19 | Peter-dran-denk-lich

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Als Bobs Wecker am nächsten Morgen schon um 8 Uhr klingelte, weil er am Vortag seiner Mutter versprochen hatte, die Blumen im Garten zu gießen, schlug Bob nur mühsam die Augen auf

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Als Bobs Wecker am nächsten Morgen schon um 8 Uhr klingelte, weil er am Vortag seiner Mutter versprochen hatte, die Blumen im Garten zu gießen, schlug Bob nur mühsam die Augen auf.

Die ersten Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer und Bobs Blick wanderte unwillkürlich zu seinem Nachttisch. Dort, wo sonst sein Notizbuch lag, war nun ein freier Platz. Er hatte es gestern Morgen noch eine kleine Ewigkeit im Käfer gesucht und überall im Haus geschaut. Aber es war nicht mehr aufgetaucht. Er bedauerte es sehr, dass er es anscheinend verloren hatte und überlegte kurz, ob er noch einmal zum Strand zurückfahren sollte, wo er es zuletzt gesehen hatte. Aber zuerst war er mit Peter und Justus verabredet.

Immer noch träge schälte sich Bob aus dem Bett und schlurfte zum Bad. Seinem Fuß ging es zum Glück schon besser, obwohl er immer noch ein leichtes Pochen vernahm, als er etwas zu schnell die Treppen hinunterlaufen wollte. Seine Eltern schliefen noch und Bob machte sich einen Kaffee, ehe er die Schuhe überstreifte und in den Garten hinaus ging.

Wie im Automodus griff er nach dem Gartenschlauch und begann die Blumen zu wässern. Als er fertig war, holte er sich einen zweiten Kaffee und setzte sich auf die kleine Veranda vor ihrem Haus. Die Sonne hatte schon viel Kraft und Bob genoss die Wärme auf seiner Haut. Die Vögel um ihn herum zwitscherten und die Blätter in den Bäumen rauschten. Bob ließ sich in dem Hängesessel zurückfallen und schloss kurz die Augen.

„Na du Schlafmütze!" Bob blinzelte. Seine Mutter stand mit einem frischen Kaffee auf der Veranda und grinste ihn an.
„Hab deine Blumen gegossen", murmelte Bob und sah auf die Uhr. Schon halb zehn. Peter würde ihn sicher gleich abholen kommen.

„Wir fahren gleich los zu Tante Amanda. Sicher, dass du nicht mitwillst?", fragte seine Mutter hoffnungsvoll nach.
„Ganz sicher", bestätigte Bob, der ganz froh war, ein paar Tage allein sein zu können.
„Na gut", seufzte seine Mutter. „Ich lasse dir etwas Geld da, aber kauf dir etwas Vernünftiges zu essen, Okay? Du bist ganz schön dünn geworden die letzten Wochen."

Bob rollte die Augen. Auch wenn seine Mutter damit sicher nicht ganz unrecht hatte, wollte er es nicht hören. „Keine Angst, ich werde schon nicht verhungern."

Bob winkte zum Abschied und sah dann auf sein Handy

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Bob winkte zum Abschied und sah dann auf sein Handy. Peter hatte geschrieben.

„Guten Morgen, Bob!
Ich muss noch kurz mit Buddy raus, dann komme ich dich abholen und wir machen noch kurz einen Abstecher zum Zooladen.
– P"

Bobs Herz machte einen Satz. In letzter Zeit tat es das fast immer, wenn Peter sich bei ihm meldete. Auch, wenn es nur so etwas Banales, wie eine SMS war.

Als Bob grade wieder zum Haus gehen wollte, hörte er ein Auto. Konnte das schon Peter sein? Voller freudiger Erwartung drehte er sich um. Aber da kam nicht Bobs Käfer. Das Auto, das sich schnell seiner Einfahrt näherte und dann mit quietschen Reifen zum Stehen kam, war ein Camaro.

Bob wusste genau, wem der Wagen gehörte. Die Fahrertür öffnete sich und ein großer blonder Junge mit Sonnenbrille und Basecap trat heraus.
„Jeffrey", stellte Bob verwundert fest. Was wollte der denn hier?
„Peter ist nicht da", erklärte Bob, als Jeff ausgestiegen und um das Auto herum zur Beifahrertür gegangen war.

„Ich wollte ja auch zu dir", sagte Jeffrey freundlich und griff ins Handschuhfach. „Ich glaube, du hast das hier bereits vermisst?" Bob erkannte sofort, was Jeff da in der Hand hielt.
„Mein Notizbuch!" Bob war ganz aufgeregt, als er es Jeff aus der Hand nahm.
„Ich wollte es dir schon in Santa Barbara im Skatepark geben, aber da warst du so schnell wieder weg, dass ich keine Gelegenheit gehabt habe."

Bob fiel die Szene am Skatepark wieder ein. Darum war er also dort gewesen. Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke.
„Hast du es gelesen?", wollte er sofort wissen.
„Ich musste nach deiner Adresse schauen", verteidigte sich Jeff und sah Bob entschuldigend an.

„Da hättest du auch Peter fragen können", meinte Bob etwas pikiert.
„Und wenn er mich nach dem ‚Warum' gefragt hätte?", wand Jeff ein. Bob stutzte.
„Wie meinst du das?", fragte er nervös. Hatte Jeff sein Buch so genau studiert?

„Ich hätte ihm sagen müssen, dass ich dein Notizbuch habe und dann hätte mich bestimmt gefragt, ob er es mal lesen darf...", sagte Jeff. Bob ahnte, auf was Jeffrey hinauswollte. Er dachte an das Gedicht, das er nach dem Unfall auf der Gartenparty in das Buch geschrieben hatte. Es hätte von jedem handeln können. Nur leider hatte er naiverweise eine Widmung dazu geschrieben:

Ich würde dir so gern gestehn,
ich kann nicht mehr als Freund dich sehn.
Die Nähe zu dir tut mir gut,
dein Lächeln gibt mir neuen Mut.
Wenn unsere Blicke sich berührn,
dann würd' ich dich so gern verführn.
Für P.

„Und?", antwortete Bob trotzig. „Was willst du jetzt machen? Willst du allen erzählen, dass ich schlechte Gedichte schreibe?"

„Nein", sagte Jeffrey mitfühlend. „Ich will dich nicht outen. Ich will meine Unterstützung anbieten. Falls das mit Peter und dir nicht funktioniert, und du einen Freund zum Reden brauchst..."
„Outen?", fragte Bob und merkte, dass seine Stimmlage höher war als sonst. Das klang so endgültig. Bob war vielleicht in Peter verknallt. Aber Jeffrey hatte kein Recht, sich da einzumischen.

„Ich möchte dir nur helfen, falls du Hilfe brauchst?", bot Jeffrey an. Bob wusste, dass Jeffrey es gut meinte, aber es widerstrebte ihm noch, sich Peters Freund zu öffnen. Dafür kannte er ihn noch nicht gut genug.

„Danke fürs Vorbeibringen, aber Peter kommt gleich und es wäre komisch, wenn er uns hier zusammen sehen würde", erklärte Bob, dem das alles gerade zu viel wurde.
„Ich verstehe das", sagte Jeff verständnisvoll. Bob fiel in diesem Moment auf, dass Jeff diese Phase vielleicht auch schon einmal durchgemacht hatte und fühlte sich auf einmal schlecht, dass er ihm gegenüber so abweisend war. „Falls du doch mal das Bedürfnis verspüren solltest, mit jemandem zu reden, habe ich meine Nummer reingeschrieben", erklärte Jeff und stieg in seinen Sportwagen.

„Warte", rief Bob hastig und kam noch einmal ans Seitenfenster heran. Jeff sah ihn abwartend an. „Erzähl Peter nichts davon, okay?", bat er und Jeffrey lächelte.
„Natürlich nicht", versprach er.
Dann fuhr er mit quietschenden Reifen vom Hof.

Falls sich jetzt jemand fragt, warum der Titel so bekannt erscheint, sollte sich noch mal Folge 175: Schattenwelt zu Gemüte führen

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Falls sich jetzt jemand fragt, warum der Titel so bekannt erscheint, sollte sich noch mal Folge 175: Schattenwelt zu Gemüte führen. Herrlich ;)

Drei ??? (1) - In der Höhle des DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt