Kapitel 4

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Das war heute erst einmal mein einziger Kurs zur Einführung in das neue Semester. Da wir den ersten Tag mehr oder weniger unversehrt geschafft haben, gehe ich mit Ria noch in ein Café das ganz in der nähe der Uni ist. Wir setzten uns draußen an einen Tisch, um die angenehmen Sonnenstrahlen noch einmal zu genießen, bevor der Sommer nun endgültig dem Ende zu geht. Wir bestellen uns beide jeweils einen Café und ein Kuchenstück. Ich könnte sogar schwören das dieses Café von nun an unser Stamm Café wird.

Auf jeden Fall hätte ich das tun können, bis ich mir ein schon leider zu bekanntes Gesicht erblicke. Verschmitzt grinst er zu uns rüber, während er mit einem Freund in das Café geht, etwas bestellt und nur kurze Zeit später wieder heraus kommt. Unverschämter weise setzen die beiden sich auch noch ausgerechnet an unseren Tisch, ohne vorher überhaupt zu fragen. Hätte ich ihn vorher noch gemocht, wäre das spätestens jetzt ins schwanken gekommen, denn bei seinem überheblichen Blick und seiner arroganten Haltung, kommt mir mein armes Kuchenstück wieder hoch.

Verwirrt guckt mich Ria an, doch anders als ihr ein verzweifelten Blick zuwerfen kann ich auch nicht.

„Keine Sorge Mädels, wir gehen gleich wieder. Wir warten nur kurz auf unsere Bestellungen und schon sind wir wieder weg. Ich dachte nur wir könnten nach dieser heutigen, doch recht interessanten, Begegnung euch ein wenig Gesellschaft leisten." erklärt Romero mit einem umwerfenden lächeln auf den Lippen.

„Ach wirklich dachtest du das. Naja ich weiß ja nicht, ich bin irgendwie nicht ganz deiner Meinung. Außerdem verdeckst du die Sonne." gebe ich ihm ein nicht ganz so unauffälligen Hinweis, zu verschwinden. Doch das interessiert ihn einen feuchten Dreck, denn anstatt zu gehen, rückt er bloß näher an mich heran, so dass mich die Sonnenstrahlen wieder erreichen.

„Da ist deine geliebte Sonne wieder." erklärt er das offensichtliche und spielt dabei mit einer meiner blonden Haarsträhnen. Ohne es zu wollen reagiert mein Körper sofort auf seine Berührung, mein Atem wird abgehackter, es entsteht eine feine Puten haut auf meinem Nacken und meine Körper verspannt und entspannt sich sofort.

„Romero wir können auch drinnen warten, wenn wir stören." meldet sich nun auch seine Begleitung, die sich als einen hübschen Spanier herausstellt. Wenigsten weiß einer von beiden mein Wink zu verstehen. Dankbar für die Ablenkung richte ich nun all meine Aufmerksamkeit, auf den breit gebauten Jungen mit den niedlichen Locke vor mir.

„Wie heißt du eigentlich?" fragt Ria ihn freundlich. Auch ich lächle ihn an, denn im Gegensatz zu Romero, hat er bis jetzt nichts falsch gemacht.

„Mein Name ist Alejandro Perez und ihr seid?" stellt er uns, mit einem netten lächeln die Gegenfrage.

„Ich heiße Ria Gersh schön dich kennen zu lernen."

„Ok aber nicht lachen." starte ich einen lächerlichen Versuch sie zu warnen. „Mein Name ist Summer Winter." erkläre ich und sofort fängt Romero neben mir an zulachen, währenddessen Ria und Alejandro wenigstens versuchen ein grinsen zu verkneifen.

„Da haben sich deine Eltern aber einen netten Scherz erlaubt. Was hast du ihn denn so schlimmes angetan, dass sie dich gleich zu deiner Geburt bestrafen wollten?" fragt er sichtlich amüsiert. Sofort spannt sich alles in meinem Körper an. Denn die Frage lautet ja wohl eher was sie mir alles schlimmes angetan haben.

Zu meinem Glück rettet mich das klingeln von Rias Handy. Diese hebt sofort ab und entfernt sich ein Stück vom Tisch, um ungestört zu telefonieren. Noch in Gedanken gucke ich Ria hinter her, bis Romeo mir auf einmal etwas ins Ohr flüstert. Und wirklich ich habe keine Ahnung zu welchem Moment er mir bitte so nah gekommen war. „Das war eine Frage von Aljeandro."

Ich spüre sofort wie meine Wangenputerrot anlaufen. „Mhm. Was hattest du gefragt?" rede ich viel zu schnell los.

„Ich hatte nur gemeint das ich deine Auffassung von Romeo und Julia sehr interessant fand und hatte gefragt ob Literatur dein Hauptfach ist?" wiederholt Aljeandro sich.

„Ehm danke und ja das ist es. Oh und wenn wir schon dabei sind Romeo" revanchiere ich mich bei Romero für vorhin „ich kann die Tragödie der beiden dir erklären, doch weißt du großer , verstehen musst du sie ganz alleine. Denkst du das schaffst du?" frage ich ihn mit gespielt ernster stimme und tippe dabei, mit meinem Finger, auf seine erstaunlich muskulöse Brust. Alejandro grinst leise im Hintergrund, während mich der junge Herr vor mir etwas verstört anguckt.

„Ich denke das ich die Story ganz gut aufgefasst habe, aber vielleicht benötigst du mal eine Auffrischung der Fakten." möchte er schon wieder anfangen mit mir zu diskutieren, als genau in dem Moment die Kellnerin zu uns tritt. Auf ihrem Tablett stehen zwei Kaffees zum mitnehmen und eine kleine Tüte, in der, vermute ich, Kuchen oder etwas ähnliches ist. Nicht ganz so unauffällig, schiebt sie Romero dabei einen kleinen Zettel zu.

Sobald sie weg ist gucken Alej (der Spitzname für Alejandro ab heute) und ich erwartungsvoll zu ihm auf. Langsam klappt er den besagten Zettel aus einander. „Da steht nur ihr Name und ihre Telefonnummer drauf, nichts besonderes." gekonnt ignoriere ich sein abstoßenden Kommentar und frage neugierig weiter: „Wie heißt sie denn?"

Prüfend guckt er hoch, als wüsste er was gleich kommt und antwortet dann: „Sie heißt Julia." Nacheinem kurzen Augenkontakt mit Alej prusten wir beide los, bis Ria wiederkommt und verwirrt auf uns nieder blickt. Doch sie schüttelt einfach nur den Kopf, lächelt und sagt dann: „Das war meine Freundin, sie ist da um mich abzuholen, also wollte ich mich noch schnell verabschieden." grinsend stehe ich auf und umarme sie zum abschied. „Ich würde dann auch gehen. Bye Alej hab noch einen tollen Tag, lass ihn dir ja nicht vermasseln von einem provozierenden Griesgram." dabei winke ich ihm zu und bewege mich langsam nachhinten. Er grinst mich wissend an und winkt mir zu.

„Dir auch noch einen miesen Tag Winter." mischt sich der benannte Griesgram ein. Da ich nun mal innerlich immer noch ein Kind bin, strecke ich ihm die Zunge entgegen und verschwinde lachend.

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Hey, findet ihr eigentlich längere Kapitel, wie das hier oder kürzere, wie die anderen, besser?

Bis zum nächsten Kapitel. Tüdelü. ♡


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