GRACE
"Go Mia! Go Mia!" feuerte Nessa unsere Freundin an. Mia und David gingen eine Wette ein. Wer es zuerst schafft ein großes Glas mit dieser komischen Mische von Juan auf Ex zu trinken, bekommt 100 Dollar. Wie wir von Wahrheit oder Pflicht zu einer Wette gekommen sind? Keine Ahnung!
Die Siegerin stellte das leere Glas auf den kleinen Tisch. "Uhh Baby! Das duftet herrlich nach einem Sieg und 100 Dollar." rieb sie es ihrem Freund unter die Nase.
Nachdem wir zurück von McDonalds waren hatten wir uns alle ins Wohnzimmer an den Kamin gesetzt. Alkohol durfte dabei nicht fehlen!
"Grace! Wahrheit oder Pflicht!" wurde ich von einer verschwörerisch lächelnden Nessa ausgesucht.
"Pflicht." entschied ich mich.
Sie grinste nur noch mehr. Da kann doch nur was beklopptes kommen!
"7 Minuten Himmel mit Leo." sagte sie grinsend. Ich sag ja, bescheuert.Ohne zu zögern exte ich den Shot, den Juan vor mich gestellt hat. Die brennende Flüssigkeit ließ mein Gesicht kurz zusammen ziehen. Das wären wohl eher 7 Minuten Hölle gewesen. Nessa lachte wegen meiner blitzschnellen Reaktion.
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LEO
"Los jetzt Mia." versuchte David seine Freundin zum hinstellen zu bringen. Vergeblich, offensichtlich. Jack hatte sich schon verzogen. So wie Juan, der Nessa schon hochgeschleppt hat.
"Nein!" protestierte Mia. Sie rutschte zu Grace rüber.
David wollte ansetzen Mia von dem Sofa zu heben, als seine Hände von beiden Mädchen weg geschlagen wurden. "Wenn Mia nicht will, lass sie!" wies Grace ihn zurück. Mia nickte zustimmend. Beide sind betrunken, wie es unschwer zu erkennen ist.
"Okay dich bringen wir auch mal hoch." sagte ich zu Grace und wollte zu ihr greifen. Auch meine Hände wurden von beiden weg geschlagen.
"Das kann ich auch selber!" keifte sie mich an.
"Genau! Das kann sie auch selber!" lallte Mia dazu.
"Ach ja? Beweis es." lockte ich Grace. Der einzige Weg die beiden voneinander zu trennen, sodass nicht mehr beide sich zusammen wehren können.
Schon stand Grace recht schnell auf. Sie ging ein paar Schritte vorwärts. Obwohl, ,,Gehen" ist das falsche Wort dafür. Schwanken passt mehr. Hin und her. Eins zwei Schritte mehr und sie lernt den Boden kennen. Provokant dreht sie sich zu mir um.
"Siehst du? Ich kann das auch alleine!" bemerkte sie stolz.
Irgendwie süß.
"Dann zeig auch ob du es bis nach oben auf dein Zimmer schaffst!" forderte ich sie heraus.
Ziemlich flink schwankte sie zu den Treppen. Ich lief hinter ihr, Auffangbereit. Langsamer und Schritt für Schritt erklomm sie die Treppe. Ich folgte ihr noch in ihr Zimmer und stellte sicher, dass sie sich auf ihr Bett setzt.
Ich wendete mich ab und lief zur Tür. Ich nahm schnelles Laufen war. Eine Tür auf, Klodeckel und Würgegeräusche. Ich ging schnell ins Bad. Grace hing über der Kloschüssel.
Ich kniete mich zu ihr und hielt ihr die Haare zurück. Während ich behutsam ihren Rücken streichelte. Als sie fertig war lehnte sie sich erschöpft zurück. "Alles raus?" flüsterte ich zu ihr. Langsam nickte sie. Ich half ihr langsam hoch. Sie war komplett blass. Bevor ich sie zu Waschbecken schob, betätigte ich noch die Klospülung.
Sie wusch sich ihren Mund. Schließlich half ich ihr zurück zum Bett. Ich half ihr die Bluse auszuziehen. Ich entdeckte das T-shirt was ich ihr gegeben hatte auf dem Bett liegen. Ich griff danach. Grace ihre Augen klappten immer wieder zu. Ich half ihr noch aus ihrem Kleid und streifte ihr das Shirt über.
Grace legte sich zurück in die Kissen. Ich deckte sie zu und lief wieder zur Tür.
"Leo?" ließ mich ihre zarte Stimme nochmals zu ihr blicken. "Danke." sagte sie erschöpft.
"Nicht dafür." erwiderte ich. Ich schaltete das Licht aus und schloss hinter mir wieder die Türe.
Wahrscheinlich wird sie sich morgen nicht mehr dran erinnern. Ich weiß nicht wie ich das finden soll? Will ich das sie weiß, dass ich ihr geholfen habe? Oder ist es besser wenn sie sich nicht erinnert. So oder so, sie mag mich nicht sonderlich.
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GRACE
Ich hab einen fetten Kater. Ich hätte nicht so viel trinken sollen. Mein Schädel brummt und droht gleich zu explodieren. Bloß ein kurzes lautes Geräusch und es wird schlimmer.
An was erinnern kann ich mich auch kaum. Nur das wir Wahrheit oder Pflicht gespielt haben. Danach ist alles verschwommen.
Ich schaffte es, gegen meinen eigenen Willen, aus dem Bett zu kriechen. Ich trat vor den Spiegel.
Heilige Scheiße! Wie seh ich denn aus?! Wie ein gerupftes Huhn!
Moment mal...
Wieso hab ich das Shirt von Leo an? Hab ich es gestern noch angezogen?
Ich warf meine Gedanken beiseite und zog mir rasch was anderes über und schlürfte die Treppen runter.
An der Theke saß bereits Nessa. Ihr Kopf lag in ihren Händen. Ihr blondes Haar stand in alle Richtungen.
"Gibt's hier irgendwas gegen einen Kater?" fragte ich Blondchen. Sie schob eine Packung zu mir. Ich nahm mir eine Tablette raus und schluckte diese. "Danke."
"Ihr seht ja mal scheiße aus." ertönte eine viel zu laute Stimme. Jackson sprach einfach zu laut. Es fühlte sich so an als würde gleich mein Trommelfell platzen.
"Pscht!" wurde er von Blondie und mir gleichzeitig angefaucht.
"Tja Kumpel, leg dich nicht mit den Wildkatzen an." klopfte Juan ihm auf die Schulter.
Die reden viel zu viel und viel zu laut.
Der Nächste betrat die Küche. Sobald ich diese Person sah schoss mir eine Erinnerung von gestern Abend zurück ins Gedächtnis.
Ein fürsorglicher Leo, der meine Haare zurückhielt während ich über der Kloschüssel hing. Ich spürte auf einmal wieder wie er gestern mit seinen Fingern meinen Rücken entlang strich. Er hat mir aus dem Kleid geholfen und zog mir das Shirt über. Sein sanfter Blick zurück und seine sanfte Stimme, die meinte ich müsse mich nicht dafür bedanken.
Er war so sanft. So nett. So überhaupt nicht wie ich ihn kenne...
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Grace
Teen FictionGrace' Leben stellte sich auf den Kopf und sie brauchte einen Neuanfang. Sie wechselte auf eine Privatschule und fand neue Freunde. Doch nichts kommt ohne Hindernisse. Ein kleiner dunkler Fleck aus ihrer Vergangenheit ist dabei nur Nebensache.