Ich öffnete langsam meine Augen, nur um sie gleich darauf wieder zu schließen. Angst überkam mich. Angst, einen hammermäßigen Kater zu haben. Ich atmete ein paar mal tief durch. Erstaunlicherweise, hörte ich weder ein Dröhnen in den Ohren, noch spürte ich meinen Kopf pochen, so wie es normalerweise nach einer feuchtfröhlichen Nacht der Fall war.
Vorsichtig öffnete ich wieder Augen. Das erste was ich wahrnahm, war ein silberner Beistelltisch neben mir. Darauf stand eine goldene, wirklich pompöse Nachttischlampe. Mein Blick huschte weiter, über das große Fenster mir gegenüber. Nichts kam mir bekannt vor.
In Windeseile schnellte mein Körper nach oben. Panisch griff ich nach der Bettdecke, um sie mir bis über die Schultern zu ziehen.„Guten Morgen..." ertönte eine tiefe, kratzige Stimme neben mir. Beinahe in Zeitlupe, drehte ich meinen Kopf zur Quelle des Geräusches.
Erleichtert atmete ich aus. Joseph lag neben mir. Sein Blick ruhte auf mir, in seinem Gesicht konnte ich definitiv Aufregung erkennen, denn er schien sich nervös auf den Wangen rum zu beißen.Etwas beruhigter, aber dennoch nervös, ließ ich mich wieder mit dem Rücken auf die Matratze plumpsen.
Joseph Quinn und ich hatten das Bett miteinander geteilt...
„Kater?" fragte dieser sogleich. Ich schüttelte zufrieden mit dem Kopf.
„Ich glaube nicht. Nur müde. Und Kaffeeeee...." begann ich zu jammern, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. Egal, was diese geteilte Nacht, in der absolut nichts zwischen uns passiert war, für eine Bedeutung hatte, es fühlte sich definitiv nicht falsch an. Zumindest nicht für mich.Sogleich stand Joseph aufrecht neben dem Bett. Mit einem lauten Knacken, streckte er seine Arme nach oben, bevor er nach dem Telefon auf dem Nachttisch zu seiner linken griff.
Er wählte zwei Ziffern und wartete geduldig.
„Guten Morgen, wäre es möglich, etwas Kaffee und ein kleines Frühstück auf Zimmer 4162 zu bestellen? ... Mhm. ... Ja. ... Für zwei Personen, bitte. Vielen Dank!" Als er den Hörer wieder aufgelegt hatte, drehte er sich zu mir um. Sein verschlafenes Gesicht, war beinahe noch um einiges attraktiver, als ich es von gestern in Erinnerung hatte.
„Alles in Ordnung?" fragte er vorsichtig, die Stirn leicht in Falten gelegt und wartete auf meine Antwort.
„Natürlich. Bei dir?" Er musterte mich für einen Augenblick, ehe er lächelte und nickte.
„Ja. Wenn du noch nicht gleich los willst, ist es das." Er verschwand aus dem Schlafzimmer, ohne auf meine Antwort zu warten.Irgendwie wurde das alles hier immer verrückter. Der Typ, war anscheinend einfach weltbekannt. Und machte sich Sorgen, ob bei mir alles in Ordnung sei. Mit einem Kopfschütteln ging ich meine Erinnerungen an den letzten Abends durch. Wieso zum Geier, lag ausgerechnet ich hier, in diesem Bett, neben Joseph? Er hätte mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit, jede ansprechen können. Wer weiß, wieviele seiner weiblichen Schauspielkollegen ihn nicht mal abgelehnt hätten.
Für ein paar Minuten war ich ganz vertieft in meinen inneren Monolog. Ich hatte nicht mal mitbekommen, dass der Zimmerservice bereits angeklopft hatte und ein riesiger, goldener Servierwagen in den Raum gegenüber geschoben wurde. Weitere Minuten waren vergangen, als Joseph wieder im Schlafzimmer auftauchte. Er hatte sich bereits umgezogen und trug nun eine graue Jogginghose, darüber ein einfaches weißes Shirt. Seine blonden Locken standen nun auch nicht mehr ganz so wild ab, wie vor ein paar Minuten noch und ein leichtes Kribbeln zog sich durch meinen Unterleib, als er sich vor dem Fußende des Bettes positionierte und mich fragend ansah. Mit leicht geöffnetem Mund und seiner Zunge, die für ein paar Sekunden seine Oberlippe berührte, stand er da und sah mich an.Unwillkürlich musste ich lächeln. Ich schob die Bettdecke von mir und schwang die Beine über die Bettkante. Verwirrt und gleichermaßen geschockt, sah ich auf meine nackten Beine. Na toll, das mach ich also immer noch... Ein unerklärlicher Tick von mir war es, mir im Schlaf einfach wahllos Klamotten auszuziehen. Oder mit Dingen in der Hand aufzuwachen, die ich beim einschlafen definitiv nicht gehalten hatte. Wahrscheinlich musste mich die übergroße Hose einfach zu sehr genervt haben, dass ich sie kurzerhand einfach auszog.
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getting down in america
FanfictionStell dir vor, du besuchst deine Freunde in Amerika. Dein Leben ist voller Herausforderungen, Aufgaben, Deadlines und Hindernissen. Nichts ist mehr wie früher. Du wirst erwachsen, deine Freunde auch. Nichts läuft nach Plan. Vor allem, als du dich in...