Kapitel 11

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Am nächsten Tag wache ich mit verschwommenen Erinnerungen und einem stark pochenden Kopf auf. Ich möchte gar nicht wissen wie viel Alkohol ich mir im laufe des Abends herunter gekippt habe, doch wenn ich nach mein Kopf gehen würde, war es wohl eine ganz schöne Menge. 

Vorsichtig stehe ich auf, um in Richtung Badezimmer zulaufen. Doch im Wohnzimmer stoppe ich plötzlich. Denn auf meiner Couch liegt niemand anderes als ein schlafender Romero höchst persönlich. Wieso in aller Welt ist er hier? Langsam rekelt er sich und blinzelt mir entgegen. Verwundert schaut er zu mir in die Augen, ich vermute weil ich ihn immer noch ansehe als wäre dort ein Alien, dass ein Erdbeermarmeladen Brot mit Honig isst.

"Guten Morgen ich bin Romero, kannst du dich noch erinnern?" dabei fuchtelt er mit seinen Armen vor meinen Gesicht herum.

"Das schon, ich versuche gerade nur irgend einen vernünftigen Grund dafür zu finden wieso du hier bist." antworte ich monoton und starre ihn immer noch Gedankenversunken an. 

"Weil du gestern Stockbesoffen warst und dich irgendjemand nach Hause bringen musste."

"Und dieser jemand warst du?"

"No shit Sherlock."

Genervt gucke ich ihn wegen dieser Antwort an.  "Das erklärt nicht wieso du auf meiner Couch schläfst."

"Du wolltest mich nicht im Bett schlafen lassen. Hattest irgendetwas gefaselt von wegen einer Bestrafung für mein schlechtes Verhalten."

Ein kleines Grinsen huscht über mein Gesicht. "Das klingt schon eher nach mir."

"Achso und bevor ich nochmal bestraft werde für mein schlechtes Verhalten... du solltest dir vielleicht etwas drüber ziehen. Natürlich genieße ich den Anblick, doch ein wenig Gentleman steckt doch in mir." während er das sagt wandert sein Blick über meine Halbnackte Haut. 

Ich war zu geschockt von meinen ungebeten Gast gewesen, dass ich völlig Vergessen hatte das ich nur ein Slip und ein Top trage. Mehr nicht. 

Schockiert blicke ich nach unten und reiße ihm in nächsten Moment die Decke weg, wo mich die nächste Überraschung erwartet. Ein Romero nur in Boxershorts bekleidet. Schnell huscht mein Blick über seinen definierten Körper, bis hin zu seinem Augen. Ohne es kontrollieren zu können färben sich meine Wangen puterrot.

 Mit einem Ruck drehe ich ich um und sage: "Könntest du bitte Aspirin besorgen? Dafür bekommst du auch etwas vom Frühstück." 

"Ach whirlwind ich wette ich bin nicht der erste halb nackte Typ den du siehst, vor mir brauchst du doch keine Angst haben."

"Am besten Hinterfrage ich diesen seltsamen Spitznamen nicht oder?"

"Ich weiß du versuchst nur vom Thema abzulenken." bei diesem einfachen Satz, könnte ich fast schwören sein Grinsen raus zuhören.

"Entweder du holst Aspirin und Kaffee oder ich schmeiße dich raus."

"Ganz ruhig kleine, ich bin gleich auf dem Weg." und so bewegt er sich Richtung Badezimmer, wo ich ursprünglich vorhatte hin zu gehen. 

Ich ziehe mir einfach nur eine Jogginghose mit einem anderen Top an, entferne noch die übrig gebliebenen Schminkreste von gestern und fange dann an den Tisch mit dem nötigsten zu decken. Viel habe ich sowieso nicht zur Auswahl, um ein Brot zu belegen. Eben nur die Standards. Genau als ich fertig war klopft es, auf die Sekunde genau, an der Tür. 

Romero schlendert mit einer Apotheken Tüte und dem Kaffee in der anderen Hand, einfach so an mir vorbei, geradewegs in die Küche, als würde er schon immer hier wohnen und auf verkorkste Weise schreckt mich der Gedanke nicht komplett ab.

Immer noch verdattert trete ich zu ihn an den Tisch. Er trägt noch die Klamotten vom vorherigen Tag, was mir dann doch etwas leid tut. "Wenn du möchtest kannst du ein paar Klamotten von mir haben, du stinkst." biete ich ihm netter weise an.

"Freundlich wie immer. Doch würde ich gerne hinzufügen, dass du, unter anderem, der Grund für diesen miesen Geruch bist. Schließlich warst du es die ins Taxi gekotzt hatte." 

Erstarrt blicke ich ihn an. "Ich habe was getan?"

"Schon richtig gehört. Zum Glück waren wir schon fast da, dadurch war es nicht ganz so schlimm, als uns der Fahrer raus geworfen hatte."

Blitzschnell halte ich mir die Ohren zu. "Oh nein, oh nein, oh nein! Ich möchte gar nicht wissen was ich gestern noch so gebracht habe." jammere ich. 

"Ach was so schlimm war das doch gar nicht." grinst Romero verschwörerisch. "Es wurde auch erst richtig interessant, als wir hier in der Wohnung ankamen. Da hattest du nähmlich-" sofort halte ich seinen Mund zu.

"Ich möchte es gar nicht erfahren." Noch etwas schockiert blicke ich in das fantastische blau seiner Augen und bekomme sofort das Gefühl zu schweben. Nach einiger Zeit streift er mit seiner Hand über meinen Arm, dabei ist die kühle seiner Ringe eine nette Abwechslung zu meiner brennenden Haut. Er wandert soweit bis er an meiner Hand angekommen ist, die noch immer auf seinem Mund ruht. Vorsichtig nimmt er sie und führt sie behutsam an meine Wange.

Während er langsam auf mich zu kommt, so als würde ich jede Sekunde zurück schrecken, lege ich meinen Kopf weiter in den Nacken, um ihn weiterhin anblicken zu können. Meine Hand lasse ich nun endgültig fallen. Mein Kopf ist wie ein Geisterhaus, sobald er mich berührte konnte ich kein anständigen Gedanken mehr fassen. Jede seiner Berührungen hinterlässt ein angenehmes brennen. Es ist als hätte er die volle Kontrolle über mein Körper übernommen. Und wenn ich mal ehrlich bin macht es mir Angst, dass er das mit nur ein paar kleinen Berührungen geschafft hat. 

Trotzdem bewegt mein Körper sich kein Centimeter von ihm weg und ich gucke weiterhin in seine verführerischen Augen. Seine Daumen streift sanft über meine Unterlippe und auch meine Hände fangen an ihn zu berühren. Ich fahre langsam seinen definierten Bauch hinauf, bis hin zu seiner Brust, dort bleiben sie liegen. Wachsam bewegt er seinen Kopf näher zu mir. Mein Blick springt von seinen, mittlerweile dunklen Augen, zu seinen vollen Lippen. 

*BRRRRRR*

Erschrocken springe ich von ihm weg, als mein Handy anfängt zu klingeln. Es fühlt sich an, als würde ich unsanft aus einem Traum gerüttelt worden sein. Immer noch schockiert blicke ich zu Romero, der mich mit einem nahezu undurchdringlichen Blick mustert. Wie konnte die Situation nur so schnell eskalieren?

Ich greife nach meinem Handy und nehme den Anruf an, ohne vorher zu checken wer es ist. 

"Summer? Na endlich was hat denn da solange gebraucht?" wettert die penetrante Stimme meiner Mutter auch schon los. Soll das eigentlich ein schlechter Scherz sein?


Still not brokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt