Kapitel 3 - Von Félix, gebrochenen Hüften und Whisky

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Hier ist keine TW notwendig, dafür könnte man sich aber im nächsten Kapitel an der Lasagne verbrennen.

Und dann war Mél gegangen. Zurück nach Montreal. Ohne ein Wort. Um eine Karriere zu retten, die sie noch nicht einmal hatte.
Und so starteten beide Frauen voneinander getrennt eine erfolgreiche Karriere.
Während Anna sehr früh den Grünen beitrat, war Mél eine sehr kurze Zeit als Anwältin tätig, bevor sie mit den Liberalen in der Politik erfolgreich wurde.
Es war lange her, dass sich die beiden das letzte Mal gesehen hatten.
Mehr als 15 Jahre.
Die Zeit war vergangen, die Erinnerungen verblasst und andere Wege gegangen.


Während Anna bereits mit etlichen Kollegin im Besprechungssaal des kanadischen Außenministeriums saß, ließ die kanadische Außenministerin, die nicht einmal zum Empfang erschienen war auf sich warten.
Denn diese wuselte gestresst durch die langen Gänge, die Haare länger und nun lockig, der schwarze Hosenanzug perfekt passend, das Handy am Ohr.
Sie war zu spät.
Toller erster Eindruck.
Genervt folgte die Assistentin ihrer Chefin und deutete ihr immer wieder die richtige Richtung zum Saal.
Und dann, als sie die Tür aufschob, in den Raum blickte und die hellen, blauen Augen der Deutschen traf, kamen die verdrängten Erinnerungen beider wieder hoch.

'Behalte Contenance, Anna', sagte sie sich selber und atmete einmal tief durch.

'Die hast du nackt gesehen, Mél. Stell dir heute lieber doch niemanden nackt vor um nicht nervös zu werden', rief sich die Blonde ins Gedächtnis.

"Entschuldigen Sie die Verspätung", Mélanie blickte lächelnd in die Runde und hob ihr Handy leicht hoch, "Das war der Außenminister."
Dann setzte sie sich relativ entspannt wirkend, während Annalena sich nervös die Schläfen massierte.

"Anni... Du humpelst", sprach Mél das Offensichtliche aus, während sie neben Annalena zum Fototermin lief.
"Nur du hast mich so genannt", lächelnd senkte die Deutsche ihren Blick zu Boden.
"Und nur du hast mich so angesehen", lächelnd stiegen die Frauen nebeneinander die Treppen hinunter.
"Du hast mir damals das Herz gebrochen. Und die Hüfte."
"Was meinst du?", jetzt sah Mél zum ersten Mal am heutigen Tag wirklich in Annalenas Gesicht, während es ihr langsam dämmerte, "Oh scheiße Anni es tut mir so leid!"
"Mél das ist zwanzig jahre her und ich war diejenige die damals trotz Schmerzen nen wettkampf gesprungen ist", beschwichtigend sah sie die Blonde an, immerhin hatte sie damit längst abgeschlossen, "Außerdem nur angebrochen, der Wettkampf hat sie dann zerstört."
Dann räusperte Mél sich und straffte die Schultern fürs Bild: "Es tut mir jedenfalls sehr leid."


Überfordert mit der derzeitigen internationalen Lage tigerte Kanadas Außenministerin in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Die Absätze ihrer Schuhe klackerten auf dem Holzboden und ihr Mantel schwang im Gehen leicht mit.
"Scheiße", lachend ließ Mél sich auf die Couch fallen und fuhr sich durch die langen Haare.
Und auch in Annas Hotelzimmer war es nicht zwingend mehr entspannt, auch wenn sie Freunde empfand ihre Studienkollegin wieder zu sehen.

"Mon Amour? Was ist los?", besorgt ließ Felix sich neben seiner Freundin auf der Couch nieder und griff nach ihren Händen.
"Ich bin gestresst."
"Das seh ich auch", der Kanadier lachte auf, "Aber was stresst dich so?"
"Die Arbeit."  
"Mélanie auch das ist offensichtlich. Was genau stresst dich? Ist der Termin mit Deutschland schlecht gelaufen?", sanft zeichnete er mit seinem Daumen Kreise auf Mélanies Handrücken.
"Ich versteh mich nicht gut mit Deutschlands Außenministerin", setzt die Ministerin an, nachdem sie ihre Worte abgewogen hatte, "Wir kennen uns aus der Uni und unsere Beziehung zueinander war nicht unbedingt die Beste."

"Sag mal hattet ihr was miteinander? So reagier ich normalerweise nur auf meine Ex", scherzte Félix ohne zu Ahnen welchen Stein er hier ins Rollen bringen würde.
Und dann blickte sie ihn einfach nur an.

Question The Universe - Everything happens for a reason (Anna&Mél)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt