Teil 27 | Panik

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Freitagabend.
Ich verabschiede mich von Elias, er verspricht mir, dass er wieder zurückkommen wird und ich nur einschlafen müsste.
Doch das glaube ich ihm nicht so.
In meinem Kopf sind zu viele Gedanke, zu viele Ängste.
„Wir müssen los...", flüstert er mir zu und ich löse mich.
Wie in den letzten Tagen sage ich ihm ein letztes Mal, dass er aufpassen soll.
Ich laufe an allen vorbei und zuletzt an Noah, der mich anschaut.
Mein Körper konnte nicht anders als ihm einen Blick zu schenken.
Nämlich hatte ich auch Angst um ihn. Angst, dass ich ihn nie wieder sehen werde.
Doch ich ignoriere meine Gefühle zu 99% und laufe die Treppen hoch.
An meinem Zimmer angekommen schaue ich aus dem Fenster und sehe die Autos.
Nervös atme ich durch, ich hoffe alles wird gut.

Nach ungefähr zwei Stunden des Netflix-Schauens klopft mein Bodyguard an meiner Türe.
„Sarah, die...-", ich unterbreche ihn.
„Komm ruhig rein.", ich sitze auf meinem Bett und spiele mit meinen Fingern.
Er läuft einen Schritt in mein Zimmer, doch hält Abstand.
„Alle Türen sind verschlossen, sowie alle Fenster. Zur Sicherheit sollten wir auch alle Rolladen runter machen und alle Lichter ausmachen."
Ich nicke,"Dann müssen wir das machen."
„Ich mache das schon, ich habe hier nämlich was für dich...", er reicht mir einen Brief,"...ich sollte ihn dir geben. Aber du hast die Wahl ihn zu lesen oder nicht."
„Von wem ist der Brief?", ich drehe ihn mehrmals um und schaue verwirrt.
Er zuckt mit den Schultern,"Das kann ich dir leider nicht beantworten."
Ich nicke und lächele ihn an,"Danke, Marcel."
Er schenkt mir ein Lächeln zurück, verlässt das Zimmer und entfernt sich.

Ich öffne den Briefumschlag und sehe einen riesigen Brief vor meinen Augen.
Mit zitternden Händen hebe ich ihn vor meinen Auge und fange an zu lesen:

Meine Liebe Sarah,
Wenn du das hier liest, dann bin ich...

Er ist von Noah.
Ich schaue mit blinzelnden Augen in die Luft und atme tief durch.
Ich lese jede Zeile genau, als würde ich ihn nach Rechtschreibfehlern korrigieren wollen und lese ihn zur Sicherheit zweimal durch.
Mir kommen die Tränen hoch, ein Klumpen bildet sich in meinem Hals und es fällt mir schwer zu atmen.
Automatisch fließen meine Tränen und ich lege den Brief hin.
Ich wusste nicht, dass er sich so fühlt und ich...ich habe ihn wie Dreck behandelt.
‚Warum hat er mir diesen blöden Brief geschrieben?' denke ich und zerknülle ihn.
Ich atme aus meinem Mund heraus und öffne den Brief wieder.

Ohne darüber nachzudenken lege ich den Brief an meine Brust und ziehe meine Beine zu mir.
In dieser Position verweile ich, bis ich mich beruhigt habe.
Und plötzlich kommt dieser eine Gedanke: Was wenn er stirbt und ich ihn nie sehen werde?
Mein Kopf schießt nach vorne und ich bekomme wieder weniger Luft.
Laut schnappe ich nach Luft, aber es kommt nichts rein.
Ich stehe auf, schmeiße all meine Dekorationen von meinem Tisch runter und weine meinen Schmerz heraus, während ich mich hinknie und meinen Kopf auf den Boden ablege.

Marcel stürmt in mein Zimmer rein,"Was ist passiert?", er kniet sich hin und versucht mich hochzustellen.
„Der...der...", ich schaue auf mein Bett und er versteht es sofort.
„Es tut mir Leid, ich hätte ihn dir nicht geben sollen.", versucht er mich zu beruhigen.

Es kommt alles hoch.
Brian, die Lüge und die Mission.
„Ich...kann nicht mehr!", schreie ich ihn an, während er meine Hand hält.
„Es wird alles gut, bitte beruhige dich."

Laut schnappe ich nach Luft, und verkrampfe meine Hände in meinen Haaren.
„Es...", ich schüttele meinen Kopf und reiße meine Augen auf.
„Warte hier! Stell nichts an!", er rennt nach unten und lässt mich hier alleine.
Ich verstumme, lege mich auf den Boden hin und weine, mit meinem zitterndem Körper versuche ich mich zu umarmen.
Mehrmals schlucke ich, doch der Klumpen in meinem Hals möchte sich einfach nicht lösen.

NoahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt