8. Dezember - Neuer Auftrag

5.8K 280 3
                                    

Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung. (Albert Einstein, Physiker)


Mein Manager hatte meinen Wunsch tatsächlich akzeptiert. Es war Wochenende und ich saß in meinem Flieger nach Tokio. Dort hatte ich einen gigantischen Job bekommen, zu dem eigentlich nur die Besten der Welt kamen. Und ich gehörte ja auch fast schon zu ihnen. Und vielleicht würde ich das auch bald.
Ich hatte ein Ticket für die erste Klasse, weil mein Auftraggeber genug Geld hatte, um allen Models diesen Flug zu zahlen. Das kam nicht oft vor.
Entspannt lehnte ich mich zurück und nippte an meinem Kinderchampagner. Also es schmeckte wie Champagner, war aber kein echter. Glaubte ich zumindest. Das war mir nämlich gesagt worden.

Ich freute mich unglaublich. Ich würde zwar halbnackt auf dem Laufsteg gehen -Bikinimode- aber die Unterwäsche war echt weltbekannt und viele Markenvertreter würden kommen, um mich und andere Models zu sehen. Sogar Victoria's Secret wäre vertreten.
Die Marke, die in der ganzen Welt bekannt war. Wenn man dort laufen durfte, hatte man es geschafft. Dann gehörte man quasi zur Elite der Models. Jeder würde einen kennen, buchen, bezahlen wollen. Aber man lief trotzdem fast nur noch für VS und shootete. Das war mein Traumjob.

Nicht nackt vor wildfremden Menschen rumzulaufen, sondern die Stimmung, wenn alle einen sahen und man mitfieberte und selber Spaß hatte. Und auch die wunderschönen Flügel, die es immer gab. Oh mein Gott, wenn ich weiter darüber nachdenken würde, würde ich noch vor Aufregung durchdrehen.

Aber ich würde niemals gut genug werden, als dass ich dort angenommen werden würde. Außerdem war ich nicht schlank und schön genug. Sicher war ich dünn, aber nicht so, dass man meine Rippen sah und dachte, ich wäre magersüchtig. Und ich war schon schön, aber ich stach vom Aussehen nicht aus der Menge hervor. Es gab viele Models wie mich.
Das einzige waren meine strahlenden Augen. Aber die sah sowieso niemand aus der Entfernung. Außer für die, die mich schminkten und meine Wimpern tuschten oder irgendwas sonst bei meinen Augen machten, war ich also nicht besonders.

Irgendwann landeten wir dann nach einem echt langen Flug, aber zum Glück hatte ich so viel Platz und Ruhe gehabt, um zu schlafen und mich vor meinem Auftritt nochmal auszuruhen.



Just a model / #LightAward17 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt