15 | Der letzte Fall?

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„Was sollen wir denn eigentlich mit dem Zeug machen, wo der Boss doch gesagt hat, dass die Stadt der Übergabe zugestimmt hat, Harry?", fragte der größere der Männer, den etwas Kleineren

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„Was sollen wir denn eigentlich mit dem Zeug machen, wo der Boss doch gesagt hat, dass die Stadt der Übergabe zugestimmt hat, Harry?", fragte der größere der Männer, den etwas Kleineren.

„Keine Ahnung. Das Zeug bleibt wohl erst mal hier, wir sollen nur eine Sache mitnehmen, um den Schein aufrecht zu erhalten. Unser ‚Chef' sucht sich wohl grade was aus", sagte er belustigt.

„Hey, ihr zwei da hinten!" Bob und Peter zuckten zusammen und Peter kniff instinktiv die Augen zu. Hatte man sie nun doch entdeckt? Was würden sie mit ihm machen? Was würden sie mit Bob machen? Peter öffnete die Augen und starrte Bob an, der mit weit aufgerissenen Augen zum Höhlenausgang starrte.

„Kommt ihr jetzt, oder soll ich euch Beine machen?", sagte die Stimme nun etwas freundlicher. Peter hätte unter tausend Stimmen diese eine erkannt und schluckte.

„Schon gut, Chef. Wir kommen ja", lenkte Harry ein und die Männer machten sich auf den Rückweg. ‚Die meinen uns nicht', schoss es Peter durch den Kopf.
„Ich glaube sie gehen", traute sich Bob zu flüstern, als die Männer schon ein gutes Stück Richtung Ausgang gegangen waren. Sie blieben noch eine Weile fast regungslos und nur flüsternd an der Felswand stehen, bis sie sicher sein konnten, dass die Männer die Höhle verlassen hatten.

Bob atmete hörbar aus. „Das war knapp", sagte er und fuhr sich mit beiden Händen durch die blonden Haare. Erst da realisierte Peter, dass sie noch eine ganze Weile lang einander an der Hand gehalten hatten. Seltsamerweise fühlte er sich jetzt, da Bob seine Hand losgelassen hatte, irgendwie einsamer als vorher.

„Und ich dachte schon, das könnte unser letzter Fall werden", witzelte Bob erleichtert. Natürlich hatte Peter die Anspielung sofort verstanden. Er musste auf einmal laut loslachen. Er lachte so laut, dass es von den Wänden widerhallte und ein Echo erzeugte. Bob schaute erst ein wenig verwirrt, dann musste auch er lachen. Es war sehr befreiend und es dauerte eine Weile, bis sie alle Anspannung weggelacht hatten und langsam wieder zur Ruhe kamen.

Immer noch grinsend ließen sie sich an der Felswand hinunterrutschen und atmeten tief ein.
„Wenn wir das Justus erzählen", lächelte Peter. „So knapp war es bei uns selten", grinste Bob.
Peter drehte sich zu Bob: „So wie damals als..." „... wir den Drachen verfolgt haben?", vollendete Bob und strahlte Peter übers ganze Gesicht an. Die Euphorie zauberte beiden ein Lächeln auf die Lippen und Peter blickte erst unbewusst und dann fast schon beschwingt in Bobs blaue Augen. Sie strahlten und um seinen Mund bildeten sich wieder diese süßen Grübchen. Er merkte, dass auch Bob sein Gesicht intensiver als sonst musterte. Beide sagten kein Wort. Peters Herz schlug auf einmal heftig in seiner Brust.

Was war das? Warum spürte er plötzlich dieses Kribbeln im Bauch?
Auch Bob fiel es schwer zu verstecken, was er in diesem Moment fühlte. Er war so erleichtert, dass sie beide noch lebten. Als er Angst gehabt hatte, die Männer würden sie vielleicht entdecken, hatte er kurz bedauert, Peter seine Gefühle noch nicht gestanden zu haben. Er wollte ihm so gern sagen, wie unendlich glücklich er jedes Mal in seiner Nähe war. Dass er am liebsten jede freie Minute mit ihm verbringen wollte. Dass er ihn berühren wollte... Seine Hand war so weich und gleichzeitig stark gewesen, dass er sie am liebsten nie mehr losgelassen hätte. Bei diesem Gedanken ließ er seine Hand zu Peter wandern.

„Bob?", fragte Peter und riss Bob so aus seinen Gedanken. Bob zuckte kurz zusammen und zog seine Hand weg, noch ehe sie Peter erreicht hatte. „Ja?"
„Peter? Bob?"
„JUSTUS!", riefen sie wie aus einem Mund und sprangen auf. Am Höhleneingang tauchten die Umrisse einer kleinen, pummeligen Gestalt auf, die langsam näher kam. Peter und Bob liefen auf den ersten Detektiv zu.

„Beeilt euch, bevor sie wiederkommen", rief dieser ihnen schon von weitem zu und rannte vor, Richtung Höhlenausgang. Peter griff instinktiv nach Bobs Hand und zog diesen, der noch immer etwas wackelig auf den Beinen war, mit sich nach draußen.

Tatsächlich war das Boot immer noch vor der Küste vor Anker. Der Wind war aufgefrischt und die Wellen waren höher geworden. „Wohin", rief der zweite Detektiv gegen den Wind und die Brandung. „Hier lang", rief Justus und zeigte auf die steile Treppe im Felsen, die etwas wackelig aussah.

Peter hielt kurz inne und wandte sich zu Bob. „Schaffst du das mit deinem Fuß?", fragte er. Bob wollte nicht schwach vor Peter dastehen, fühlte sich aber gleichzeitig geschmeichelt, dass Peter sich so um ihn sorgte. „Es geht schon", antwortete er und versuchte tapfer zu klingen. Peter nickte und sie stiegen die Treppen nach oben, wo Patrick schon mit dem Pickup wartete.

Sie waren der Gefahr entkommen.

Sie waren der Gefahr entkommen

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Drei ??? (1) - In der Höhle des DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt