42 | Countdown to Insanity

546 61 14
                                    

„Bob, kann ich  dich was fragen?", fragte Charles fast schüchtern, als sie durch die  Höhlen gingen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Bob, kann ich dich was fragen?", fragte Charles fast schüchtern, als sie durch die Höhlen gingen. Bob hatte das Gefühl, dass Charles, der vorging, genau wusste wo er hinwollte und er folgte ihm neugierig.

„Klar", antwortete Bob. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, wäre er sicherlich noch einmal auf Charles Schauspiel hereingefallen. Skinny hatte recht, er war ein Psychopath! Seine liebevolle Art mit Bob zu sprechen, seine aufgesetzte Schüchternheit, sein verlegener Augenaufschlag. Alles hatte nur den Zweck gehabt, Bobs Vertrauen zu gewinnen. Welche wahren Gefühle Charles hatte, vermochte Bob nicht zu sagen. Er wusste nur, dass er Charles so lange in dem Gefühl, die Oberhand zu haben, lassen musste, bis die Polizei eintreffen würde.

„Hast du schon einmal etwas Verbotenes getan?", fragte Charles und blieb vor einer kahlen Felswand stehen.

„Ja", antwortete Bob wahrheitsgemäß.

„Was denn?", grinste Charles, nun neugierig auf die kleinen Sünden des Detektivs.

„Ich bin mit dir hier", grinste Bob. „Unerlaubtes Betreten einer versperrten Höhle, Durchsickern lassen geheimer Polizei-Aktionen, Erregung öffentlichen Ärgernisses...", endete Bob lächelnd und ging noch einen Schritt auf Charles zu. Er wollte ihn nicht wirklich küssen, er wollte nur wissen, wie weit Charles bereit war zu gehen, um Bob weiterhin zu überzeugen. Bob ahnte nicht, dass dies für Charles nun nicht mehr nötig war. Er hatte sein Ziel bereits erreicht.

„Hey, lass uns was ausprobieren", grinste Charles und stand nun so dicht vor Bob, dass dieser das Aftershave riechen konnte, das Charles benutzt hatte. Seine Augen funkelten in der Dunkelheit und Bob hatte kein gutes Gefühl dabei, als Charles von ihm verlangte: „Dreh dich mal um!"

Doch die Polizei war noch nicht da, also musste Bob weiter mitspielen. Er drehte sich zur kahlen Felsmauer um.

Bob hörte, wie hinter ihm ein Reißverschluss aufgezogen wurde. Anscheinend holte Charles etwas aus seinem Rucksack. Bob lief ein kalter Schauer über den Rücken. Was hatte Charles vor? Auch wenn alles in ihm ‚Weglaufen' schrie, wagte er es nicht, sich umzudrehen.

„Und jetzt nimm den Stein vor dir aus der Öffnung und gib mir den Seesack, der dahinter liegt", sagte Charles plötzlich mit düsterer Stimme und Bob spürte plötzlich einen harten Gegenstand in seinen Rücken drücken. Und er war sich sicher, dass es nicht war, weil Charles sich freute, ihn zu sehen.

„Was wird das denn für ein Spiel", versuchte Bob die Situation amüsant zu kommentieren, doch er wusste, dass es auf einmal sehr ernst geworden war und er nun Charles' Willkür ausgeliefert war.

„Du tust jetzt genau das, was ich dir sage, sonst können deine Freunde dich im Leichenschauhaus besuchen!", flüsterte Charles. Seine Stimme war fester und dunkler geworden, fand Bob und hatte nun nichts mehr von dem netten Jungen, den er in der Disko kennengelernt hatte.

„Charles", versuchte Bob, doch er spürte die Waffe nur noch tiefer in seinen Rücken drücken.

„Wenn du tust, was ich dir sage, lasse ich dich vielleicht gehen", sagte Charles und hoffte, dass Bob ihm diese Lüge glauben würde. Er konnte nicht riskieren, dass jemand von dieser Aktion erfahren würde. Auch wenn er es bedauerte, dass er Bob erledigen musste. Hätten sie sich unter anderen Umständen kennengelernt, hätten sie vielleicht Freunde werden können.

Anders war es mit Skinner. Für ihn hatte sich Charles etwas Raffiniertes ausgedacht. Er hatte der Polizei einen anonymen Hinweis gegeben, dass der Entführer der Katze eine Waffe dabei hätte. Wenn Skinny sich auch nur einmal unbeholfen bewegen und ein Polizist einen nervösen Finger am Abzug haben würde, sollte sich dieses Problem damit auch erledigt haben.

Bob hatte den Stein aus der Öffnung gezogen und hinein gegriffen. Als er nach ein paar Sekunden noch nichts gefunden hatte, wurde Charles nervös.

„Was ist los Bob, gib mir den Sack!", forderte er ungeduldig.

„Hier ist nichts", antwortete Bob mit zittriger Stimme. An seiner Reaktion erkannte Charles, dass er die Wahrheit sagte. Bob war nicht sehr gut im Lügen.

„Was soll denn das überhaupt werden, Charles? Ich dachte, wir wären Freunde", versuchte Bob ein Gespräch anzufangen.

„Wir beide können keine Freunde werden. Wir stehen nicht auf der gleichen Seite des Gesetzes", sagte Charles mit leichtem Bedauern in der Stimme.

„Und nun leg dich auf den Boden, Hände über den Kopf und Gesicht nach unten", befahl Charles und stieß noch einmal mit der Waffe in Bobs Rücken. Bob gehorchte.
Charles merkte, wie die Endorphine in ihm aufstiegen, als er Bob dabei zusah, wie er sich auf seine Anweisung hin auf den kalten Boden legte und dort liegen blieb. Die Macht, die er in diesem Moment über Bob hatte, ließ seine Magenmitte angenehm kribbeln.

Nun griff Charles selbst in die Öffnung und fingerte nach der Schnur, die er an den Seesack gebunden hatte. Doch zu seiner Überraschung fand auch er nichts. ‚Er konnte doch nicht einfach weg sein, oder?'

Plötzlich fand er etwas. Ein Blatt Papier? Mit großen Augen zog er aus der Öffnung und las im Schummerlicht der Laterne was darauf in großen roten Buchstaben geschrieben stand:

VERRÄTER

Charles drehte sich um. Vor ihm aus dem Halbdunkel der Höhle, traten auf einmal zwei Gestalten. Als sie näher kamen, erkannte er sie.

„Ach ihr seid es", sagte er erleichtert und um Freundlichkeit bemüht, während er seine Waffe hinter seinem Rücken noch fester umklammerte.

„Harry, Owen, ich hoffe, ihr habt den Seesack? Die Drei Detektive wollten ihn sich unter den Nagel reißen, aber ich konnte das gerade noch verhindern", erklärte er mit seiner freundlichen Stimme.

Harry und sein Kollege Owen kamen bis auf drei Meter an Charles heran. Der konnte deutlich den Seesack sehen, den Owen hinter sich herzog. Zwischen ihnen lag immer noch Bob am Boden, das Herz wild klopfend und auf Erlösung durch die Polizei wartend. Oder Peter. Hoffentlich war ihm selbst nichts passiert, ging es Bob durch den Kopf.

„Du dachtes wohl, du kannst uns für dumm verkaufen, Boss", spuckte Harry verächtlich aus.

„Wolltest uns mit leeren Händen und ohne Bezahlung dastehen lassen, was. Am besten noch der Polizei ausliefern", kommentierte Owen. „Aber da hast du dich geschnitten!"

„Wir sind nicht so blöd, wie du vielleicht denkst", sagte Harry und zückte ein Messer.

„Vielleicht doch", grinste Charles böse. „Ihr kommt mit einem Messer zu einer Schießerei..."

"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Drei ??? (1) - In der Höhle des DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt