nahm und mich ungläubig anstarrte. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf und zuckte mit den Schultern.

„Dich geküsst." murmelte ich, kaum merklich schüttelte sie den Kopf und sah mich verwirrt an. „Wie hast du das gemacht?" perplex sah ich sie diesmal an und hob fragend die Braue. „Ich mein, wie die Panikattacke einfach weg war." sprach sie, erleichtert atmete ich aus, da ich dachte sie würde mir jetzt eine rüber ziehen.

„Ich habe mal gehört, dass man den Atem anhalten muss." antwortete ich, nachdenklich nickte sie und sah zum Bildschirm. „Du musst ihn finden, Damian. Egal ob Lebendig oder Tot." hauchte sie, selbstverständlich nickte ich und strich ihr von oben, einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Du solltest schlafen." sprach ich und hob ihr Kinn etwas an. Schwer schluckte sie, was ich deutlich durch meine Hand spürte und leicht nickte. „Buena notte." murmelte sie und stand langsam auf. „Buena notte." erwiderte ich seufzend und sah, wie sie mit ihrem perfekten Körper durch die Tür verschwand.

Auf dem Stuhl ließ ich mich nieder und rieb mir das Gesicht. Monatelang hatte ich sie im Auge und bei Dio, so ein Engel hatte ich noch nie gesehen. Sie ist so unschuldig und hat ein perfekten Körper. Merda, wenn ich ihr sagen würde, sie hat mir den Kopf schon verdreht, würde sie schreiend wegrennen, da sie mich für ein Psychopaten halten würde.

Doch das sie immer in meinem Blickwinkel auftaucht, kann ich auch nichts für und wir Sicherheitsmänner meistens nicht viel zutun hatten. Da sahen wir uns mal die Aussicht an...

Wir liefen rum oder stehen einfach nur da und aus irgendeinem Grund, war sie da, wo ich Schicht hatte. Klar, es ist ihr Haus, aber, dass ist doch kein Zufall mehr. Egal wo ich war, war sie plötzlich mit ihren Geschwistern oder alleine. Im Garten, im Haus oder am Tor. Und jedes mal war sie genau an diesen Orten.

Kopf schüttelnd über mich selber, richtete ich mich in meinem Stuhl auf und sah seufzend auf den Bildschirm.

Julia
Tiefdurchatmend blieb ich vor dem IT-Raum stehen und machte zögernd die Tür auf.

„Buongiorno." murmelte ich schwach lächelnd, was Damian erwiderte. „Hast du schon was?" fragte ich leise und machte die Tür zu. Wie erwartet schüttelte er langsam den Kopf, was mich nicken ließ und ich neben seinem Stuhl stehen blieb.

„Du arbeitest viel." fiel mir auf. „Sì, mein Vater arbeitet seit Jahren mit deiner Mutter." sprach er, verwirrt sah ich zu ihm runter und hob fragend die Braue. „Pablo, falls dir das etwas sagt." murmelte er, nachdenklich sah ich zum Bildschirm und nickte langsam.

„Kann sein." murmelte ich. „Du schläfst im Haus gegenüber?" fragte ich weiter. „Sì, ab und zu schlafe ich auch hier ein." sprach er schulterzuckend und deutete auf den Tisch. Kaum merklich zuckten meine Mundwinkel und ich zuckte zusammen, als plötzlich die Tür aufging. Wortlos legte einer der Sicherheitsmänner Unterlagen auf den Schreibtisch und nickte mir einmal zu, ehe er wieder rauslief.

„Was ist das?" wollte ich neugierig wissen und deutete auf die Unterlagen. Seufzend nahm er die Unterlagen in die Hand und überflog sie. „Lieferungen, Informationen über andere Mafias und Verträge." murmelte er, nickend sah ich zum Bildschirm und verstand rein gar nichts. Ein schwarzer Hintergrund mit grünen Schriften.

„Was verstehst du daraus?" hackte ich erneut nach und zeigte auf den Bildschirm. Amüsiert sah er mich an und hob fragend die Braue. „Du weißt nicht was das ist?" „Sollte ich das denn?" stellte ich ihm eine Gegenfrage und sah, wie er ein schmunzeln unterdrückte. Schulterzuckend sah er nachdenklich zum Bildschirm und anschließend wieder zu mir.

„Ich habe mich nur gewundert, dass die Tochter zwei Mafiosos das nicht gelernt hat." sprach er, auf meiner Unterlippe kaute ich herum und kniff leicht die Augen zusammen, während ich den Bildschirm musterte.

„Ich versteh kein Wort davon." gab ich ehrlich zu, amüsiert nickte er und lehnte sich vor zum Bildschirm, was ich ihm nachtat. Er zeigte auf irgendwelche Zahlen. „Das sind die letzten Koordinaten von deinem Bruder." informierte er mich und ich nickte langsam. Er deutete auf wirre Buchstaben. „Das ist sozusagen eine Abkürzung für mögliche Fluchtwege." sein Kopf drehte er zu mir, ehe meine Atmung stockte denn wir waren nah. Zu nah...

Sein Blick huschte zu meinen Lippen, was meine Augen ihm nachtaten und er sie federleicht auf meine drückte. Sanft legte er seine Hand an meine Wange und zog mich näher zu ihm, ehe ich plötzlich auf seinem Bein saß.

Meine Hand legte ich langsam an seine Wange und spürte mein Herz, dass drohte aus meinem Brustkorb zu springen. Eine Mischung aus kalt und warm überrumpelt mich.

Langsam lösten wir uns und ich biss mir verlegen auf die Unterlippe, während unser schwerer Atem den Raum erfüllte. Wir waren noch so nah, dass sein Atem sich mit meinem vermischte und mich komplett aus der Bahn warf. Mit einem Blick den ich nicht deuten konnte, musterte er mich und strich mir Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Dios mio, sei bella." murmelte er, abrupt gewann ich an Farbe im Gesicht und wich seinem Blick aus. Seine Hand wanderte zu meinem Kinn und zwang mich somit ihn anzusehen.

„Julia, du solltest gehen, bevor dich jemand sieht." murmelte er, langsam nickte ich und wollte aufstehen, doch hielt inne, als ich seine Lippen erneut kurz auf meinen spürte.

Mit einem roten Kopf stand ich auf und lächelte leicht, ehe ich die Tür aufmachte und schnell rauslief.

„Merda." brummte ich vor mich hin und ging mir durch die Haare.

Julia Santoro || mio SegretoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt