Rachel
Etwas beängstigend sah ich zu ihm rüber, da ich immer noch sein finsteren Blick sehen konnte. Inzwischen konnte ich auch den Druck an meinem Arm einigermaßen ignorieren, auch wenn mir es lieber wäre, dass er mich endlich mal los lassen würde.
Nun hörte ich ihn mehrmals ein- und ausatmen, als wolle er sich entspannen.
„Warum nur...", hörte ich ihn kurz flüstern.
Ich selbst wusste nun nicht wie ich zu handeln habe, solle ich ihn nun doch um Erlaubnis bitten, dass ich zu Jason muss.
Oder ist er nun doch zu sehr in seinem Gedanken versunken?„Warum... Warum musst du nur immer deren Aufmerksamkeit erregen... Warum ist es nur so kompliziert zwischen uns... Weshalb fürchtest du dich immer vor mir?!", erwähnte er recht verärgert, während er zu mir rüber sah und sein Griff sich auch dabei nun etwas lockerte.
Ich dagegen fragte mich, ob dies wirklich sein ernst sei. Da meiner Meinung nach jeder ein wenig angst hätte, wenn jemand dich unsanft am Arm packt und dich mit seinem einschüchternden Blick durchbohrt.
Dennoch versuchte ich, wie Brian vorhin auch, mich zu entspannen, indem ich mir einen tiefen Atemzug nahm. Daraufhin streckte ich meine Hand hoch, lag sie auch auf seine linke Wange und streichelte diese. Hierbei entspannte er sich letztendlich und ließ seinen Griff auch komplett von mir los. Dennoch verstand ich nicht, was er vorhin meinte. Allerdings konnte ich genau sehen, wie sehr ihm das nun mitnahm, weshalb ich auch nun keine Angst mehr gegenüber ihm verspüre. Nein, eher mehr Mitleid, trotz meinem Unwissen seines Grundes.
Plötzlich erschreckte ich mich vor dem Laut meines Klingeltones, da anscheinend mich jemand anrief. Weshalb ich auch meine Hand von seiner Wange nun doch entfernte und mit einem entschuldigen Blick ihm signalisierte, dass ich jetzt mein Handy aus der Tasche rausholen werde. Als ich mich umdrehte spürte ich immer noch seinen Blick auf mir, trotzdem ignorierte ich dies gekonnt und griff nach meinem Handy. Hiernach erkannte ich, dass der Display den Namen „Jason" vorzeigte und mir nun wieder in den Sinn kam, dass wir uns eigentlich noch verabredet hatten.
Behutsam stellte ich mein Handy auf Lautlos ein. Fürs erste war ich mir noch nicht sicher, ob ich doch lieber meine Verabredung mit Jason absagen sollte. Da ich mich immer noch im Betrieb befinde und noch nicht einmal meine Tasche Zuhause abgestellt hatte. Letztendlich wollte ich trotzdem dieses Referat so schnell wie möglich fertig bringen...
Während ich mich mit meinen Gedanken beschäftigt war, hörte ich ein lautes Zischen hinter mir. Weshalb ich mich auch vorsichtig und behutsam wieder umdrehte, dabei aber auch mein Handy hinter meiner Hosentasche versteckte.
Um mir meine Lage sicher zu stellen, beurteilte ich erst seine Laune. Indem ich mir seinen Gesichtsausdruck betrachtete, um mir dann erst meine nächste Entscheidung treffen zu können. Am Ende stellte ich fest, dass er wiedermal wütend zu mir rüber sah und ich kurz davor war meine Augen wieder zu verdrehen. Denn langsam glaube ich tatsächlich, dass dieser, fast schon zwei Meter großer Tyrann, bipolar sei. Er sah weiterhin zu mir mit einem eisernen Blick rüber, jedoch gab ich meinerseits bloß ein gelangweilten vor. Schließlich bin ich doch kein kleines Mädchen mehr, außerdem wenn ich ihm doch zu anstrengend sei, dann kann er auch ruhig, dies meinem Vater sagen.
Am Ende haben wir schließlich beide etwas davon!
„Was ist jetzt denn schon wieder los?", sagte ich mit einem leicht genervten Ton, jedoch bekam ich immer noch keine Antwort von ihm.
„Ach und jetzt sprichst du auch nicht mehr mit mir. Dann kann ich gleich zu ihm gehen, oder?", erwähnte ich noch sarkastisch rüber. Jedoch nahm er dies überhaupt nicht wahr, sondern fing an mich wieder am Arm zu packen und wie aus dem nichts landete ich auf seiner Schulter. Da mir dies etwas zu schnell ging, wurde es mir kurz schwarz vor den Augen und musste erst alles verarbeiten.
„DU BLEIBST BEI MIR!", hörte ich ihn noch deutlich schreien, was mir für einen kurzen Moment den Schrecken einjagte. Allerdings verstand ich selber nicht weshalb, da ich dieses Gefühl nur bei ihm immer empfand.
Dennoch gibt es ihm keinen Recht mich so zu behandeln, als wäre ich ein Sack voller Kartoffeln, die man über die Schulter rumschleppt und so durch die Stadt geht.
„Lass mich sofort runter, Brian!", schrie ich ihm zu und zappelte zugleich auch mit meinen beiden Beinen und Händen. Was ich mir allerdings auch sparen konnte, denn ich merkte, wie er dies einfach ignorierte und weiterhin seine Sachen einpackte.
Jedoch ließ ich es mir nicht dabei und versuchte ihn auf seinem prächtigen Rückmuskulatur zu zwicken, was ihm anscheinend nicht gefiel.
„Rachel übertreib es nicht!", drohte er mir mit seiner tiefen Stimme und gab mir hierauf einen Klaps auf dem Hintern dazu, worauf sich zugleich meine Augen weiten ließ und meine Wangen glühen dazu. Schließlich brachte mich doch seine Reaktion von vorhin zum Schweigen und blieb einfach nur noch ruhig auf seine Schulter.
Anscheinend wollte er Feierabend machen und nach Hause fahren. Bis er seinen Zeug erledigte, fiel mir auf, dass wir schon längst 20 Uhr hatten. So wie es aussieht ist hier im Unternehmen niemand mehr außer Brian und mir.
Haben wir all diese Zeit bloß diskutiert?
Geschockt über diesen Gedanken schüttelte ich leicht skeptisch den Kopf und überlag, wie ich überhaupt in dieser unangenehme Lage gelangen bin. Letztendlich wollte ich einfach nur mein Referat fertig machen.Als wir aus seinem Büro raustraten, sah ich noch wie alle PCs ausgeschaltet waren und diese ganze Etage leer und völlig leblos war. Ich nahm hinter mir noch ein leises *Ping* war und sah, dass wir uns nun im Fahrstuhl befinden und ich weiterhin auf seiner Schulter lag. Aus irgendeinem Grund bekam ich wieder den Mut und wollte von selbst aus mich von ihm entfernen. Jedoch scheiterte mein Versuch, indem er mich diesmal auf meinen Hintern sogar zwickte, worauf ich leicht zischte. Allerdings verspürte ich hierdurch auch ein leichtes Kribbeln in meiner Mitte, was mich schockierte.
„Bleib einfach still.", meinte er nur, jedoch diesmal mit einen ruhigerem dennoch beängstigenden Ton. Hierauf musste ich, mit dem Wissen das er es nicht sehen kann, meine Augen verdrehen.
Außerdem geltet dies nicht schon als sexuelle Belästigung? Denn nur weil er jetzt durch meinem Vater die Verantwortung für mich trägt, heißt es nicht, dass er ein Recht dazu hat mich so dermaßen demütigend zu behandeln!
Trotz meiner jetzigen Hitze zwischen den Beinen...
Nun standen wir schon vor seinem Auto und ich konnte auch hören, wie er diese aufsperrte. Zu meinem Gunsten machte er mir die Beifahrertür auf, noch bevor er mich wieder auf dem Boden ließ. Für einen Augenblick zögerte ich nach dem Vorfall von heute Morgen in diesem Auto einzusteigen. Jedoch wollte ich auch nicht meine Nacht hier verbringen, also versuchte ich die Erinnerungen so gut wie es auch nur geht zu verdrängen und stieg in seinem Auto ein. Allerdings nahm ich es mir vor während der Fahrt ihn nicht anzusehen, denn ich würde es nicht ertragen, wenn er meine Röte sehen würde...
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𝐷𝑒𝑟 𝑏𝑒𝑠𝑡𝑒 𝐹𝑟𝑒𝑢𝑛𝑑 𝑚𝑒𝑖𝑛𝑒𝑠 𝑉𝑎𝑡𝑒𝑟𝑠
Romance„Was soll das? Du bist nicht mein Vater, also lass mich doch einfach in Ruhe!", meinte ich zu diesem gut aussehenden Tyrannen, auch als besten Freund meines Vaters bekannt. „Nein, du wirst dort nicht hingehen!", befahl er mir mit einem strengen Ton...