19. Dezember - Neue Bekanntschaft

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Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich. (Hermann Hesse, Schriftsteller)


Der Mann fragte mich: ,,Wollen Sie zum Modelshooting?"
Ich war so überrascht, dass ich nur stotterte. Er hatte tiefblaue Augen und war von der Sonne leicht braungebrannt. Wow! Ich wollte nicht sagen, dass mir das Wasser im Munde zusammenlief, da er ja nichts Essbares war, aber er sah perfekt aus. Seine blond-bräunlichen Haare standen verwuschelt in alle Richtungen ab, waren aber zum Glück nicht so lang wie die von Harry Styles oder anderen Boygroup-Typen.
Alles an ihm war perfekt!
Er fragte: ,,Geht es Ihnen gut?"
Ich wurde brutal in die Gegenwart zurückgeholt.

In so einer Lage war ich noch nie gewesen! Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte und fing an zu stottern. ,,Ich.. ähm..."

Ich spürte, wie mein Gesicht knallrot wurde. Darauf fing der Typ an zu schmunzeln. ,,Also sind sie zum Modeln da? Sie sehen auf jeden Fall so aus." Wenn mein Gesicht noch röter hätte werden können, dann wäre genau das jetzt passiert.

Ich überlegte kurz, was ich erwidern sollte, und sagte: ,,Danke, es wäre nett, wenn Sie mir sagen könnten, wo ich hin muss." Ich war stolz auf mich. Mein Gesicht bekam wieder eine normale Farbe.

Wieso war ich so nervös? Normalerweise passierte mir das doch nie! Immerhin war dieser Typ nur ein normaler Mann. Zwar ein gutaussehender, aber da gab es doch viele! Mir fiel auf, dass ich seinen Namen noch gar nicht kannte, weswegen ich ihn danach fragte.

,,Ich heiße Jakob. Aber Sie können mich gerne Jake nennen."

Ich wollte Jake schon das Du anbieten, aber wenn er eine wichtige Person war, was durchaus sein konnte, dann würde das wahrscheinlich nicht so gut ankommen. Deswegen sagte ich nur:

,,Ich heiße Lindsey. Ich habe keinen Spitznamen." Schon wieder kroch mir die Röte ins Gesicht. Mein Körper war ein richtig fieser Verräter! Wie konnte er mir das nur antun? Und prompt wurde ich noch röter. Was Jake wohl von mir denken würde... Allein wenn ich daran dachte! Mir fiel auf, dass er mich die ganze Zeit beobachtet hatte und sah, dass er sich das Lachen verkneifen musste. Na super!

,,Was machen Sie eigentlich hier?", fragte ich ihn, weil mir das Schweigen zu unangenehm wurde. Er antwortete: ,,Ich helfe Ihrem Auftraggeber nur, alle Angestellten dahin zu bringen, wo sie hinmüssen. Wie bei Ihnen." Er hatte ein charmantes Lächeln, aber leider waren wir schon an unserem Ziel angekommen.

,,Soll ich schon zu den Stylisten oder wie läuft das hier ab?", fragte ich ihn noch. Vielleicht hätte ich mich ein bisschen schlau im Internet machen sollen. Er zog eine Augenbraue hoch und sagte: ,,Sie laufen mit Ihren normalen Klamotten in einem Ihnen zugeteilten Zimmer. Zuerst müssen Sie eine Startnummer ziehen. Ich würde mich beeilen. Die Wartezeit beträgt grade eineinhalb Stunden."

So war das bei keinen Vorläufen von mir bisher abgelaufen. Aber da ich offen für Neues war, verabschiedete ich mich, etwas traurig, von Jake und zog meine Nummer: 1009.

Wenn ich so viele Gegner hatte, dann würde ich nie genommen werden! Da ich noch Ewigkeiten Zeit hatte und hier eh nur sitzen würde, dachte ich mir einen guten Plan aus, wie ich hoffentlich genommen werden würde. Das war schwerer, als es sich anhörte. Alle Bewerber waren nur die Besten der Besten und dachten sich alle etwas aus, das die Designer überzeugen sollte.

Als ich schließlich drankam, hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Mir war kein guter Plan eingefallen, aber ich hatte beim Betreten des Zimmers gesehen, dass eine bekannte Person in der Juri saß und mein Herz machte eine kurze Pause. Dennoch erreichte meine Freude auch meine Augen und ich fing nach einem Nicken an zu laufen.






Just a model / #LightAward17 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt