Unser Leben ist viel schwerer als das unserer Vorfahren, weil wir uns so viele Dinge anschaffen müssen, die uns das Leben erleichtern. (Gabriel Laub, Journalist und Satiriker)
Ich sagte meinem Manager Bescheid, er solle mir einen Flug reservieren.
Da man nach New York von München aus knapp neun Stunden fliegen musste, würde ich morgen Mittag losfahren. In Amerika lief die Zeit anders.
Ich erzählte meinen Freundinnen von meinem Auftrag und packte schnell meinen Koffer. Außerdem fuhr ich zur Bank und ließ mir vierhundert Euro wechseln. Das war genau der Betrag, den ich im letzten Monat eingenommen hatte. Immerhin hatte ich wie gesagt nicht viele Aufträge gehabt, mal von den paar unbezahlten Interviews abgesehen. So konnte ich endlich einen meiner Träume verwirklichen.☆
Als ich endlich in meinem Hotel in Manhattan angekommen war, informierte ich mich genau darüber, wo ich wann sein müsste. Ich hatte noch zwei Stunden Zeit und lief sofort zu Macy's. Dieser Laden war einer der Teuersten Läden aus den USA und man konnte ihn mit Galeria Kaufhof in teurer vergleichen. Es gab nur die luxuriösesten Marken und es waren an manchen Stellen noch die Rolltreppen aus dem letzten Jahrhundert eingebaut. Ich liebte dieses Einkaufszentrum und war schon oft dran vorbeigegangen, aber noch nie hatte ich mir etwas gekauft. Das würde sich heute ändern.
Ich rannte schon fast zur Taschenabteilung und dem Stand mit den Dooney and Bourke Taschen. Mir stach meine Traumtasche ins Auge und ich schaute auf den Preis. Über zweihundert Dollar ohne Steuern. Das war ziemlich bitter. Aber ich hatte ja nicht umsonst vierhundert Euro umtauschen lassen. Ich bat eine Verkäuferin, die Sicherung abzumachen und ging zur Kasse.
So machte ich zumindest meinen Geldbeutel ein bisschen leichter. Der würde sich freuen, wenn er eine Frau wäre. Schließlich ging ich gemächlich zurück. Ich hatte noch ziemlich viel Zeit, hatte aber in New York alles sehenswerte schon mehrere Male gesehen. So blieb mir hier nur noch das Hotdog-Essen und Pancake-Bestellen. Und auch das wurde von Zeit zu Zeit langweilig.
Da ich Hunger bekam, beschloss ich, noch zu den Halal Guys zu gehen. Die machten Gyros und Döner für nur sieben Dollar. Manche könnten denken, das sei teuer, aber es schmeckte brillant und es gab die schärfste Sauce, die ich jemals gegessen hatte.
Ich machte mich auf den Weg zu meinem Hotel und fuhr in den vierzigsten Stock. In meinem Zimmer angekommen wollte ich gerade mein Essen aufmachen, als mir auffiel, dass es schon halb sechs war. Eigentlich hätte ich schon längst losgehen sollen. Ich hatte das Gefühl gehabt, dass erst eine knappe Stunde vergangen war.☆
Ich rannte aus dem Hotel und wimmelte Werbende ab. In drei Minuten würde mein Zug kommen und ich musste noch ein Ticket kaufen.
Als ich schließlich auf meinem Sitzplatz saß, atmete ich tief durch. Ich würde definitiv nicht zu spät kommen, außer etwas komplett Unerwartetes würde passieren.
Nach drei Stationen kam ich schließlich dort an, wo ich sein musste und betrat einen Wolkenkratzer. Oder einen fast-Wolkenkratzer. Immerhin hatte das Gebäude knapp hundert Stockwerke.Ich wollte gerade zur Anmeldung gehen, als mich jemand ansprach.
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Just a model / #LightAward17
Teen FictionLindsey ist sowohl fünfzehnjährige Schülerin, als auch ein sehr gefragtes Model. Seit einem knappen Jahr muss sie nun schon all ihren Freundinnen vorspielen, dass immer noch alles normal wäre, aber sie wird mit der Zeit immer öfter "krank" und geht...