Grace

24| Leo & Grace

GRACE

"Wie war es?" fragte Mia grinsend als wir wieder oben im Zimmer waren. Mein Blick verwirrt. "Mein Gott Grace! Ich meine den Sex!" erläuterte sie.

"Das sollte ich eigentlich dich fragen." konterte ich. Mia wurde rot. "Leo und ich haben nicht miteinander geschlafen. Wir haben in einem Raum geschlafen, aber nicht miteinander!" stellte ich klar. Nebenbei suchte ich in meinem Schrank nach einem anderen Oberteil.

"Warum hast du dann sein Shirt an?" fragte sie weiter.

"Er hat es mir angezogen als ich geschlafen hatte! Nessa und ich sind im Aufenthaltsraum eingeschlafen. Leo hat mich mit zu sich genommen und Juan Nessa, während wir geschlafen hatten." erklärte ich ihr. Nessa stimmte mir zu. 

"Erklärt noch lange nicht warum du sein Shirt anbehalten hast."

"Er hat mir meins nicht wieder gegeben." ich zog das Shirt von ihm aus und streifte mir einen beigen, dünnen Pullover über.

"Grace kommt übrigens mit uns mit!" wechselte Nessa das Thema. 

"Wie cool!" freute sich Mia und vergaß das andere komplett.

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Die letzte Schulwoche vor den Herbstferien verging wie im Flug. Leo hatte ich es noch nicht geschafft sein frischgewaschenes T-shirt wieder zu geben. Entweder hab ich ihn gesehen und das T-shirt nicht dabei gehabt oder ich hatte es dabei und ihn nicht gefunden.

Ob er das mit Absicht macht?

Jedenfalls beobachtete ich gerade was Nessa alles in meinen Koffer verfrachtete. Da ich nicht wusste was ich mitnehmen sollte.

"Bikinis? Ernsthaft? Es ist Herbst." kritisierte ich sie als sie drei Bikinis in den Koffer packte.

"Glaub mir, die wirst du brauchen." entgegnete mir Blondie nur.
"So." beendete sie das packen.

"Warte! Eine Sache noch." meldete ich mich zu Wort. Ich ging zum Schrank und holte das Shirt von Leo raus. Ich gebe nicht auf, er wird es wieder bekommen ob er will oder nicht.

"Sag mal, hast du schonmal daran gedacht, dass er vielleicht will das du es behält?" hakte meine Freundin nach.

"Das ist mir egal. Er wird es wiederbekommen."

"Wie du meinst." gab Nessa nach und begann ihren Koffer zu packen. Diesmal half ich ihr mit den Entscheidungen.

Gleichzeitig hoben Nessa und ich unsere Koffer hoch. Scheiterten aber. Die Dinger sind verdammt schwer!

"Was war das denn?" erschreckte uns die Stimme von Leo. Er und sein Bruder standen im Zimmer. "So schwer können die doch nicht sein." behauptete Leo spottend.

"Bitte. Versuch du es doch." ging ich ihn patzig an. Im Laufe der Woche sind Leo und ich wieder auf unseren gewohnten Stand gekommen.

Selbstsicher kam er auf mich zu. Mit Leichtigkeit hob er meinen Koffer an. Natürlich musste er dazu noch sein dummes Grinsen aufsetzen.

"Angeber." murmelte ich beleidigt, sah weg und rollte mit den Augen. Dennoch waren er und Jackson so großzügig und trugen unsere Koffer raus.

"Grace, kannst du Autofahren?" fragte mich Jackson.

"Ich kann auch fahren!" meldete sich Nessa zu Wort.

"Vergiss es, Nessa. Du fährst das Auto nur Schrott." weigerte sich Jackson. Als Antwort auf seine Frage nickte ich. "Super. Hier!" er schmiss mir einen Autoschlüssel zu. "Ihr Mädels fahrt in einem und wir Jungs in einem."

Ich stieg mit den Mädels ins Auto ein und steckte schonmal den Schlüssel ins Zündschloss. Während Mia das Navi anschaltete sah ich mich im Auto um. Nessa saß hinten in der Mitte, Mia auf dem Beifahrersitz. Allgemein war der Innenraum dunkel gehalten.

Mia war fertig mit eingeben. Ich sah zu den Jungs rüber, die im selben Moment fertig zu sein schienen. Jackson, der auf dem Beifahrersitz saß nickte. Ich drehte den Schlüssel, schaltete die Handbremse ab, machte den richtigen Gang rein und drückte auf das Gaspedal.

"Mia, du hättest vorhin im Zimmer sein müssen. Man konnte diese gewisse Spannung von Leo und Grace förmlich spüren." fing Nessa nach einer Weile an. Mia lehnte sich grinsend zu mir. Nessa lehnte sich an Mia's Sitz und sah mich an wie Mia es tat.

Empört schnappte ich nach Luft. "Da war keine ,,gewisse Spannung"! Er hat mich genervt." Warum muss ich mich immer erklären?

"Sie hat sogar das Shirt von Leo eingepackt." machte Nessa weiter.

"Um es ihm wieder zu geben."

"Kennst du den Spruch was neckt sich, das liebt sich?" kam es diesmal von Mia.

"Wir necken uns nicht. Wenn er mich nervt, dann bin ich gereizt. Er will mir wieder was befehlen und ich höre nicht auf ihn, dann sind wir beide genervt vom jeweils anderen."

"Für mich zählt das unter necken." meldete sich Nessa zu Wort.

"Ist es aber nicht." widersprach ich. Ich drehte die Musik auf und zeigte damit, dass das Gespräch für mich beendet ist. Im Augenwinkel sah ich nur die sagenden Blicke von Mia und Nessa. "Ach hört doch damit endlich auf!"