30 | Die Warnung

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Peter hatte ein  schlechtes Gewissen, dass er Jeffrey am Strand zurücklassen musste,  nachdem er ihn extra dorthin beordert hatte, aber dieser hatte  Verständnis

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Peter hatte ein schlechtes Gewissen, dass er Jeffrey am Strand zurücklassen musste, nachdem er ihn extra dorthin beordert hatte, aber dieser hatte Verständnis. Der Fall ging vor.

Peter war froh, dass er heute Morgen den Wagen genommen hatte, denn so dauerte die Fahrt zum Schrottplatz nur wenige Minuten. Im Eilschritt nahm er den Eingang am roten Tor und zwängte sich durch die Öffnung am Bretterzaun.

Nachdem er durch die schmale Gasse geschlichen war, gab er Justus das vereinbarte Klopfzeichen. Dreimal klopfen. Pause. Dreimal klopfen.

Justus öffnete die Tür zum Wohnwagen und winkte Peter herein.

„Hat dich jemand gesehen?", fragte der erste Detektiv und warf einen Blick auf den Monitor, der die beiden Kameras am Haupteingang des Schrottplatzes und vor dem Haupteingang der Zentrale zeigten. Doch nichts Auffälliges war zu sehen.

„Was gibt es denn so Wichtiges, das nicht warten konnte? Und wo ist Bob?", fragte Peter, wobei er bei dem Gedanken an Bob schon wieder ein Kribbeln im Bauch verspürte.

„Hast du Bob etwa auch Bescheid gesagt?", fragte Justus erregt und warf einen erneuten Blick auf den Monitor, der immer noch keine neuen Besucher anzeigte.

„Nein, ich bin gleich her gefahren. Ich dachte, du...", meinte er, doch Justus unterbrach ihn.

„Bob darf unter keinen Umständen davon erfahren. Noch nicht. Wir sollten das erst unter uns besprechen", schlug Justus vor.

Peter ließ sich auf das Sofa fallen. „Na dann schieß mal los, Erster!"

Justus ging zum Schreibtisch und setzte sich auf den Bürostuhl. Er zog das Telefon mit dem neu installierten Anrufbeantworter ein Stück vor, so dass Peter ihn sehen konnte.

„Heute Morgen, kurz nachdem ich für weitere Recherchearbeit die Zentrale betreten habe, klingelte auch schon das Telefon. Als ich ran ging, meldete sich sofort ein uns bekannter Kleingangster. Ich habe sofort geschaltet und das Gespräch mitgeschnitten. Aber hör es dir selbst an", schlug Justus vor und drückte die Abspieltaste.

Peter hörte zuerst nur das Knarzen des Recorders, dann lauschte der den Stimmen:

„Guten Morgen Skinny. Nein, Peter und Bob sind noch nicht hier", erklärte Justus betont gelassen.

„Noch spät unterwegs gewesen, was? Aber du hast dich wohl lieber allein in deinem Zimmer verkrochen und in deinen alten Wälzern gestöbert, oder Dickerchen?", lachte Skinny.

„Hast du uns nachspioniert? Oder hast du auf dem Parkplatz vor der Disko mal wieder Drogen oder Hehlerware an arglose Teenager verkauft?", stichelte Justus.

„Du solltest besser netter zu mir sein, wenn du erfahren möchtest, welche wichtige Information ich für euch Schwachköpfe habe", raunzte Skinny.

„Na gut. Was hast du?", fragte Justus beschwichtigend, als wolle er nicht riskieren, dass Skinny beleidigt auflegte.

Skinny zögerte kurz. „Ich kann dir nichts Genaues sagen, da ich mich schon deshalb in Gefahr bringe, dass ich euch angerufen habe."

„Das ehrt dich, Skinny. Ich bin ganz Ohr."

Skinny flüsterte fast, als befürchte er, jemand könne das Telefonat belauschen. „Seid heute um 14 Uhr an der Eisdiele am Pier. Bob trifft sich mit jemandem, den er gestern kennengelernt hat. Ihr dürft ihm nicht trauen."

„Wir dürfen Bob nicht vertrauen?", fragte Justus verwirrt.

Skinny lachte auf. „Und du willst Sherlock sein?", fragte er verächtlich. „Nein verdammt, der Junge, mit dem er sich trifft, der ist gefährlich! Aber mehr kann ich euch nicht sagen. Ich habe schon genug geholfen, den Rest müsst ihr erledigen. Und wehe, ihr bringt meinen Namen bei Cotta oder irgendwo anders ins Spiel! Dann war es das mit den Nettigkeiten, Pummelchen!", setzte er nach.

Justus überging die fiesen Bemerkungen und versuchte es diplomatisch. „Danke Skinny. Wir werden sehen, wie wir mit dieser Info umgehen."

„Eins noch," setzte Skinny nach. „Sagt Bob nichts davon, ehe er sich getroffen hat. Sonst fliege ich auf."

„Wir werden es versuchen", versicherte Justus.

„Ich zähle auf euch."

Das Tuten signalisierte, dass das Gespräch zu Ende war.

Peter rutschte nervös auf dem Sofa hin und her. Er hatte also doch recht damit, diesem Charles nicht zu vertrauen. Justus sah interessiert zu Peter hinüber und als er nichts sagte, fragte er ungeduldig: „Was war da gestern los, Peter? Wen hat Bob kennengelernt und warum könnte er gefährlich sein? Was weißt du darüber?"

Peter schluckte kurz. Dann erzählte er Justus alles, was gestern Abend vorgefallen war. Angefangen mit dem Streit im Auto, über Bobs Verschwinden auf der Tanzfläche bis zu der Szene, als er Bob mit Charles in einem scheinbar intimen Moment gestört hatte. Dass er in diesem Moment verwirrt und eifersüchtig gewesen war, behielt er für sich.

„Weißt du, wie Bob den Jungen kennengelernt hat?", fragte Justus. „Und kannst du ihn möglichst genau beschreiben?", bat er, um sich alles zu notieren.

„Ich habe die beiden erst entdeckt, als sie bereits an der Bar saßen. Doch der Junge, Charles heißt er, sagte, er habe Bob entführt. Ich habe mich noch gewundert, dass Bob einfach mit einem Fremden mitgeht. Das ist doch gar nicht seine Art", sinnierte Peter.

„Das Einzige, was mir noch an ihm aufgefallen ist, waren seine auffällig blauen Augen. Sie sind fast weiß und seine dunklen Haare bilden einen starken Kontrast dazu. Wäre er mir vorher in Rocky Beach oder Umgebung schon mal über den Weg gelaufen, wäre er mir sicher aufgefallen."

„Guter Einwand, Peter", lobte Justus. „So eine Erscheinung fällt auf. Leider können wir unsere Telefonlawine nicht für die Suche benutzen, da wir ihn sonst aufschrecken könnten. Was fällt dir noch dazu ein?"

Für das, was er dann sagte, musste Peter all seinen Mut zusammennehmen. „Just, ich glaube Bob wurde von Charles abgeschleppt", vermutete er und merkte, dass er dies viel leiser sagte, als er es normalerweise tun würde.

Just musste kurz nachdenken, bis er begriff, was Skinny und Peter mit ihren Aussagen anzudeuten versuchten.

„Ihr meint also, dass dieser Charles Bob romantische Avancen gemacht hat und Bob sich deshalb heute noch mal mit ihm in der Eisdiele trifft?", kombinierte er. „Und Skinny kennt diesen Charles und weiß, dass er keine guten Absichten mit unserem Kollegen hat. Und weil Skinny da irgendwie mit drin zu stecken scheint und ihn ein schlechtes Gewissen plagt, wollte er uns warnen. Meinst du, das hat mit unserem Fall zu tun?"

Peter nickte. „Was machen wir denn jetzt?", fragte er.

In diesem Moment ging die Tür zur Zentrale auf.

In diesem Moment ging die Tür zur Zentrale auf

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Drei ??? (1) - In der Höhle des DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt