Kapitel 31

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"Dort, wo deine Tante ist jetzt, geht es ihr nicht schlecht, dass kann ich dir versichern", sagte Madame Kula und in ihren Augen blizte etwas auf, was Ja nicht deuten konnte.

"Na, vielen Dank auch. Ich will, dass wir unsere Tante wenigstens sprechen können", verlangte Jacqueline. "Das geht nicht, sie hat einen Schattenjäger mithilfe ihrer Gabe gequält. Ihr wird jeglicher Zugang zur Außenwelt verweigert".

"Und, wenn es ihre Schwester wäre?" Jadora spielte ihre letzte Karte aus. Wen das nicht klappte, war die Möglichkeit, Fleur zu sehen, gestorben. Madma Kula legte ihre Stirn in Falten: "Bist du wirklich schon so tief gesunken? Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und ein schönes Leben!" Sie wandte sich um und verließ den Platz.

"Scheiße!", brüllte Jadora in die Nacht hinaus.

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"Wir haben es versucht, nur das alleine zählt!", meinte Jacqueline, als sie sich wieder in Elase befanden. Sie musste morgen früh schon wieder abreisen. "Ja und? Fleur hilft das auch nichts", spuckte Ja ihr entgegen und legte sich aufs Bett. "Sie können Fleur für so ein Vergehen ein paar Jahre festhalten, tut mir leid!"

"Nein, mir tut es leid. Hätte ich besser aufgepasst, hätte Luno gar nicht die Chance dazu gehabt und Fleur hätte nicht...." Sie brach ab. "Hey, das ist doch nicht deine Schuld, man! Das ist nur Lunos, er sitzt jetzt auch im Pollys", flüsterte Jacqueline eindringlich.

"Ich will jetzt bitte schlafen". Jadora rollte sich wie eine Katze zusammen und schloss die Augen. Die Bilder ihrer Tante wollte jedoch nicht so einfach verschwinden.

Am nächsten Morgen fand in der Früh Geschichte statt. Es war wirklich interessant, zumal es viel über die Schattenjäger im ersten Weltkrieg ging. Jadora hörte aber nur mit einem Ohr zu und machte sich Gedanken, wie sie ihre Tante da raus holen könnte. Sie würde Jenny fragen müssen oder Ardvin.

"Findest du das auch soo öde?" Das Mädchen, mit dem sich Ja den Platz teilte, sah sie an. "Ähm..ja", meinte sie schnell. Das Gesicht des Mädchens verzog sich zu einem Lächeln: " Rose und du bist..?" "Jadora", wisperte sie und musterte das Mädchen. Es hatte einen brauen Hautton und schneeweiße Zähne, als sie lächelte. Ihre Haare trugen die Farbe von Haselnuss und waren elegant hochgesteckt, sodass sie die Ohrringe sehen konnte.

Ihre Aufen waren ebenfalls braun, aber viel, viel dunkler. "Lass uns nach der Stunde ein bisschen fechten gehen, was meinst du?", fragte sie. Ja nickte: "Gerne!" Für den Rest der Stunde hatte sie Fleur vergessen. Sie war drauf und dran eine neue Freudin zu finden, endlich.

Das Training wurde gut, Rose war eine hervorragende Fechterin, doch Ja schlug sich auch nicht schlecht. Letztenendes gewann Rose. "Voll gut! Woher kannst du es so gut?", wollte Jadora wissen, als die Treppen wieder hoch stiegen. Sie wollten sich bei der Mensa etwas zum Trinken holen, da beide volkommen außer Atem waren.

"Mein vater ist professioneller Fechter und da hat er es mir beigebracht. Mit dem Alter von drei Jahren, versteht sich!" Sie lächelte. "Cool. Ich wusste bis vor ein paar Wochen nicht einmal, dass ich eine Schattenjägerin bin".

"Echt nicht? Sind deine beiden Eltern gestorben?" Sie schüttelte den Kopf: "Nein, meine Mutter ist verschwunden und mein Vater ist ein normaler Mensch". Rose betrachtete die junge Schattenjägerin: "Interessant, mir gefällt's".

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"Was..ist geschehen?" Jadora sah sich um und erkannte ihr Zimmer wieder. " Du bist einfach umegkippt!" Jacqueline näherte sich ihr und streckte die Hand aus. "Oh man, deine Stirn glüht ja!", stieß sie hervor. "Mir..ist schlecht", brachte Jadora hervor, bevor sie auf den Boden kotzte. Ihr ganzer Körper tat weh und ihr war total schlecht.

"Ich hole Hilfe!" Die Tür ging auf und wieder zu. Die Schattenjägerin war alleine, mal wieder. War sie etwa krank? So urplötzlich? "Jadora, was machst du nur?" Jacqueline und Jennifer platzten herein. Jennys Augen waren vor Sorge getrübt.

"Was...machst du denn hier?", krächzte sie leise. "Ich bin in der Medizinabteilung seitdem ich 14 Jahre alt bin", meinte Jenny und setzte sich auf ihr Bett. Ihre kühle Hand striff ihren Körper, Ja zuckte zusammen. "Sie ist voll heiß! Miss mal Fieber!" Jacqueline maß es. "41, 4 Gard", flüsterte sie tonlos.

"Das ist kein normales Fieber", erklärte Jennifer. "Was hast du gegessen?" "Nichts..wirklich..", sagte Jadora, ihre Augenlider flatterten. "Nein, schön wach bleiben, meine Liebe!" Jenny gab ihr eine Ohrfeige, es nützte. Ja schlug die Augen wieder auf und richtete ihren Blick auf ihre Schwester.

"Mein Arm", flüsterte die junge Schattenjägerin. Jacqueline wollte nachsehen, doch Jas Betreuerin war einfach schneller. Sie schob die Bettdecke zurück und riss den Verband herunter. Dann war es totenstill.

Ja konnte ihren eigenen Herzschlag hören. Jacky atmete hektisch ein und aus.

"Was hat das zu bedeuten?" Jennifer wandte sich fragend an Jadoras Schwester. "Und sag mir nicht, dass es nichts ist! Das Tattoo sieht aus, wie dies eines Schattens!"

"Raste jetzt nicht aus...aber unsere Vorfahren waren vermutlich Schatten, anders kann ich es mir nicht erklären", piepste sie. Jenny stand auf, in ihren Augen funkelte Unglauben. "Glaubst du das wirklich? Man kann ein Tattoo nur bekommen, wenn ein ELTERNTEIL ein Schatten ist, haben wir uns da verstanden? Ihr seid halb Schatten..." Sie wich zurück und stieß mit dem Rücken an die Tür.

"Aber hier geht es jetzt um Jadora! Sie stirbt, wenn wir nichts machen", schrie Jacqueline erborst. "Tut mir leid, ich halte mich aus dieser Sache raus!" Sie öffnete die Tür und flüchtete. Jadora war fassungslos. Sie war immernoch derselbe Mensch!

"Jadora..halte durch", bat ihre Schwester. "Sag mir eins", verlangte Ja und sie nickte. "Warum bekam ich mein Tattoo erst so spät?" "Es hat was mit dem Wissen zu tun. Sobald du es weißt, kommt es. Bei dir hat es ein paar Tage länger gedauert, genauso wie bei mir auch".

Ja wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann hörte sie Schritte, doch sie war einfach zu müde, um die Augen zu öffnen. "Ardvin", meinte Jacqueline völlig überrascht. Jadora riss die Augen auf und starrte in sein schönes Gesicht. Seine schwarzen Haare waren länger geworden, oder kam es ihr auch nur so vor?

"Jenny hat mir Bescheid gesagt..auch, was du bist", teilte er ihnen nach einem kurzen Zögern mit. "Und du bist trotzdem gekommen?", wollte Ja wissen. Er nickte knapp: "Du bist noch derselbe Mensch oder in dem Fall schattenjäger!"

Wenigstens einer, der so dachte. Jacqueline atmete tief durch: "Was sollen wir machen?" "Ich..kenne eine Geschichte von einer Person, die genauso war wie du", wandte er sich an Jadora. "Nein, wie wir beide!" Ardvin riss die Augen auf: "Du auch?" Sie nickte.

"Also das alles hat mit deiner Mischung zu tun", fing Ardvin an. "Aber", unterbrach Jacqueline ihn,,, ich bin gleich und hatte keine Probleme!" "Es ist nicht immer so. Dieses Mädchen hatte genau dieselben Anzeichen wie du auch. Hohes Fieber, Schüttelfrost und einen unbändigen Schmerz im Arm. Sie hat sich geheilt, aber die Legende besagt nicht wie", fuhr der Schattenjäger fort.

"Okay..und wo lebt sie?", fragte Jadora mühselig. "Es gibt Bücher, die meinen, sie wüssten ihren Aufenthaltsort, aber...Ich muss mal schauen. Zum Lindern deiner Schmerzen habe ich dir etwas mitgenommen, du musst es zweimal täglich einnehmen!"



Dunkle BedrohungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt